OT: La Bestia nello spazio
SF-SEXPLOITATION: ITALIEN, 1980
Regie: Alfonso Brescia
Darsteller: Sirpa Lane, Vassili Karis, Lucio Rosato, Robert Hundar
Auf der Suche nach dem sehr raren Metall Antalium startet eine Rakete ins All. An Bord sind u.a. Sirpa Lane (THE BEAST, PAPAYA), ein schmieriger Grieche im Kapitänsrang und ein paar Pornoprofs wie Marina Hedman.
Als sie nach einer kleinen Sternenschlacht, die in etwa so spektakulär wie ein Stilleben mit zwei Butterbroten ist, auf einem seltsamen Planeten notlanden müssen, werden die Damen und Herren auf mehr oder (eher) weniger erotische Trips geschickt. Denn hier hat Zocor das Sagen, ein "Mindfucker"-Roboter, der mit der Vorstellungskraft der Menschen spielt
Auf dem Papier hat THE BEAST IN SPACE alle Voraussetzungen für eine Sextrashgranate allererster Güte. Regisseur Al Bradley - Quatsch, der Mann heißt in Wirklichkeit Alfonso Brescia - hat es sich zur hehren Aufgabe gemacht, italienischen SF-Schlock der Klasse Z mit Walerian Borowczycks "bestialischem" Kunstporno LA BÊTE / THE BEAST aus dem Jahr 1975 zu kreuzen, um mal zu sehen, was bei herauskommt, wenn man das Biest ins All schießt.
Im Ergebnis hätte das einen wirklich lustigen Film ergeben können, zumal Brescia sich nicht lumpen ließ und sich gleich der Dienste der finnischen Sleaze-Queen Sirpa Lane versichert hat, die ja schon in Borowczycks fünf Jahre zuvor entstandenen Art-Sleazer der Bestie Abgänge im Stakkato beschert hat.
Bevor die Lane nach sieben Minuten erstmals in den Nahkampf mit dem in der Inhaltsangabe erwähnten Griechen geht und im Anschluss daran erste Parallelen zu LA BÊTE gezogen werden, gibt es zum Auftakt eine zünftige Schlägerei in der Space-Bar. Ja, die Fäuste sitzen halt locker, wenn man(n) geil ist und darüber hinaus zu viel starke "Uranus-Milch" gebechert hat
Man merkt schon in den ersten paar Minuten, dass THE BEAST IN SPACE eine ganz böse Nullnummer ist. Es fehlt an allem, was eine solche Trashproduktion charmant machen könnte. Vor allem an Witz. Okay, die "Uranus-Milch" ist ein Reißer, aber ansonsten ist Humor bis auf zwei, drei Möchtegern-Kalauersätze gar nicht vorhanden. Schlimmer noch, stellenweise beschleicht einen fast das Gefühl, dass Brescia seinen Film tatsächlich ernst nimmt.
Sollte THE BEAST IN SPACE trotz der Uniformen aus dem Altkleidersack der Enterprise, den schrottigen Effekten und der völlig hirnrissigen Story am Ende gar nicht als augenzwinkernder SF-Trashflick gedacht gewesen sein? Aufgrund der humorlosen Machart des Films könnte die Antwort auf diese Frage in der Tat fatalerweise "Ja" lauten. Und dann wäre THE BEAST IN SPACE ein noch größerer Mist als ohnehin schon.
Denn nach der ersten Fummeleinlage mit Sirpa wird es auch an der Sexfront ruhig; für einen Sexploitationstreifen sogar bedenklich ruhig. Dann gibt es erstmal Science Fiction zum Abgewöhnen: Die Effektarbeit ist lieblos und ultrabillig, der Plot stinkend langweilig.
Wenn unsere Space-Mariners dann auf Zocors Planeten landen, kommt dann Brescias großes Vorbild LA BÊTE ins Spiel. Jetzt werden Motive aus Borowczycks Film schamlos schlecht kopiert, so dass Sirpa Lane einmal mehr von wilden Kerlen durch den Wald gejagt wird. Zu allem Überfluss wird die Gute dann nicht nur vom Biest, sondern auch von einem Roboter(!) und vom Bocksbeinigen himself gepimpert.
Darüberhinaus unterschlägt man uns auch nicht die beiden fickenden Pferde aus dem Borowczyk-Film. Wobei Pferde sich auf einem fremden Planeten irgendwo in den Weiten des Alls etwas - ähm - merkwürdig ausnehmen. Aber okay, dort gibt es ja auch den Teufel und pimpernde Roboter.
Im letzten Drittel dominiert also der Sex das Geschehen. Und der Ringelpietz mit Anfassen wird dann nur noch durch eine fetzige (ha-ha) Schießerei mit blonden Androiden unterbrochen.
Wem der Softcore in den letzten zwanzig Minuten der Unrated Fassung zu weich ist, der muss zur ebenfalls kursierenden XXX-Fassung greifen. Denn nur hier gibt es - wenn man das Pferdepärchen mal außen vor lässt - Hardcore. Allerdings dürfte der, wenn man die Laufzeiten der beiden Versionen vergleicht, lediglich einen Raum von 6 Minuten einnehmen. Ohne diese Fassung gesehen zu haben, wage ich mal zu behaupten, dass auch echtes Gerammel diesen Schrott nicht aufwertet.
Wenn ein italienischer Schmuddelregisseur mit einer Vorliebe für Science Fiction meint, er müsste Borowczycks LA BÊTE ohne nennenswerten Budget und Humor Tribut zollen, kommt hinten so ein Scheiß wie THE BEAST IN SPACE raus. Nicht mal als Trashfilm erträglich.