DRAMA: USA, 2004
Regie: Gregg Araki
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Brady Corbet, Elisabeth Shue, Michelle Trachtenberg, Bill Sage
Mysterious Skin erzählt die Geschichte zweier junger Männer - Neil und Brian - die beide durch Geschehnisse in ihrer Kindheit traumatisiert wurden. Beide wuchsen im selben Ort auf und spielten im selben Baseballteam. Neil war gerade dabei mit acht Jahren seine (Homo)sexualität zu entdecken, was seinem pädophilen Coach nur recht sein konnte. Brian hingegen vermisst sechs Stunden aus dieser Zeit, in der er Blackouts hatte, doch allmählich kehren Erinnerungen zurück... Erinnerungen, die ihn vermuten lassen, dass er Opfer von Alienexperimenten gewesen wäre. So begibt er sich auf die Suche nach der Wahrheit, während sich Neil zu einem gefühllosen Stricher entwickelt...
KRITIK:
Es ist schwer die Wirkung von Mysterious Skin
in Worte zu fassen... es ist eines jener Dramen,
die Geschehnisse und Charaktere auf eine Art und Weise präsentieren
sodass sie einen mit einem äußerst miesen Gefühl in der Magengegend zurücklassen. Und der abschließende Song trägt noch sein übriges dazu bei...
Aber zurück zum Beginn... Anfangs der Zuseher recht abrupt in die Handlung geworfen,
Überblick über die Protagonisten und deren Beziehungen zueinander stellt sich erst nach und anch ein:
Da haben wir Neil, der wahnsinnig auf seinen Coach abfährt,
und durch die Erlebnisse mit demselben Wunden fürs Leben davongetragen hat.
Weiters Brian, der ein UFO mit seiner Mutter und Schwester beobachtet
und eine Frau kennenlernt die Ähnliches erlebt hat und ebenfalls glaubt,
von Aliens entführt worden zu sein. Man fragt sich "Kann das wirklich sein?",
aber es wird alles aufgelöst...
und bis zur Auflösung kann man sich an vielfältigen, sehr gut portraitierten Charakteren,
interessanten Dialogen und so manchen Ereignissen "erfreuen".
Lediglich mit Michelle Trachtenberg kann ich mich nach wie vor nicht anfreunden...
Unterstrichen wird die Handlung von einem ruhigen,
tollen Score und einem großteils ebenso ruhigen Soundtrack (Cocteau Twins, Sigur Ros u.a.),
dessen Ruhe nur sehr selten von Songs wie z.B. von Curve unterbrochen wird.
Freunde des anspruchsvollen Films werden wohl auch die Cameos von den Filmen wie Night of the Living Dead,
The Dead Next Door und Blood Prom freuen :)
Die Charaktere im Film basieren im Übrigen auf realen Personen,
über die auch der Roman, auf dem der Film basiert, verfasst wurde.
Diverse Festivalpreise konnte dieses relativ harte und
schonunglose Jugenddrama in der Tradition von Kids einheimsen. Zurecht.
Ein Must-See für Freunde von heftigeren Teenage-Dramen. Interessante Story, interessante Charaktere, tolle Atmosphäre und ein Ende das zwar nicht unbedingt überraschend, aber dennoch sehr heavy ist...