HORROR: GB, 2010
Regie: Mark McQueen
Darsteller: Craig Fairbrass, Myanna Buring, Danny Dyer, Jaime Murray
Der skrupellose Pharmakonzern "Umbrella"- sorry - "N-Gen" testet ein neues Mittel zur Leistungssteigerung an 30000 Probanden. Nach der ersten Testphase verwandeln sich 29999 in blutrünstige Zombies und verbreiten das Virus in London, während die eine scheinbar immune Probandin, die letzte Hoffnung auf ein Gegenmittel in sich trägt -
KRITIK:Danny Dyer, eigentlich auf lustig getrimmt dank feiner Funsplattereien wie SEVERANCE und DOGHOUSE, sieht man hier in einer ungewohnt ernsten Rolle. Doch ohne Arsenal an lockeren Sprüchen im Rücken wirkt der britische Schauspieler erstaunlich blass und lustlos. Vielleicht hätte sich Dyer für das Anmelden seiner Ansprüche auf ernste Parts besser einen anderen Film als diese einfallslose Kopie von 28 WEEKS LATER ausgesucht.
Da hilft auch nicht weiter, dass Regisseur McQueen die Zombieepidemie, die London in einen DEVILS PLAYGROUND verwandelt, im Grunde passabel in Szene gesetzt hat. Der Film krankt ganz einfach daran, dass der Zuschauer in den 93 Minuten-Laufzeit nicht eine Sekunde lang das Gefühl hat, etwas gesehen zu haben, dass er nicht schon woanders gesehen hätte. Und dort dann oftmals genauso gut oder besser.
"Mein Freund hat einen Hubschrauber. Vier von uns kann er raus bringen
"
"Lass nicht zu, dass ich mich in eines dieser Wesen verwandle
"
"Es ist zu spät. Ich kann nicht mehr mit euch gehen
"
"Die wahren Monster sind wir Menschen!"
Tausendfach gehörte Dialogzeilen wie diese, Viren aus dem Labor, immune Probandin, Zombies der Marke "geölter Blitz", hinterhältige Überlebende und obendrauf gibt es eine penetrant wirkende Moralbelehrung mit dem Holzhammer. Originelle Horrorfilmabende sehen definitiv anders aus und nein, liebe Fans von REC², es hätte auch nicht geholfen, wenn der Satan persönlich uns die Zombies auf den Hals gehetzt hätte.
Für Blutlandwirte ist die klassische Frage nach dem "Gore oder nicht Gore" ja von kaufentscheidender Bedeutung, also aufgepasst: In DEVILS PLAYGROUND gibt es viel Zombieaction, die zwar alles andere als unblutig, aber doch eher in moderaten Blood & Guts-Regionen gehalten sind. Es werden also keine Titten abgebissen wie in DIE RÜCKKEHR DER ZOMBIES und auch keine Holzsplitter in Zeitlupe in Augäpfel gebohrt wie bei WOODOO. Da auch nicht ZOMBIE `90-like Gedärme aus dem Kreuz gezogen werden, hatte sogar die gestrenge FSK kein Problem damit, den DEVILS PLAYGROUND ungeschnitten mit einer 18er-Freigabe passieren zu lassen.
Abschließend sei gesagt, dass es für mich persönlich anhand der andauernden Déjà-Vu- Erlebnisse ein etwas unbefriedigender Zombiefilmabend war. Mit Mark McQueens erklärten Vorbildern 28 WEEKS LATER, DAWN OF THE DEAD, ja sogar mit dem übertrieben-cool-behämmerten dritten RESIDENT EVIL-Teil hätte ich wohl mehr Spaß gehabt. Obwohl ich zumindest zwei der genannten Filme schon ein Dutzend Mal gesehen habe. Angesichts der völlig abstinenten Originalität wirkt der " bringt den Zombiefilm auf ein neues Level!"-Slogan auf dem Backcover wie blanker Hohn.
Handwerklich passabel gemachter Zombiefilm aus England, der allerdings nicht einen Funken Eigenständigkeit aufweist und nur das wiederkäut, was andere Genregeschwister schon wesentlich besser auf die Leinwand gebracht haben. Verkürzt die Wartezeit auf den heiß ersehnten 28 MONTHS LATER leider nur unwesentlich