ACTION/FANTASY: USA, 1986
Regie: Russell Mulcahy
Darsteller: Christopher Lambert, Roxanne Hart, Clancy Brown, Sean Connery
Rauhe Sitten herrschen zu Beginn des 16. Jahrhunderts in den schottischen Highlands: Der junge Krieger Connor McLeod (Christopher Lambert) wird im Kampf lebensgefährlich verletzt. Als er Tags darauf vollständig genesen vor seinen Kumpanen steht, packt diese die nackte Panik: "Er ist vom Teufel besessen!" Jahre später erhält McLeod Besuch vom "spanischen Pfau" Sean Connery, der ihm schonend die Tatsache beibringt, dass er unsterblich ist, solange er nicht seinen Kopf verliert. Das gilt aber auch für einen Bösling mit schlechten Manieren namens Kurgan, der den Highlander durch die Jahrhunderte verfolgt bis ins New York des Jahres 1986, wo die beiden zum letzten Kampf aufeinander treffen
KRITIK:Wenn es nur einen geben kann, warum wurden dann drei nichtsnutzige Sequels, eine Fernsehserie und ein Zeichentrickfilm auf die Menschheit losgelassen? Rhetorische Frage, schon klar. Denn diese rein finanziell motivierte Restlverwertung konnte weder den Ruf des Originals beschädigen noch dessen Mythos ankratzen.
HIGHLANDER fasst in knappen zwei Stunden alles zusammen, was ich am Kino der 80er so liebe. Diese hemmungslose Obsession der Filmemacher für Oberfläche und Ästhetik. Der unbedingte Wille zum großangelegten Spektakelkino, das aber über so etwas Altmodisches wie Sinn, Verstand und eine Seele verfügt. Und diese völlig unbekümmerte Anything Goes-Attitüde, mit der selbst große Blockbuster nach künstlerischen Überlegungen produziert werden konnten, ohne Zielgruppenanalyse im Vorfeld und kindischen Comicheftln im Hintergrund.
Wo auch immer von HIGHLANDER zu lesen ist, ist das Wort Videoclip-Ästhetik nicht weit. Regisseur Russell Mulcahy (RAZORBACK) hat ja bekanntlich den Videoclip zur Kunstform erhoben und in Zusammenarbeit mit der Band Duran Duran dem Musikfernsehen der 80er kleine Kunstwerke im (Pseudo-)Breitwandformat geschenkt.
Die selben Stilmittel kommen auch in HIGHLANDER zum Einsatz: Zeitlupen, Zooms, Jump-Cuts und Überblendungen, aufwändige Montagen und Kamerafahrten, die den Zuseher zwischen den Zeiten hin und her schleudern. Doch erstaunlicherweise wirkt der geballte visuelle Overkill keineswegs selbstzweckhaft, sondern vielmehr stillvoll, um nicht zu sagen elegant, zeitlos, klassisch.
Zugegeben: Der dröhnende Bombastrock von Queen, seinerzeit auch gefragte Soundtrack-Lieferanten (siehe FLASH GORDON), war nie so wirklich mein Fall. Aber zu den bombastischen Bildern von HIGHLANDER passt er wie die berühmte Faust aufs Auge.
HIGHLANDER hat auch 25 Jahre nach seiner Entstehung nichts von seiner Wirkung verloren. Ein zeitloser Klassiker von einem Action-Fantasyfilm, der sich genau so weigert zu altern wie seine unsterbliche Hauptfigur. "There can be only one!"