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Public Enemies

Public Enemies

THRILLER: USA, 2009
Regie: Michael Mann
Darsteller: Johnny Depp, Christian Bale, Billy Crudup, Channing Tatum

STORY:

Johnny Depp ist John "Public Enemy No. 1" Dillinger. Christian Bale ist FBI-Agent Melvin Purvis. Und Michael Mann ist Regisseur.

KRITIK:

Und mit 142 Minuten ist der Film ein wenig zu lang geraten. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt.

Ansonsten gilt: Mann did it again. Wie schon bei MIAMI VICE wird dem Blockbuster-Publikum lustvoll der Mittelfinger entgegen gestreckt. "Mit PUBLIC ENEMIES entfernt sich Michael Mann weiter vom klassischen Erzählkino als je zuvor, und wer diesen Schritt schon in MIAMI VICE nicht mitgehen wollte, wird mit seinem Neuesten - diese Warnung ist bei aller Liebe nur fair - nicht glücklich werden." Schrieben die Kollegen von dasmanifest.com. Wir schließen uns an.

Alles an PUBLIC ENEMIES ist Film-Ästhetik pur. Die Hauptrolle spielt Manns High Definition-Digitalkamera, die - ich trau mich kaum, das hinzuschreiben - einem das Gefühl gibt, dass gute alte Zelluloid wirklich nur noch alt aussieht. Wie die hochmobile Handkamera ganz nah an die Gesichter herangeht, diese Unmittelbarkeit, diese fiebrige Atmosphäre von Anspannung und Bedrohung, das ist es, was die Magie von Michael Manns Arbeiten ausmacht.

Ganz klar: PUBLIC ENEMIES ist ein Film zum Sehen, zum Staunen, zum sich Verlieren in den hyper-modernen Handkamera-Bilderfluten. Die im harten Kontrast zur detailverliebten 30er-Jahre-Ausstattung stehen. Hach, ich liebe diese Widersprüche!

Und die Schauspieler? Was soll man zu Johnny Depp und Christian Bale noch sagen, was nicht schon längst gesagt wurde? Vielleicht, dass Johnny Depp auch ohne Kajalstift eine saucoole Rampensau abgibt und Christian Bale hier weniger auf Autopilot wirkt als im letzten TERMINATOR-Film. Was vielleicht damit zu tun hat, dass er endlich wieder von einem richtigen Regisseur richtig gefordert wurde.

Und dass Michael Mann die spektakulärsten Shoot-Outs der jüngeren Filmgeschichte inszeniert, sollte auch einmal erwähnt werden.

Public Enemies Bild 1
Public Enemies Bild 2
Public Enemies Bild 3
Public Enemies Bild 4
FAZIT:

Wie viele spannende Widersprüche passen in einen Film? PUBLIC ENEMIES ist ein pompöser Blockbuster UND ein kunstvoll verwackeltes Digitalvideo-Experiment, ein akribisch recherchiertes Biopic UND eine abstrakte Gangster-Ballade, ein spektakulärer Actionreißer UND ein melodramatischer Tränendrücker. Sprich: Another Michael Mann Masterpiece.

WERTUNG: 8 von 10 letzten Kinobesuchen
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Dein Kommentar >>
Dimi | 24.09.2011 00:02
Hab mir den film mal angeschaut weil er ao gelobt wurde und muss sagen: der film is sowas von schlecht, mein gott was hab ich mich gelangweilt, quasi null action und von spannung braucht man gar nicht zu reden...
>> antworten
Ranger | 13.10.2009 21:24
Was ist denn das für eine Kritik.

Kann ich überhaupt nicht nachvollziehbar, ich find den Film einfach nur schlecht.

Aus der Story hätte man was Großes machen können, vorallem mit der Besetzung.

Unglaublich das Mann das falsch gemacht hat. Eigentlich halte ich ja viel von ihm aber das war erbärmlich.

Da sieht man mal wieder das ne tolle Besetzung und eine tolle Story ohne gescheiten Regisseur nicht funktionieren.

3/10
Magnus | 20.08.2010 00:14
3/10? Klingt ja echt Böse.
Auch wenn die Story teilweise eher "langatmig" erzählt wirkt ist der Rest doch sehr gekonnt.
Wenigstens "Durchschnitt" (5/10) ist hier wohl drin.

Von mir immerhin 7

Öhhhmmm... MiamiVice ist aber trotzdem LANGWEILIG. Konnte mich kaum wach halten.
>> antworten
wolfgang | 20.08.2009 23:32
*gähn* kann mich den lobeshymnen kaum anschliessen.
vielleicht hat mir der film deswegen nicht gefallen, weil ich mich mit niemanden idendifizieren wollte oder gar sympathie aufbringen konnte. die charaktere waren sterbenslangweilig und klischeebesetzt "ich mag whisky, schnelle autos und dich.." oh gott wie männlich. strikt das drehbuch abgearbeitet, für mich war das ein inszeniertes buch das mich gedanklich stets an das geschehen hinter den kulissen abschweifen ließ "jetzt dramaticher gesichtsausdruck, kamera näher, draufhalten und etwas wackeln, weil das angesagt ist". die story dünn, absehbar und ohne überraschungen. kaum humor.
zum positiven: die szenen im wald waren visuell hervorragend, leider zu kurz.
6/10 verkühlungen durch klimaanlage bei überlänge.

ps. der kajalstift war dick vorhanden, erste bankraubszene.
>> antworten
Federico | 16.08.2009 13:50
MIAMI VICE soll ein Mittelfinger ans Mainstream-Publikum sein? Weit gefehlt...
>> antworten
Nico | 11.08.2009 21:57
ich find, der film hat einige sensationelle Aufnahmen... -
von Mann wieder perfekt inszeniert...
MAN HÖRE VOR ALLEM WIEDER!... wie brutal bei Michael Mann Schießereien klingen (natürlich schon bekannt aus Heat, Collateral und Miami Vice)
Vorbild: als Purvys Männer die Bande bei Nacht im Wald/Motel überfallen. Das geht nicht besser, weil einfach O-TON, nix stilisiert, einfach gnadenlos ins Labyrinth...
Ideale Nutzung der Raumklangtechnologie... - macht mehr Spaß als so manche 3D- Filmversuche.

Ferner, die Verfolgungsjagd im Wald... - Himmelherrgott, gabs da Details... hätt er die Szene da bloß ein wenig ausgedehnt, was hätte das dem Film gut getan. Schön-mulmiges Gefühl, dass ich da hatte...

Und sonst... ich find, dramaturgisch hätte man da durchaus mehr machen können, wenn schon Tatsachen frech verschoben wurden. Dem Ganzen fehlte ein wenig die Poesie, die man aus Heat kennt... und ehrlich gesagt, nicht selten habe ich bei Public Enemies gedacht, er will erinnern, dass er Heat gemacht hat.

Johnny Depp ist sehr charismatisch und fast mystisch in seiner Rolle: starke Szene im Polizeirevier, noch stärkere Szene im Kino beim Gucken von "Mord in Manhattan"... dieses doppeldeutige Amüsiert-Sein. Was man in den Augen sah, die "Sich Identifizierung" mit der rachsüchtigen Rolle Clark Gables... - pures Kino, weil man genau weiß, aber doch nicht hofft, dass alles ein sehr viel schnelleres Ende nimmt. -

Das Finale dann... ein Tritt in die Magengrube, wie mans von Mann gewohnt ist, die Guten gewinnen, nicht weil sie bessere Menschen sind, sondern ihre Profession die mächtigere und organisiertere ist... -
Trotz 142 Minuten fand ichs ziemlich kurzweilig... ja, ehrlich gesagt, den Film fand ich zu kurz, zu schnell. Hätt mehr von dieser Zeit und mehr von den Figuren gesehen, mehr von den Geheimnissen und Motivationen. Aber das ist vielleicht auch schon mein cineastischer unerfüllbarer Fetisch. Frage: Müssen Cop&Gangster Filme so beschleunigt sein??? -

FAZIT: P.E. gut inszeniert, nette Charakterstudie... aber ich freu mich darauf, wenn Michael Mann mal über sich hinauswächst... sonst erzählt er immer von der gleichen Hatz.

Wertung 8 / 10
Harald | 12.08.2009 11:58
"Müssen Cop&Gangster Filme so beschleunigt sein?"
nicht notwendigerweise. entscheidend ist, dass sie einen packen. das kann auch auf emotioneller ebene passieren. mir taugen ja filme, in denen sich thriller- und drama-parts zu einem runden gesamtkunstwerk vereinigen.
Nic | 12.08.2009 12:20
..was hier nicht geschehen ist..
>> antworten
Tom | 11.08.2009 16:36
Bin schon sehr gespannt auf den Film, die großen Namen in Sachen Regie und Schauspiel machen einem ja tatsächlich den Mund wässrig. Werd ihn mir voraussichtlich morgen zu Gemüte führen.
>> antworten
Patrasch | 10.08.2009 10:07
also dieses "One Million Slaves" von Otis Taylor ist "ein Heuler"!...Heavy Rotation!
Nico | 11.08.2009 11:20
ohja! sehr feiner Score!!!
>> antworten
Nic | 09.08.2009 23:25
qualitativ insgesamt ca auf miami vice niveau, nur besser besetzt. also weit entfernt von heat, der ja tatsächlich die beeindruckendste strassenschiesserei aller zeiten bietet - soweit mir bekannt jedenfalls ;)
7/10
Harald | 09.08.2009 23:30
ich glaub, die war in John Woos THE KILLER ...
Nic | 09.08.2009 23:34
kannst nicht vergleich was woo da drüben aufgeführt hat. es geht ja nicht um verbrauchte munition pro maxerl ;)
>> antworten