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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Antares

Antares

DRAMA: A, 2003
Regie: Götz Spielmann
Darsteller: Andreas Kiendl, Petra Morzé, Andreas Patton, Hary Prinz

STORY:Antares Drei Episoden über die Unmöglichkeit der Liebe im Österreich des Hier und Heute:

Die Krankenschwester Eva (Petra Morzé) langweilt sich in ihrer in Routine erstarrten Ehe. Da trifft es sich gut, dass ein Zufallsbekannter in der Stadt ist - und sie gerne mit aufs Hotelzimmer nimmt. Eine Handvoll Dirty Pictures ist schnell geschossen; doch die Freude daran währt nur kurz - denn ihr Lover gerät in einen Autounfall ...

... verursacht vom stolzen Cabrio-Besitzer Alex, der eben seine Ex-Lebensgefährtin Nicole verprügelt hat, die wiederum eine Affäre mit Marko hat, dessen Freundin Sonja längst aufgegeben hat, gegen ihre krankhafte Eifersucht anzukämpfen ...

KRITIK:

Antares Na wer sagt's denn? Es gibt auch überzeugende Filme made in Austria. Götz Spielmanns Episodendrama um drei Paare und ihre Beziehungen ist ein rarer Glücksfall eines überzeugenden Dramas aus heimischen Landen. Was auch daran liegt, dass der Regisseur große internationale Vorbilder zitiert:

Ein Autounfall als Dreh- und Angelpunkt einer Episoden-Handlung - kommt uns das bekannt vor? Amores Perros? L.A. Crash? Die Hardcore-Sexeinlagen in der ersten Episode? (Intimacy?, Romance?) Ich alter Spanner freu mich ja, dass sich echter Sex langsam aber sicher in europäischen Filmen etabliert hat ... erzähl das mal jemand unseren "Freunden" in Hollywood ...

Antares Doch der Reihe nach. Tatsächlich hat ANTARES mehr mit ambitioniertem internationalen Kino gemein als mit den hierzulande so beliebten Sozialporno-Machwerken mit Schauplatz Plattenbauten-Siedlung.

Obwohl auch ANTARES großteils vor einer solchen Kulisse spielt. Und die bewährten Themen "Eifersucht, Sex, Unglück und Gewalt zwischen Gemeindebau und Vorstadtdisco" abhandelt. Das soll jetzt aber nicht abwertend klingen. Denn in diesem Milieu spielen sich meines Erachtens wesentlich existentiellere Dramen ab als etwa in den bourgeoisen Bildungsbürger-Welten eines Michael Haneke ...

Antares Das Problem ist nur, dass das österreichische Kino diese Thematik in den letzten Jahren einfach platt getreten hat. In einer ganzen Serie an mittelmäßigen Filmen, deren Inszenierung stets genau so trist und grau ausgefallen ist, wie die trostlosen Plattenbauten, in denen sie spielen. Aktuelles Negativbeispiel: Spiele Leben.


Antares Doch ANTARES ist anders: Regisseur Götz Spielmann hat das, was den meisten jungen österreichischen Filmemachern schmerzlich abgeht: Nämlich eine eigene künstlerische Handschrift, ein Gespür für Atmosphäre, Dramaturgie und Filmästhetik. ANTARES ist ein Film, der nicht nur soziale Anliegen transportieren will, sondern auch durch seine Umsetzung überzeugt. Ein Ausnahmefall im jungen österreichischen Kino. Und ein schöner Vorgeschmack auf den allseits gefeierten Nachfolge-Film REVANCHE.

FAZIT:

Bitte den letzen Absatz noch mal lesen ...

Antares ist im Rahmen der DER STANDARD-Edition des Österreichischen Films auf DVD erhältlich.

WERTUNG: 8 von 10 Cabrios mit Alarmanlage
Dein Kommentar >>
timo | 22.12.2009 00:08
ein wunderschöner,realistischer,hoch erotischer film..sehr schön gespielt..
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Juno | 29.10.2009 12:30
Guter Film, aber ich habe kleine Einwände bzgl. der Inhaltsangabe hier - Sonja ist nicht "krankhaft eifersüchtig", da ihr Freund sie ja tatsächlich betrügt. Sie ist eher abhängig von ihm, würde ich sagen. Und der Lover von Eva will planmäßig nach Hause fliegen, als der Unfall passiert, bei dem er sich nur leicht verletzt.

Eine kleine Unstimmigkeit habe ich auch im Film empfunden - Sonja nimmt die Stoff-Giraffe von der Wohnung ihrer Nebenbuhlerin mit nach Hause. Man sieht die Giraffe noch im Zimmer, als sie sich vor ihrem Suizidversuch betrinkt - also hätte ihr Freund die Giraffe, die er von der Wohnung seiner heimlichen Freundin kennt, dort sehen müssen, und damit hätte er gewusst, dass sein Betrug aufgeflogen ist. Oder ist das so gemeint, dass sie beide wissen, dass der andere es weiß, der Betrug aber zugeschwiegen wird??
Harald | 29.10.2009 13:26
Gute Beobachtungsgabe - dieses Detail ist mir gar nicht aufgefallen. Vielleicht ein Trick des Regisseurs, um uns zum Grübeln zu bringen? *g*
Juno | 04.11.2009 12:19
Möglicherweise - vielleicht sollte das wirklich offen bleiben.
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moviefreak | 31.03.2006 21:34
exzellenter film - und wirklich traurig, mit welcher ignoranz der österreichische kinogeher seine filmemacher behandelt. im kino ist antares ja unter ausschluss der öffentlichkeit gelaufen
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