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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Motel

Motel

OT: Vacancy
THRILLER/HORROR: USA, 2007
Regie: Nimród Antal
Darsteller: Kate Beckinsale, Luke Wilson, Frank Whaley

STORY:

Das Ehepaar Foxx hat sich ins Nirgendwo verfahren. Es ist Nacht, sie sind müde und das Auto streikt natürlich. Willkommen im Motel Plainview. Die schmuddelige Raststätte ist die einzige Übernachtungsmöglichkeit, in der natürlich nichts mit rechten Dingen zugeht. Ein Snuffvideo verrät den Beiden, wo sie da eigentlich gelandet sind, natürlich ohne Handyempfang...

KRITIK:

Es gibt halt doch einen Unterschied, wenn in "Scary Movies" A-Schauspieler die Rolle der Opfer spielen. Vorausgesetzt das Drehbuch lässt es zu, entsteht schon in den ersten zehn Minuten ein psychologisch-interessantes Gegengewicht zu den Erwartungen, die Zuschauer von einem Thriller vorab schon hegen. In diesem Fall bangen und zittern Luke Wilson und Kate Beckinsale um ihr Leben. Ein großes Plus hier schon mal für das Casting! Beide tragen maßgeblich dazu bei, dass der Film größtenteils funktioniert!

Lobend erwähnt werden muss zudem die Arbeit des ungarischen Regisseurs Nimrod Antal, der mit Kontroll kräftig auf sich aufmerksam machte und von Uncle Sam natürlich herzlichst empfangen wurde

Die große Stärke von Motel ist die ausgereifte Suspense-Atmosphäre, die in ihren besten Momenten an Hitchcock erinnert: Wenig Licht, bedrohliche Akustik, Adrenalin in jeder Szene, das macht den Film ungemein mitreißend und unterhaltsam - zumindest zu Beginn ...

Erwähnenswert die Leistung des großartigen Kameramanns Andrzej Sekula, der sich schon für so namhafte Filme wie Pulp Fiction und Reservoir Dogs verpflichtete.

Trotz dem wirklich dunklen Szenario lässt er erkennen, was man erkennen muss, gab dem Film dazu noch eine charmant, elegante Note, selbst in hektischen, nervenzerfetzenden Momenten.

Die große Schwäche des Films wird dann aber der zweiten Hälfte erkennbar. Früher oder später stellt sich immer das Problem einer Geschichte heraus, die sich nur an einem Schauplatz abspielt. Die Spannung geht leider irgendwann flöten. Man weiß eigentlich, was passieren muss und alles wird leider Gottes vorhersehbar, weil schon Dutzende Male gesehen. Was so mühsam und sauber aufgebaut wurde, der Thrill, verabschiedet sich schließlich leise...

Der Auftritt eines Cops bietet dann auch kaum Rettung, weil man weiß, dass dieser natürlich gemeuchelt wird. Das Ende naht. Anstatt dem Zuschauer noch ordentlich das Fürchten zu lehren, geschieht das man erwarten durfte, nachdem man die Protagonisten irgendwie ins Herz geschlossen hat. Ob das Drehbuch das verlangte oder die Produzenten ihren Willen durchsetzten, man weiß es nicht. Ob es vielleicht auch nur ein Nebeneffekt der wohlgeratenen Charakterbeleuchtung ist? Durchaus möglich! Anyway....

Der Film lässt sich viel Zeit bis zum Terror, das ist ungemein wertvoll! Teilweise gelingt es dem Film auch, Psychologisches mit dem allgegenwärtigen sinnfreien Gewaltthema zu verknüpfen. Die Ehepartner, die sich noch kaum ertragen können, müssen zusammenhalten um zu überleben. Doch irgendwie fehlt dann der überzeugende Kontext der meuchelnden Gegenpartei. Man fühlt sich wieder mal an Hostel erinnert. Warum immer das gleiche Schema?

Motel Bild 1
Motel Bild 2
Motel Bild 3
Motel Bild 4
Motel Bild 5
FAZIT:

Motel, der Hollywood-Einstand des ungarischen Regisseurs Nimrod Antal (Kontroll) ist dank seiner fesselnden Atmosphäre beachtliche Ware, die man (wie auch Room 1408) vielleicht eher in einem abgedunkeltem Zimmer und einer guten Surroundanlage genießen sollte, wenn man ihn wirklich erleben will. Furchterregend ist der Film mit seinem starken Anfang durchaus. Wäre da nicht das schwache Drehbuch gewesen, das gute Ansätze schlichtweg nicht weiterführte... wir hätten mal wieder einen imponierenden Offroad-Flick. So aber vergisst man danach leider bald, was man in 80 Minuten serviert bekommen hat.

WERTUNG: 6 von 10 lahme Waschbären
Gastreview von Nicolae
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