DRAMA: Deuschland/Kamb, 2009
Regie: Detlev Buck
Darsteller: David Kross, Apinya Sakuljaroensuk, Michael Ostrowski
Die wahre Geschichte des deutschen Jungjournalisten Benjamin Prüfer, der sich auf einem Asientrip in eine kambodschanische Prostituierte verliebt hat und nach seiner Rückkehr nach Hamburg erfahren muss, dass die junge Frau HIV-positiv ist.
KRITIK:Dass der einstige Komödienexperte Detlev Buck auch im ernsten Fach ausgezeichnete Figur macht, sollte sich nach seinem beeindruckenden Gangsterdrama KNALLHART (2005) herumgesprochen haben. SAME SAME BUT DIFFERENT ist Bucks erster ernster Liebesfilm.
Etwaigen Skeptikern, die derartige Filme, zumal aus deutschen Landen, in Bausch und Bogen verdammen, muss gleich Entwarnung gegeben werden: SAME SAME BUT DIFFERENT ist weder ein rührseliges Aids-Drama noch schönfärblerischer Ethnokitsch. Und schon gar kein schmalztriefender Feelgoodmovie für Fadgas-Pärchen, für die der Kinobesuch nur ein Vorwand ist, um im Dunkeln ungestört Händchen zu halten.
Detlev Buck inszeniert die wahre und hochtragische Geschichte, wie man es von einem geschmackssicheren Regisseur erwartet: Realistisch und authentisch, einerseits. Aber auch stark melodramatisch gefärbt und in poetisch-verfremdete Bilder getaucht, ganz nach Art des Kinos dieser Region. Siehe: LAST LIFE IN THE UNIVERSE. Siehe auch: IN THE MOOD FOR LOVE.
Entscheidenden Anteil am filmischen Funktionieren der Geschichte hat die Musik - und die ist erste Sahne. Gut, über die Sinnhaftigkeit eines Ramm(el)stein-Lieds in einer Disco-Szene lässt sich trefflich streiten - meiner Begleiterin hats gefallen, mir eher weniger. Egal. Konstantin Gropper alias Get Well Soon hat den stimmungsvollen Score komponiert. Dazu erklingen geschmackvolle Chanson-Klassiker und Indiepop-Perlen aus dem FM4-Universum.
Schöne Musik also in einem schönen, tragischen, berührenden, in gewissem Sinne auch bewusstseinserweiternden Film, den man sich bitte ansehen sollte.
Ganz frei von den peinlichen Unsäglichkeiten, die einem von deutschen Filmemachern gerne als "Lovestories" verkauft werden, inszeniert der ehemalige Komödienexperte Detlev Buck eine wahre, tragische Liebesgeschichte zwischen den Welten und Kulturen. Im wirklichen Leben übrigens mit Happy End.