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In 3 Tagen bist du tot 2

In 3 Tagen bist du tot 2

HORROR: A, 2008
Regie: Andreas Prochaska
Darsteller: Sabrina Reiter, Andreas Kiendl, Julia Rosa Stöckl

STORY:

Nach dem Massaker an ihren Freunden in Nina aus Ebensee weggezogen. Sie wohnt jetzt in Wien, jobbt im Plattenladen Substance, tanzt im Flex, versucht, die Traumata abschütteln. Eines Nachts erhält sie einen Anruf ihrer besten Freundin Mona. Die sagt nur: "Nina, hilf mir". Nina macht sich auf die Suche. Die Spur führt in die Tiroler Berge. Dort trifft sie auf eine Familie, die einige Leichen im Keller hat... im wörtlichen Sinne...

KRITIK:

Zugegeben: Mit dem ersten Teil von Österreichs Horror-Überraschungs-Hit IN 3 TAGEN BIST DU TOT hatte ich so meine Probleme. Was aber weniger am Film selbst lag, als vielmehr an den desaströsen Begleitumständen des Kinobesuchs: Der Saal war bis zum letzten Platz gefüllt mit kichernden Teenagern, die mit ihren Chip-Sackerln Raschelorgien aufführten und dabei Kommentare absonderten, die nicht mal als 17. Tonspur einer russischen DVD-Raubkopie getaugt hätten. Unmöglich, sich unter diesen Umständen auf das Geschehen auf der Leinwand zu konzentrieren.

Grund genug also, Teil 2 ungestört in einer Presse-Vorführung anzusehen.

Gleich vorweg: Der Film ist super. Regisseur Andreas Prochaska hatte offenkundig kein Interesse daran, die Erfolgsformel des ersten Teils erneut durchzukauen. Im Gegenteil: Das Sequel traut sich was, geht eigene Wege, gibt sich radikaler, härter, ästhetisch und inhaltlich erwachsener. Vom Teenie-Horror zum Backwood-Horror, wenn man so möchte, sogar mit einem kleinen Abstecher *g* ins Terror-Kino der Seventies.

Auf der Suche nach ihrer besten Freundin macht Nina (absolut überzeugend: Sabrina Reiter) nämlich die schmerzhafte Bekanntschaft mit einer degenerierten Tiroler Hinterwäldler-Familie, die den Begriff Gastfreundschaft sehr eigenwillig auslegt. Von da an herrscht Hochspannung, Panik, die nackte Angst.

Und es fließt Blut, erstaunlich viel Blut in der zugeschneiten Tiroler Berglandschaft, die in ihrer Schönheit und Bedrohlichkeit mehr als einmal an den großartigen Schnee-Western LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG erinnert.

Wie gesagt: Prochaska hat sich was getraut. Der Film ist im besten Sinne altmodisch, pfeift auf inszenatorische Mätzchen wie die allgegenwärtige Wackelkamera, auf digitales Effekte-Gewitter und den obligaten ach-so überraschenden Schluss-Twist sowieso.

Stattdessen wird Atmosphäre, Charakterzeichnung und Spannungsaufbau ganz groß geschrieben. Dank des großzügigeren Budgets wurde in Cinemascope gedreht, was für einige echte Gänsehaut-Bilder sorgt... entsprechendes ästhetisches Empfinden vorausgesetzt, versteht sich.

In 3 Tagen bist du tot 2 Bild 1
In 3 Tagen bist du tot 2 Bild 2
In 3 Tagen bist du tot 2 Bild 3
In 3 Tagen bist du tot 2 Bild 4
FAZIT:

Kein 08/15-Sequel, sondern ein mutiger und erstaunlich konsequenter Horror-Film made in A, der fernab jeglicher kommerziellen Berechnung die Abgründe des Terror-Kinos auslotet. Definitiv ein Must-See!

WERTUNG: 8 von 10 Haarbüscheln
OK? MEHR DAVON:
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Dein Kommentar >>
Ranger | 13.10.2009 21:42
Für einen österreichischen Film richtig gut!

Auf jeden Fall eine gute Fortsetzung

7/10
>> antworten
Sokrates | 31.01.2009 22:43
Passt! Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, und mich keine Minute gelangweilt. Trotzdem habe ich den ersten Teil sympathischer und auch ein wenig besser gefunden. Vielleicht liegt es daran, dass Blut u. Beuschelfilme nicht wirklich meins ist. Es liegt aber sicher nicht daran, dass ich an meinen jugendlichen, sehr lauten Sitznachbarn gelitten habe. Zeitweise habe ich mir gewunschen, sie mit einem Schlachtschussapparat ruhig zu stellen. Dies war nur eine Fantasie, denn ich weiß, dass so etwas in der Realität furchtbar ins Auge gehen kann.....

Trotzdem, ein schnörkelloser, durchgehend recht spannender Horrorfilm.
>> antworten
hanez | 17.01.2009 21:56
the tiroler hills have eyes!
Meiner meinung nach ein astreiner genre-film, beinhart inszeniert und fast völlig humorlos. Die macher haben ihre hausaufgaben wieder gemacht. Ich finde das prinzip des kopierens/zitierens von us-horrorfilmen eine geniale idee. Weils funktioniert und, obwohl prinzipiell nachgemacht, trotzdem originell wirkt.
Der film baut sich spannungstechnisch so auf, wie es sich für einen film dieses genres gehört. Die erste stunde ist nicht langweilig, sondern dramaturgisch in dieser form notwendig. Umso mehr knallt die zweite hälfte rein.
Positiv zu vermerken wäre noch, daß dieser film auch aussieht wie ein kinofilm und ordentliche bilder liefert. (nicht selbstverständlich für einen ehemaligen kommissar-rex regisseur. Der sicheritz kriegt das wohl nie hin)
Eine hostel-version täte sich noch anbieten, dann würd ich es gut sein lassen. von mir gibts 9/10 tiroler rednecks.
>> antworten
thomas | 10.01.2009 19:07
Leider kann ich mit dem Film gar nichts anfangen.Es dauert erst einmal 1Stunde das der Film halbwegs auf Touren kommt. Vorher gibt es soviele Logiklöcher das man sich fragt ob Prochaska das Drebuch imTiroler Dorfwirtshaus geschrieben hat und 2-3 Obstler zuviel hatte.Die Szenen im Flex wirken wie eine A1 Werbung inklusiver Darsteller Leistung.Prochaska sollte doch bei Kommissar Rex bleiben.Die Story ist so klischeehaft für Backwood Horror Kenner das sie einem jegliche Spannung nimmt.

Fazit:
Der erste Teil war schon ziemlich lau bei Teil 2 hat sich nun totale Ideenlosigkeit breitgemacht .Leider bleibt man auch von der Wackelkamera nicht verschont und die obligatorischen Grünfilter die in Neo Horror Streifen besonders gern verwendet werden rauben mir auch denn letzten Nerv.

2 von 10 Fettwürfel im Kochtopf
Harald | 12.01.2009 21:33
@logiklöcher: mir sind keine aufgefallen - aber vielleicht liegt das daran, dass ich in mathematik immer ziemlich schwach war...
thomas | 15.01.2009 18:53
Wie sie ins Haus in Tirol geht das nicht versperrt ist und einer der Männer kommt und sie ganz panisch wird obwohl sie noch gar nichts über ihn weis.

Die Erkenntnis das jemand bei ihr in der Nacht war weil sie Fleisch fetzten unter den Fingernägeln hat.Sie hat einen Kampf wacht aber nicht auf?

Bei einer Szene ist es Tag dann plötzlich Nacht.

Ja ganz normale Regiefehler die wenn es wenigstens Spannend gewesen wäre nicht ins Gewicht fallen.So war es zumindest für mich etwas unlogisch.
>> antworten
Johnny ist kein Depp | 28.12.2008 11:34
Hehe, ich wußte gar nicht, dass Leatherface Tiroler Verwandte hat :) Äußerst gelungener Film, besser noch als der erste Teil. Muss man sehen!
>> antworten
Ralph | 27.12.2008 22:52
Also der Harald ist manchmal schon sehr unsensibel;-)

Zuerst spoilert er die Existenz des Schlusstwists (bin aber erfreulicherwiese trotzdem nicht draufgekommen) und dann sagt er auch noch man kann sich den zweiten Teil ansehen, ohne den ersten gesehen zu haben. Natürlich erfährt man dann halt wer im ersten Teil der/die Böse ist/war. Großartig, wirklich großartig.

Ansonsten bin ich vollstens seiner Meinung. Sehr guter Alpenslasher mit schönen, morbiden Bildern und Figuren, einer konsequent gesteigerten Spannung und einigen Highlightszenen (zB als Nina es in der rutschigen Blutlacke nicht schafft sich aufzurichten) und natürlich den obligaten pubertären Teens im Kino mit Abschlussmeldung: "Der war aber schon komisch, der Film."... Auch von mir 8/10 und das sogar ohne Österreicherbonuspunkt.

Ansehen!!!!!!

>> antworten
Ralph | 25.12.2008 10:48
Muss man eigentlich den ersten Teil gesehen haben?
Harald | 25.12.2008 13:01
um teil 2 zu verstehen: nein.
aus vergleichsgründen bzw. aus rein filmwissenschaftlichem interesse ("erster und einziger horror-blockbuster made in austria"): ja
>> antworten
Andreas Berger | 05.12.2008 23:08
"... und den obligaten ach-so überraschenden Schluss-Twist sowieso..."

aaargh! sowas darf man bei nem horrormovie NIEMALS spoilern. ich fiebere immer, ob ein horrofilm wohl einen "schlussgag" hat oder nicht... das ist oft spannender als der film selbst. vor allem wenn man drum wettet mit freunden.

aber ansonsten: sehr interessantes review, thx. hat mir lust gemacht, das im kino zu sehen. meinungs-kommentar später.
Harald | 06.12.2008 06:48
sagen wir's mal so: es gibt eine auflösung, mit der ich nicht unbedingt gerechnet hätte. aber als "schlussgag" oder twist würde ich sie nicht bezeichnen, weil sie durchaus plausibel wirkt und nicht wie ein modisches gimmick, ohne das kein horrorflick mehr auszukommen glaubt.
thomas | 09.12.2008 20:41
Na bin schon gespannt ob ich der Schere zum Opfer gefallen bin.Hört sich aber ganz gut an ,denn wenn ich das Wort Wackelkamera schon höre bekomme ich Ausschlag gut das darauf verzichtet wurde.
Nic | 02.01.2009 20:57
der final kill ist aber schon mehr lustig als sonst was, sorry ;)
ansonsten relativ berechenbar aber für AT gut inszeniert - man merkt das budget.

jetzt noch ein bissi mehr inhaltliche originalität und wir bekommen einen guten genrefilm hin :p
>> antworten