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Zuchthaus der wütenden Frauen

Zuchthaus der wütenden Frauen

OT: 10 Violent Women
FRAUENGEFÄNGNISFILM: USA, 1982
Regie: Ted V. Mikels
Darsteller: -

STORY:

Eine Gruppe von Frauen überfällt einen Juwelier, tauscht die Beute gegen Koks und wird beim Versuch selbiges zu verkaufen von der Polizei geschnappt. Darauf landen sie im Frauenknast.Dort sind die Frauen der brutalen Gefängnisdirektorin Terry ausgeliefert.

KRITIK:

Es dürfte für Freunde filmischer Ausschussware nichts neues sein, dass deutsche Verleihtitel jener Werke - vorzüglich aus den 70ern (den glorreichen Tagen fröhlichen Filmschaffens) und 80ern - in der Regel ziemlicher Schwachfug sind und durch ihren reißerischen Charakter das nach Sex und Gewalt gierende Zielpublikum anlocken sollen - was in der Tat blendend funktioniert, auch bei mir wie ich anmerken muss.

"Die Foltermühle der gefangenen Frauen" wäre so ein Beispiel - da gibt's weder eine Mühle, noch Folter, noch gefangene Frauen -, Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster ein weiteres.

10 Violent Women ist allerdings so ein Film, der den Zuschauer mit dem Originaltitel gehörig hinters Licht führt, denn von den vollmundig versprochenen 10 Knastjulen lassen sich gerade acht ausmachen - und weniger werden die auch noch.

So kommt es dann, dass der deutsche Titel zwar nicht weniger reißerisch ist, sich jedoch nicht als Mogelpackung entpuppt, denn ein Zuchthaus gibt es. Und wütend sind die werten Damen auch - gewissermaßen.

Eins sei an dieser Stelle dennoch vorweggenommen. Das Hauptaugenmerk liegt bei dieser WIP-Schleuder eher auf trashiger Action denn auf sleaziger Sexploitation, was jetzt allerdings nicht bedeutet, dass man auf letzteres komplett verzichten muss, denn Ted V. Mikels - der es übrigens wie seine Italo-Kollegen hält, es mit jedem halbwegs filmisch ausbeutbaren Sujet mal zu probieren - kennt das ABC des Frauenknastfilmes - auch wenn er das T wie Titten ganz offensichtlich vergessen hat, davon gibt's nämlich nur sehr wenige zu sehen.

So befassen sich die ersten 30 Minuten mit der Vor - hust, hust - Geschichte unserer zehn bzw. acht weiblichen Meisterverbrecher - immerhin gut und gerne 25 Minuten mehr als der übliche Frauenknaster - bevor es schließlich dank eingeschobenem Hinweistext heißt: "The plot thickens" - was jedoch keineswegs heißt, dass wir endlich einen bekommen.

Nach fünf Minuten Knastaufenthalt hat die erst unserer vier Protagonisten - die anderen vier sind entweder tot oder ohne Beute abgedampft - einen Knastkoller und die gemeinsame Flucht wird beschlossen - man verzeihe mir übrigens den Verzicht auf die Nennung von Namen, aber wenn nach 45 Minuten die ersten Namen fallen, halte ich es wie der Film mit den Regeln der Logik - und für den Zuschauer wird es gefährlich, denn die Pi mal Daumen 100 Jahre alte Oberaufseherin und Ilsa-Verschnitt - obwohl Dyanne Thorne inzwischen auch nicht mehr so frisch aussehen dürfte -Terry im Negligé ist wohl nicht gerade die Erfüllung feuchter Sommernachtsfantasien.

Dafür wird denn auch die Sleazeschraube angezogen - ein bisschen jedenfalls - und der obligatorische Catfight wird mit der obligatorischen Duschszene kombiniert und präsentiert die grenzenlose - und dennoch nicht weiter ins Gewicht fallende - Unfähigkeit unserer Aktricen eine Schlägerei auch nur halbwegs authentisch aussehen zu lassen. So bewegt sich auch das restliche schauspielerische - hust, hust - Können auf der mimischen Feinfühligkeit eines Steven Seagal.

Zur Bildqualität sei noch angemerkt, dass diese schon mal innerhalb einer Szene wechseln kann, denn anscheinend wurde belichtet was gerade da war - von den Nachtszenen einmal abgesehen, da hat sich Herr Mikels offensichtlich ganz und gar auf das Mondlicht verlassen.

Fassen wir also zusammen: Ein Frauenknast, ein wenig Sleaze, handwerkliches Nichtkönnen und eine Serviette - als Drehbuchersatz, versteht sich.Wie könnte man dazu Nein sagen?

Zuchthaus der wütenden Frauen Bild 1
Zuchthaus der wütenden Frauen Bild 2
Zuchthaus der wütenden Frauen Bild 3
Zuchthaus der wütenden Frauen Bild 4
Zuchthaus der wütenden Frauen Bild 5
Zuchthaus der wütenden Frauen Bild 6
FAZIT:

"...and so they sailed off into the sunset, and lived happily ever after."
Zuchthaus der wütenden Frauen, angerichtet vom "großen" Ted V. Mikels, ist ein spaßiger Exploiter zwischen WIP-Film und Actiontrash - ein Fest für Freunde schundiger B-Film-Ware.

WERTUNG: 7 von 10 nassen Handtüchern
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