SCIENCE-FICTION: USA, 1980
Regie: Mike Hodges
Darsteller: Sam J. Jones, Max von Sydow, Melody Anderson, Ornella Muti
Wenn es dem bösen intergalaktischen Imperator Ming langweilig wird, dann vernichtet er eben mal kurzerhand einen Planeten. Kann man ja schließlich machen, wenn man an seinem Terminal so eine tolle Taskleiste mit solch gemeinen Funktionen wie "Typhoon", "Earth Quake", "Volcanic Eruption", "Hot Hail" oder "Meteor Storm" hat Nächstes Objekt der Ming´schen Zerstörungswut soll ein - ich zitiere - "obskures Himmelskörperchen, welches die Eingeborenen den Planeten Erde" nennen sein. Doch einer dieser Eingeborenen ist Abwehrspieler im Team der New York Jets, ein blonder Recke namens Flash Gordon. Und da hat sich Ming the Merciless definitiv mit dem Falschen angelegt -
KRITIK:"Erschossen zu werden oder mit diesem Ding abzuheben. Wo ist da bitteschön der Unterschied?"
Eher durch Zufall steigt der Footballstar mit der holden Dale Arden im Gepäck in die abflugbereite Rakete von Dr. Hans Zarkov und fliegt zum Auswärtsspiel auf Mings Planeten Mongo, um den Feind auf eigenem Terrain zu schlagen
"Niemand stirbt in diesem Palast ohne ausdrücklichen Befehl des Imperators!"
Die Story ist die Altbekannte aus den Comics, der alten kultigen Fernsehserie mit Buster Crabbe und der vorangegangenen Persiflage FLESH GORDON. Lorenzo Semple Junior hat sein Drehbuch mit so albernen wie kultigen Schenkelklopferzeilen nur so gespickt. Und serviert dazu echte Brüller wie Zarkovs denkwürdigen Fehlpass beim spontanen Footballmatch in Mings Thronsaal.
"Ich befinde mich im Blindflug auf einem Raketoped "
Der von Dino de Laurentiis fürs große Kino produzierte FLASH GORDON entpuppt sich schnell als kunterbunte, aberwitzige 35 Millionen teure Trashgranate von Gottes Gnaden.
Und selten hatte Trash eine bessere Musik zu bieten - den Gänsehaut erzeugenden Titelsong von Queen kennt und liebt jeder - und selten war Trash prominenter besetzt. Wir sehen den großen Max (DIE JUNGFRAUENQUELLE, DER EXORZIST und in der Filmographie noch zehntausend andere geile Filme) von Sydow kaiserlich evil. Wir sehen Ornella Muti als seine Tochter Aura wie immer unwiderstehlich rattenscharf. Und außerdem dabei Ex-Bond Timothy Dalton in der Rolle des interstellaren Robin Hood-Verschnitts Prinz Barin.
"Ich werde ihn für dich aufbewahren in meiner Vorratskammer! Hängt ihn neben das Mondkalbfilet!"
´türlich ist das alles hoffnungslos albern. Und vielleicht wird über die letztendliche Bewertung wieder der ein oder andere Cineast nur den Kopf schütteln und nicht verstehen, wie man solch inbrünstigen Unsinn derart viele Punkte geben kann.
"Mein Vater trinkt immer seinen Power-Punsch, bevor er sich im Bett vergnügt "
Nun, FLASH GORDON ist unbestritten Unsinn. Aber drolliger, charmanter Unsinn. Den muss man einfach lieb haben und den kann man sich immer wieder ansehen.
"Ich glaube, das ist eine intergalaktische Klapsmühle!"
Ja, das ganz sicher. Ich widerspreche nicht. Und: "Erzählen Sie mir noch mal von diesem Houndini "
Schon die großen Queen besangen ihn: Trash ähm FLASH GORDON. Starbesetztes, megabudgetiertes SF-Kino goes Trash. Das nimmt sich nicht ernst, das ist hoffnungslos albern - und das ist auch gut so!