KOMÖDIE: USA, 2007
Regie: Gregg Araki
Darsteller: Anna Faris, Adam Brody, John Cho, Matthew J. Evans
Als die Möchtegern-Schauspielerin Jane (Anna Faris) versehentlich die Space Cakes ihres nerdigen Mitbewohners Steve (Danny Masterson) verdrückt, tritt sie eine bizarre Ereignis-Lawine los: Verfolgt von Dealern, Gläubigern, Liebhabern und den Bluthunden des Gesetzes tritt Jane die Flucht nach Venice, California an, wo ein Marihuana-Festival für Ablenkung sorgt... Wird Jane ihr Ziel erreichen? Und wie zur Hölle ist sie auf dieses Riesenrad gekommen? Fragen über Fragen...
KRITIK:Nach seinem erschütternden Stricher-Drama Mysterious Skin (2005) wollte sich Regisseur Gregg Araki offenbar leichteren Stoffes annehmen: Smiley Face ist eine Komödie. Eine Kiffer-Komödie. Eine ziemlich gelungene Kiffer-Komödie.
Klar, die Qualität von Fear and Loathing in Las Vegas (für mich immer noch DIE Referenz in Sachen Drogenverherrlichungs-Humor, obwohl dieser Film streng genommen eher der Gattung Tragödie zuzurechnen ist) wird nicht erreicht. Nicht nur aus Budget-Gründen. Smiley Faces ist eine Independent-Produktion, der man das äußerst prekäre Budget leider auch ansieht.
Zum Glück ist Araki ein sehr talentierter Regisseur, dessen Vorliebe für ausgefallene inszenatorische Kniffs dem Film durchaus zum Vorteil gereicht. Schön die Szene, als Jane mit dem Finger Smileys in den Himmel malt...
Smiley Face steht in der langen Tradition anarchischen Kiffer-Slapsticks, der mit Cheech und Chong in den Siebzigern seinen Anfang nahm und mit unterschätzten Nonsens wie Harold und Kumar (2004) seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte.
Hier steht erstmals Frau im Mittelpunkt einer Drogen-Comedy. Die mir bisher nicht bekannte, weil hauptsächlich TV-Serien-erfahrene Anna Faris zieht hier eine One Women-Show ab, vor der man den Hut ziehen muss. Voraus gesetzt, man bringt die Bereitschaft mit, Grimassen in Beinahe-Jim-Carrey-Qualität zu würdigen. Was die arme Jane hier durchzumachen hat, ist ja wirklich nicht ohne. In ihrem Gesicht spiegeln sich sämtliche Stadien eines außer Kontrolle geratenen Drogenexperiments, von der anfänglichen Euphorie über die schleichende Paranoia bis zur finalen Depression.
Das hört sich jetzt vielleicht hochtrabend theoretisch an. Ist es aber nicht. Der Film macht Spaß und sorgt für Lacher in hohen Dosen. Wobei Gregg Arakis Humor ein Quentchen subversiver ausgefallen ist als beim Gros der kiffenden Konkurrenz. Die Sache mit dem "Manifest" muss einem erst mal einfallen. Aber seht selbst ...
Kiffen macht blöd. Wer's nicht glaubt, wird von Gregg Arakis ziemlich superer Drogenkomödie eines Besseren belehrt...