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I Am Legend

I Am Legend

DRAMA/HORROR: USA, 2007
Regie: Francis Lawrence
Darsteller: Will Smith, Alice Braga, Charlie Tahan, Emma Watson (Cameo)

STORY:

Robert Neville ist der einzige Überlebende einer tödlichen Viruserkrankung in New York und muss sich in einer postapokalyptischen Welt zwischen Einsamkeit und Gefahren behaupten.

KRITIK:

Ich sag's gleich, dieser Film macht nicht besonders viel Spaß, er verstört eher ob seines düsteren Themas. Aber es ist schon ziemlich faszinierend durch ein menschenleeres Manhattan zu wandern. Dafür wurde auch das riesige Budget des Films verwendet, dessen Romanvorlage schon zweimal verfilmt wurde und höchstwahrscheinlich auch als Vorlage für 28 Days Later und 28 Weeks Later benutzt wurde.

New York wirkt nicht einmal dann wie eine Geisterstadt, wenn es menschenleer ist. Dennoch hat ein darstellerisch überzeugender Will Smith mit den Begleiterscheinungen des Alleinseins zu kämpfen. Sein einziger treuer Begleiter, ein Hund, kommt ihm schon bald abhanden. So wie in jeder Robinsonade, merkt man allerdings auch hier schnell, dass die gewonnene Freiheit die Einsamkeit nicht überflügeln kann.

Der Film nähert sich dieser Thematik erstaunlich ruhig und ernsthaft an, wenn man bedenkt, dass es sich um einen sauteuren Blockbuster handelt. Francis Lawrence, der schon mit der schrägen Comicverfilmung Constantine zu überzeugen wusste, legt auch hier einen gut gelungenen und hochspannenden Film hin. Und um nicht mit Superlativen zu geizen: Dieser Film hat die teuerste Szene aller Zeiten. Die Geschehnisse auf der Brooklyn-Brigde haben 5 Millionen Dollar gekostet, obwohl das an einem einzigen Tag gedreht wurde.

Einzig das Ende (Achtung Spoiler!!!) liegt mir schwer im Magen. Dazu muss ich jetzt ein bisschen ausholen. Der große Jean-Luc Godard drehte im Jahr 2004 einen Film namens Notre Musique, der strukturell an der Göttlichen Komödie von Dante angelehnt in drei Akte aufgegliedert war: Hölle, Purgatorium und Himmel. Der letzte Teil war an satirischer Schärfe nicht zu überbieten, zeigte er doch ein sozusagen amerikanisches Idyll, wo Leute im Bikini Ball spielten, während im Hintergrund schwer bewaffnete Soldaten den Zaun bewachten. Der amerikanische Himmel also, ein Paradies, aber schwer befestigt. Die Hölle, das sind die anderen, wie Sartre sagen würde. Ein ziemlich sauer aufstoßendes Bild

I Am Legend endet ganz genau so. Die zynische Überzeichnung aus Godards Film wird hier zur erstrebenswerten Utopie. Irgendwo in den Bergen, inmitten einer paradiesischen Herbstlandschaft steht ein riesiger Wall, der die Überlebenden von den Terr... äh Zombies trennt. Öffnet man das Tor, so sieht man auf den ersten Blick alles was die große Supermacht übern Teich so ausmacht: Zwei schwerbewaffnete Soldaten, eine amerikanische Flagge und ein Gotteshaus im Hintergrund. Das ist das Bild, mit dem uns der Film entlässt. So etwa, wie wenn sich Spider-Man an der amerikanischen Flagge vorbeischwingt und dazu meint: "Mit großer Macht kommt große Verantwortung."

Das geht schon über Hurra-Patriotismus hinaus, wenn man mich fragt, das grenzt fast schon an Propaganda und ist eigentlich unerträglich....

I Am Legend Bild 1
I Am Legend Bild 2
I Am Legend Bild 3
FAZIT:

Spannende und düstere Endzeitvision mit gelungenen Horroreffekten als perfektes Ein-Personen-Film-Vehikel für Will Smith. Leider nervt die aufdringliche Symbolik der letzten Szene und opfert so die Allgemeingültigkeit der Themas der Überwindung des 9/11 Traumas. Das mag ein gerechtfertigtes Anliegen für das amerikanische Publikum sein, für das der restlichen Welt ist es vermutlich nur ein weiterer Versuch der schlecht codierten Selbstbeweihräucherung. Trotzdem, der Film ist sehenswert.

WERTUNG: 7 von 10 Schaufensterpuppen
TEXT © Ralph Zlabinger
Dein Kommentar >>
Randle P. McMurphy | 14.04.2010 14:17
Was für eine Zeitverschwendung.
Was für eine wirre Handlung.
Was für eine emotionslose schauspielerische Leistung.
Was für eine Fehlbesetzung.
Was für ein patriotischer Schluss.

Was für ein Bullshit.
>> antworten
thomas | 29.01.2008 22:21
Dieser Film ist eine einzige Katastrophe er verkörpert alles was ich am momentanen Blockbuster Kino hasse Cgi Monster ein Drehbuch das nur auf eine Pg 13 Freigabe schielt und einen blassen Charismalosen Hauptdarsteller.Warum wird so ein Müll erfolgreich wollen Junge Leute wirklich so etwas sehen.Einziger Hoffnungsschimmer ein 13 Jähriger hinter mir tätigte die Aussage "Das beste an dem Film war die Nummer von Bob Marley am Ende" besteht Hoffnung auf ein besseres Morgen wo Cgi High Speed Zombies eine seltsame Erscheinung einer Film Epoche waren.Wer weis wer weis.
Ralph | 01.02.2008 15:06
Ich denke, wenn man sich einen Film dieser Größenordnung ansieht, weiß man was man kriegt. Würdest du 150 Millionen Dollar in einem Film stecken, der erst ab 18 freigegeben wird?
thomas | 02.02.2008 10:35
Ich glaub du hast mich falsch verstanden ich brauche keine Gore Effekte sondern eine gute spannende Handlung realistische Monster Tiere was auch immer.Das vermisse ich, in letzter Zeit Topen sich nur die Filmbudgets aber es kommt nichts dabei heraus ausser heisse Luft und das Gefühl ich sitzte vor der Playstation.Der Omega Mann mit Heston war auch nicht Brutal hatte aber Tiefe und Spannung was ich bei der Neuauflage nicht erkennen kann.
Ralph | 02.02.2008 21:01
Ich gebe dir grundsätzlich recht, aber ich fand I am Legend (bis auf das Ende) trotzdem relativ gut gelungen, da gibt es weit üblere Machwerke.
Du musst ja schon ziemlich verzweifelt sein ;-)
thomas | 02.02.2008 22:56
Bin wirklich verzeifelt weil ich denn Film liebe und hier eine Demontage eines Mythos erkenne der in ein Seelenloses nichts driftet bis auf wenige Ausnahmen.
>> antworten
Nic | 12.01.2008 09:24
bin ebenfalls enttäuscht wegen dem ende, die ersten zwei drittel bieten unterhaltsame endzeitaction. mehr will der film ja auch nicht sein, also interpretieren wir lieber nichts hinein ;)

ich kann mir nicht vorstellen das der film ohne will smith kommerziell so erfolgreich wäre, auch der trailer hat mich eher abgeschreckt.

unstimmigkeiten im gesamteindruck haben wir sicher auch der tatsache zu verdanken das ohne fertiges skript begonnen wurde, nicht unüblich in hollywood.
>> antworten