HORROR: GB, 2008
Regie: James Watkins
Darsteller: Kelly Reilly, Michael Fassbender, Jack O´Connell
Die Grundschullehrerin Jenny und ihr Freund Steve wollen ein romantisches Campingwochenende an einem idyllischen Waldsee verbringen. Doch schon beim Baden werden sie von einer aggressiven Clique Jugendlicher und deren Rottweiler gestört. Als Steve den Hund in Notwehr ersticht, machen die Teenager ernst. Sie jagen das Pärchen erbarmungslos und sind dabei zu jeder Grausamkeit bereit
KRITIK:EDEN LAKE (nicht zu verwechseln mit EDEN LOG) ist ein Terrorflick mit Nachwirkung. Von der Drastik her könnte diese britische Tour de Force glatt aus der New Wave of French Splatter-Movies stammen. Auch wenn der Goregehalt längst nicht so explizit wie bei den französischen Stammesbrüdern von FRONTIER(S) oder INSIDE ist,
so gibt es dennoch Momente überbordender Gewalt mit verdammt hohem Verstörungsgrad.
Dass die barbarische Grausamkeit am EDEN LAKE von Jugendlichen und Kindern ausgeht,
macht die Sache erschreckender als zehn Hockeymaskenkiller und Kettensägenhinterwäldler im Kollektiv.
Es gibt dem Ganzen einen unbequemen, realistischen Touch. Denn - wer hat nicht schon selbst seine Erfahrungen
mit gewaltbereiten Jugendlichen und ihren Mitläufern gemacht; abends an einer einsamen Bushaltestelle oder eben im Sommer an einem Baggersee
Dieser filmische Alptraum ist durchaus urban und leider viel näher an der Wirklichkeit wie uns lieb ist...
Okay - die Traufen, die Regisseur Watkins vor der Mitleid erregenden Heldin auftürmt,
sind vielleicht etwas zu hoch gestapelt, aber unter die Haut geht die Geschichte schon.
Und wenn der in solchen Filmen eigentlich obligatorische (und versöhnliche) Rachefeldzug der Guten gegen ihre Peiniger im Großen und Ganzen ausbleibt und man stattdessen ein schwerverdauliches Ende präsentiert bekommt,
hat EDEN LAKE gar den Knochen erreicht.
Handwerklich und dramaturgisch ist der Streifen großes Terrorkino: Dreckig, blutig und rasant. Da ich die ungeschnittene US-DVD zur Besprechung gesehen habe,
kann ich keine Angaben zur Vollständigkeit der kommenden deutschen Fassung machen.
Aber hier gilt, was für den gesamten Film gilt: Befürchtet einfach das Schlimmste!
Wochenendausflügler treffen auf eine Bande Halbstarker, die zum Töten bereit sind. -
Ein hundsgemeiner Terrorflick aus dem Königreich, der aufwühlt, schockt und mit Bildern krasser, eskalierender Gewalt voll auf die Zwölf trifft. Harter Tobak!