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Planet der Vampire

Planet der Vampire

OT: Terrore nello Spazio
SCIENCE-FICTION: ITALIEN, 1965
Regie: Mario Bava
Darsteller: Barry Sullivan, Norma Bengell, Ivan Rassimov

STORY:

Das Raumschiff Argus und das Schwesterschiff Galliot folgen einem Notsignal zu einem unbekannten Planeten. Dort bricht zunächst der Funkkontakt zwischen den Schiffen ab, die Argus wird zu einer Notlandung auf dem Planeten gezwungen und beschädigt - eine Flucht ist nicht möglich. Als sie dann noch die Galliot finden, die ebenfalls gelandet ist, erkennen sie nicht die Gefahr, die von ihr ausgeht, auch wenn es keine Vampire sind, wie der deutsche Titel behauptet...

KRITIK:

"Terror im Weltraum", wie der Film so schön reißerisch im Original heißt, ist ein lupenreines B-Picture, gedreht für eine Handvoll Lire. Der unheimliche Planet besteht in weiten Teilen aus nichts anderem als zwei(!) künstlichen Felsen, die von einem Sandalenepos übrig geblieben sind und einfach immer wieder anders arrangiert und ausgeleuchtet wurden, dazu jede Menge Nebel in allen Farbvariationen und Bavas unendlicher Einfallsreichtum, aus dem Nichts etwas zu zaubern. Die Landung auf dem Planeten etwa wurde in einer Badewanne mit einem Spielzeugraumschiff und Tinte gedreht.

Nun könnte man über die ständig blinkenden Lämpchen, die albernen Kostüme oder die Plastikstrahlengewehre lachen. Aber PLANET DER VAMPIRE ist einer der Filme, die besser sind, als sie eigentlich es sein dürfen. Wenn vermeintlich Tote in Zeitlupe aus ihren Gräbern auferstehen, ist das auch heute noch beklemmend, und wenn die Crew ein uraltes Raumschiff mit einem Skelett findet, ahnt man, woher Ridley Scott einen Teil seiner Inspiration für ALIEN nahm.

Überhaupt ähnelt die erste Hälfte von ALIEN in weiten Teilen PLANET DER VAMPIRE. Obgleich dabei ALIEN weitaus düsterer und packender gefilmt ist als der typisch farbenfrohe Bava, hat Bavas kleiner Geniestreich noch ein hübsches Ende als Trumpf.

Planet der Vampire Bild 1
Planet der Vampire Bild 2
Planet der Vampire Bild 3
Planet der Vampire Bild 4
FAZIT:

Ein lupenreines B-Picture erster Güte. PLANET DER VAMPIRE atmet jeden Augenblick den Charme seines extrem beschränkten Budgets, aber selten hat es eine visuell ansprechendere Kombination des naiven Sci-Fi-Films der 50er und 60er Jahre mit Gothic Horror gegeben.

WERTUNG: 8 von 10 psychedelisch leuchtenden Nebelschwaden
TEXT © Marcel
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Chris | 16.02.2010 12:39
Ein Bava mit wie bereits geschrieben vielen trashigen, aber auch ein paar schön düsteren Momenten (vor allem die erwähnte Auferstehung der Leichen!), aber auch einer der wenigen Bavas, der sich mir irgendwie nicht richtig erschließt...Vielleicht schafft er es im dritten Anlauf mich zu überzeugen...
Marcel | 16.02.2010 14:32
Ich war beim ersten Mal auch etwas enttäuscht. Der Charme hat sich mir erst beim zweiten Mal erschlossen, als mir das Werk von Bava vertrauter war und ich daher den Farbenrausch anders einsortieren konnte.
Achtung Spoiler - Die deutsche Synchro ist mal wieder der Hammer und macht aus Körperfressern Vampire. Ohne die konnte wohl kein Bava in Deutschland bestehen. Vampire tauchen meines Wissen nach im Bavaschen Oevre nur ein einziges Mal tatsächlich auf, in der Wurdelak-Episode in "Drei Gesichter der Furcht". Ansonsten sind es bei Bava eher allgemein Geschöpfe der Nacht.
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