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Queen of Blood

Queen of Blood

OT: Mechte navstrechu
SCIENCE-FICTION: USA/UDSSR, 1966
Regie: Curtis Harrington, Mikhail Karzhukov, Otar Koberidze
Darsteller: John Saxon, Dennis Hopper, Basil Rathbone

STORY:

Wissenschaftler erwarten die Ankunft einer Delegation von einem anderen Stern. Als diese jedoch auf dem Mars notlanden muss, sendet die Erde ein Rettungsschiff. Tatsächlich kann man eine außerirdische Frau lebend bergen, doch die hat nicht so friedliche Absichten, wie die Raumfahrer zunächst annehmen.

KRITIK:

QUEEN OF BLOOD zählt zusammen mit PLANET DER VAMPIRE und IT! als Hauptinspirationsquelle zu ALIEN. Ob nun überhaupt einer der drei Filme tatsächlich bewusst ein Vorbild für Ridley Scotts Meisterwerk war, ist strittig und nicht abschließend gesichert, vor allem bei QUEEN OF BLOOD sind aber deutliche Zweifel durchaus berechtigt.

Tatsächlich ist der von Filmhistorikern fokussierte Teil von QUEEN OF BLOOD eher ein Zufallsprodukt, das entstand, als B-Film-König Roger Corman die Rechte an dem russischen Science-Fiction-Film BEGEGNUNG IM ALL erwarb und für den amerikanischen Markt tunen wollte. Dazu engagierte er amerikanische Darsteller, die er relativ geschickt in das russische Original integrierte. Vor allem aber verlängerte er den recht kurzen Film, der es eigentlich bei der Rettung beließ, um die böse Schlusspointe. Das komplette, letzte Drittel, in der die Außerirdische ihre Rettungsmannschaft dezimiert, ist also aus der Not geboren, dem Durchschnittsamerikaner etwas mehr bieten zu müssen als Friede, Freude, Eierkuchen.

Corman - beziehungsweise sein Handlanger Curtis Harrington - wendeten damit die gleiche Technik an, die schon drei Jahre zuvor bei BATTLE BEYOND THE SUN kommerziell erfolgreich war, nur dass dort Francis Ford Coppola (genau jener!) den friedliebenden Aspekt des russischen Originals mit zwei gefräßigen, außerirdischen Monster unterlief.

Dennoch klappt das Zusammenspiel aus russischen Original und billigen, nachgestellten Szenen nicht immer. Dass amerikanische Wissenschaftler in einer russischen Rakete fliegen, ist zwar im Nachhinein prophetisch, allerdings eher ein Fehler, den man entweder nicht retouchieren konnte oder schlicht übersehen hat. Auch beschränkt sich die Technik im Raumschiff zwei Tonbänder(!), die damals vielleicht der letzte Schrei waren, aber heutzutage die Frage aufwerfen, wie man damit die hochkomplizierte Navigation im Weltraum bewältigt.

Allerdings funktioniert QUEEN OF BLOOD deutlich besser als sein Vorgänger. Denn wenngleich die Rettungsaktion hübsch bunt und tricktechnisch für die damalige Zeit durchaus ordentlich umgesetzt ist, ist sie recht zerfahren und wenig dramatisch erzählt. Dagegen sind die angehängten Szenen im Raumschiff auf den Punkt hin inszeniert, Harrington erreicht mit minimalistischen Aufwand tatsächlich eine dichte und unterschwellig erotische Atmosphäre, die einen durchaus gefangen nimmt. Um etwa die hypnotische Kraft der Außerirdischen zu unterstreichen, unterlegte Harrington das angehängte Finale durchgängig mit einer Soundcollage aus zwei abwechselnden, dumpfen Tönen, und erzielt damit einen ähnlich suggestiven Effekt wie ALIEN mit seinen dauerhaft unterlegten Herztönen.

Queen of Blood Bild 1
Queen of Blood Bild 2
Queen of Blood Bild 3
FAZIT:

Ein Heiligtum aus der ALIEN-Ahnengalerie. Als Film selbst ein Kuriosum, eine russische Space-Opera über die Zusammenkunft zweier Intelligenzen, die solange auseinandergerupft und neu zusammengepuzzelt wurde, bis ihre eigentliche Absicht auf den Kopf gestellt war.

WERTUNG: 5 von 10 Alieneier aus Gelantine
TEXT © Marcel
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