OT: Fotogrammi mortali
GIALLO: ITALIEN, 1996
Regie: Al Festa
Darsteller: Rick Gianasi, Stefania Stella, David Warbeck, Donald Pleasence
Der Videoclip-Regisseur Alex Ritt (Rick Gianasi) kommt nach Rom, um dort ein Musikvideo mit der drallen Stefania Stella (als sie selbst!) zu drehen. Kurz darauf geht ein geheimnisvoller Killer in der Stadt um und Alex wird aufgrund seiner dunklen Vergangenheit schnell zum Hautverdächtigen...
KRITIK:Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. - Ich jedenfalls zähle mich z.B. nicht zu den heimlichen Fans von Frauen mit überdimensionalen Oberweiten. Aber egal welche Körbchengröße eine Dame auch haben mag, in der Regel hat sie ja auch noch ein Gesicht. - Und das von Stefania Stella erinnert mich ganz stark an eine Pornodarstellerin der alleruntersten Kategorie ...
Das sah der Regisseur Al Festa aber offensichtlich anders, denn in FATAL FRAMES versäumt er keine Gelegenheit Stefania Stella in das, seiner Ansicht nach offensichtlich beste Licht zu rücken. So erhält die Dame neben der Zurschaustellung ihrer äußerst fraglichen "Reize" auch gleich noch reichlich Gelegenheit mit ihrem nicht vorhandenen Schauspieltalent zu "glänzen".
Nicht dass mich das in diesem Film besonders gestört hätte. - Die Videoclip-Szenen des Videoclip-Regisseurs Al Festa gehören immerhin zu den am wenigsten schlechten Szenen im ganzen Film. - Auch ein paar wenige, ebenfalls videoclipmäßig inszenierte, Mordszenen sind gar nicht mal so schlecht geraten. Und die dazu ebenfalls von Al Festa komponierte Musik ist streckenweise sogar richtig gut!
Das eigentliche Problem sind die restlichen Szenen dazwischen. Denn mit einer Lauflänge von über 131 Minuten ist FATAL FRAMES eindeutig gefühlte zwei Stunden zu lang. - Zwischen dem zugegebenermaßen recht gelungenem Auftakt und dem, in seinem überdrehten Wahnwitz auch schon wieder nicht uninteressanten, Finale, tut sich ein wahres Schwarzes Loch auf, welches das Durchhaltevermögen auch des abgebrühtesten Italofreaks auf eine wirklich harte Probe stellt.
Denn da versucht FATAL FRAMES die ganze Zeit völlig vergeblich cool und witzig zu sein. - Ist mir natürlich klar, dass dies kein ernsthafter Film, sondern eine Art von Giallo-Parodie sein soll. Aber selbst die trashigste Parodie will auf ihre Art eben auch gekonnt sein...
Irgendwo habe ich in der IMDb einmal gelesen "FATAL FRAMES was nothing more than a bad joke!". - Und das trifft den Nagel dermaßen auf den Kopf, dass hiermit eigentlich auch schon alles gesagt ist: natürlich ist der Film nur ein Witz, aber schlecht ist er halt trotzdem!!! Dieser Pseudo-Eldelschrott im Videoclip-Stil ist eben nur schrott, aber keineswegs edel. Da hätte Al Festa vorher mal lieber Filme wie z.B. Duggero Deodatos DIAL: HELP anschauen sollen, um zu sehen, wie man so etwas macht!
Al Festas extrem bemüht witzige Giallo-Parodie im MTV-Look FATAL FRAMES kann als größten Pluspunkt für sich verbuchen, dass immerhin der Titel selten treffend gewählt wurde. Denn was hier "frame by frame", äh, ich meine natürlich Bild für Bild über den Bildschirm flackert, das ist schon nicht nur einfach schlecht, sondern in der Tat wahrhaft fatal! - Doch wer jemals an so etwas wie göttlicher Gerechtigkeit gezweifelt haben sollte, dem sei wenigstens als schwacher Trost versichert: weder der Pseudo-Regisseur Al Festa noch sein Oberbimbo Stefania Stella fanden nach diesem Machwerk jemals wieder auf die Große Leinwand zurück! Hallelujah!