SCI-FI/DRAMA: J, 2005
Regie: Taikan Suga
Darsteller: Aki Maeda, Shunsuke Kubozuka, Shihori Kanjiya
Die harmonische Romanze zweier japanischer Teenies wir empfindlich gestört, als aus heiterem Himmel plötzlich feindliche Flugzeuge auftauchen und die Skyline Sapporos zu Feinstaub verarbeiten. Aber die bösen Invasoren haben die Rechnung ohne das introvertierte Schul-Girlie Chise gemacht, das sich plötzlich in eine mit allerlei feuerspeienden Gadgets ausgerüstete "Miss Kampfflugzeug" verwandelt und die Feinde zurückbombt where they belong. Doch ihr sensibles Inneres leidet gar schröcklich unter den Kampfeinsätzen. Und auch ihre Beziehung leidet am Doppelleben als Cyborg-Geheimwaffe...
KRITIK:Epische Filmtitel, die mit "Last" beginnen, sind ja nie verkehrt. "Last Temptation of Christ", "The Last Days of Disco", "Last Life in the Universe" und jetzt "The Last Lovesong on this little Planet". Der Trailer hat ja wirklich schnuck ausgesehen. Und nun ist - danke, liebe Firma Splendid - diese DVD in einem sehr hübschen Steelbook in meinem Briefkasten gelandet. Die Vorfreude war also groß.
Für Ernüchterung sorgte allerdings ein kurzer Blick auf einschlägige Filmsites. Ein IMDB-Rating unter 4 und gar schaurige Verrisse in der OFDB lassen Böses befürchten.
Also schnell die DVD in den Player geschoben und eine eigene Meinung gebildet. Und siehe dar: Ganz so schlimm war's dann gar nicht. Klar, die Überlänge ist durch nichts zu rechtfertigen, zumal die schauspielerischen Leistungen zu Wünschen übrig lassen und das Drehbuch dieser Manga-Realverfilmung nicht vor kräftigen Griffen in den dicken Schmalztopf zurückschreckt. Dennoch: Technisch ist das Gebotene gar nicht übel, der artifizielle Look der zahlreichen Computer-FX macht sich ganz gut - trotz sichtbar ökonomischen Budgets und dem Trick, diverse Spezialeffekt-Feuerwerke vor nächtlicher Kulisse abzufackeln, damit die Details sprichwörtlich im Dunkeln bleiben.
Natürlich ist eine gewisse - nennen wir's mal Nerdfaktor-Toleranz- die Grundvoraussetzung für den Genuss der oft arg kindischen und eskapistischen Manga-Verfilmungen. Aber im Zweifelsfall ziehe ich eine naive-witzige Cutie Honey
oder eben eine kitschige Saikano allen unsympathischen Daredevils, Ghostriders und Konsorten aus Hollywood vor.
Diese Mixtur aus Teenager-Drama und japanischer Sci-Fi-Action ist zwar kein wirklich großer Wurf, hat aber einen sehr eigentümlichen Charme, der sich Menschen, die Filme allein nach Story und Logik beurteilen, nicht wirklich erschließt. Was wohl auch die bösen Verrisse auf vielen Websites erklärt.