KATASTROPHENDRAMA: USA/ CAN, 2009
Regie: Ronald Emmerich
Darsteller: John Cusack, Amanda Peet, Woody Harrelson, Oliver Platt, Thandie Newton, Danny Glover, Chiwetel Ejiofor
Roland Emmerich legt mal wieder den Planeten in Schutt und Asche. Schuld daran sind diesmal die Mayas. Die konnten nicht nur tolle Feste feiern, sondern auch in die Zukunft sehen. Drum wußten sie schon vor Jahrtausenden, dass es mit unserem schönen Planeten spätestens am 21.12.2012 den Bach runter geht ...
KRITIK:Lest erst einmal den Verriss des geschätzten Kollegen Ralph.
... lesen, lesen, lesen ...
Nein, nix überspringen. Erst fertig lesen.
Im Grunde hat Ralph in jedem einzigen Punkt recht: Der Einstieg ist gelungen, die Figuren sympathisch. John Cusack sieht man immer gern. Und Woody Harrelson - hier als Natural Born Verschwörungstheoretiker sowieso. Danny Glover macht den besten Obama, den er drauf hat, und nicht mal die obligatorischen kleinen Gschrappen nerven wirklich.
Die Pointen sitzen - "Ich hab das Gefühl, ein Graben hat sich zwischen uns aufgetan" - und bald kann die lustige Apokalypse beginnen. 2012 ist vor allem eines: Eine Leistungsschau der digitalen Tricktechnik. Allein der Vulkanausbruch im Yellowstone National Park lässt einen verwundert die Augen reiben - und die Mundwinkel nach oben wandern. Verdammt, spektakulärer und vor allem lustiger ist die Welt noch nie untergegangen.
Das Weiße Haus wird genauso zerbröselt wie ganz L.A. (damit's nicht immer New York ist ;-), die Christus-Statue von Rio zerfällt in ihre Einzelteile und der Papst bekommt das Dach des Petersdoms aufs Dach. Gleiches Recht für alle: Selbst buddistische Mönche in Tibet bleiben vor Emmerichs Zerstörungswut nicht verschont und bekommen nasse Füße. Aber seht selbst...
Freilich: Zieht man die wahrlich beeindruckenden Schauwerte ab, bleibt nicht mehr viel übrig. Vor allem nach der Pause (168 Minuten!) verzettelt sich Emmerich, wie von Ralph ausführlich beschrieben, in Blödsinn höherer Ordnung. Aber ich will nicht streng sein. Der Film macht einfach Spaß mit seinem größenwahnsinnigen Effekte-Gewitter. Vielleicht hat auch das Pausenbierchen dazu beigetragen, dass ich - infantile Dialoge hin, absurde Wendungen her - bestens gelaunt aus dem Kinosaal tänzelte.
Und überhaupt: Wenn die Welt wirklich 2012 untergeht, kann Strache nicht mehr Kanzler werden. Danke, liebe Mayas, danke, lieber Roland Emmerich!
Apocalypse, please! Spektakulärer und lustiger als bei Roland Emmerich ist die Welt noch nie untergegangen.
In diesem Sinne: "Das war die Air Force One ..."