ACTION/KOMÖDIE: J, 2004
Regie: Hideaki Anno
Darsteller: Eriko Sato, Mikako Ichikawa
Cutie Honey heißt im bürgerlichen Leben Honey Kisaragi und fristet eine eher freudlose Existenz als kleine Büroangestellte, die ihren Bürohengst-Machos Tee servieren muss. Streng geordnet nach Firmenhierarchie, versteht sich. Honey singt für ihr Leben gern und stopft Reisbällchen in nicht mehr haushaltsüblichen Mengen in sich hinein. Dass sie dennoch kein Gramm zunimmt, liegt an ihrer Zweit-Existenz als Superheldin. Wenn Honey ihr herzförmiges Halsband reibt und "Honey Flash" schreit, bekommen es die Bösewichte mit der Angst zu tun ...
KRITIK:Als "knallbuntes" und "megasexy Pop-Art-Spektakel" preist die Firma Splendid
diesen hübschen japanischen Realfilm-Manga an.
Und siehe dar, der Einstieg ist hat es wirklich in sich:
Rasant geschnitten, überdreht und einer gehörigen Portion Selbstironie bläst Frau Cutie Honey zum Angriff
auf westliche Seh-Gewohnheiten.
Gegen diesen visuellen Overkill aus quietschbunten Kostümen,
herrlich überdrehter Action und wahnwitzigen Schnitten sieht Hollywood noch älter aus als es eh schon ist.
Die Macher von Catwoman und Co. sollten sich in Grund und Boden schämen.
Cutie Honey muss man sich vorstellen wie eine japanische Barbiepuppen-Ausgabe von Lola rennt,
die auf Supergirl macht. Ziemlich schräg also. Grell, bunt, laut. Und ziemlich unterhaltsam.
Bizarre Einfälle, abstruse Situationen und völlig übertriebene Actionsequenzen gibt's en masse.
Allein schon die Bösewicht-Outfits - Marke S&M-Faschingsparty auf psychedelischen Drogen -
sind die Leihgebühr wert.
Schade nur, dass nach dem furiosen Einstieg das Tempo erst mal spürbar gedrosselt wird.
Fast scheint es, als würde der Film sein Ziel,
den Zuseher mit knallbunten LSD-Effekten die Hirnrinde weich zu flashen, ein wenig aus den Augen verlieren.
Wenn nicht gerade gekämpft wird, zeigt sich Cutie Honey
nämlich in Takashi Miike'scher Low Budget-Optik. Nicht, dass dagegen etwas einzuwenden wäre.
Doch wie aus einem Guss wirken diese abrupten Stilwechsel nicht.
Und auch die lieblose deutsche Synchro zieht den Spaßfaktor etwas nach unten.
Aber egal: Super süß und super sexy ist dieses etwas infantile Manga-Spektakel allemal; wer bereit ist, das Hirn 90 Minuten auf Standby zu schalten, wird sich ganz gut unterhalten.
Noch mal den letzten Absatz lesen bitte :-)