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Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale

Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale

OT: La Mala Ordina
POLIZIOTTESCO: ITA, 1973
Regie: Fernando Di Leo
Darsteller: Mario Adorf, Henry Silva, Woody Strode, Adolfo Celi, Femi Benussi, Cyril Cusack

STORY:

Frank und David werden vom einflussreichen Mafiapaten Corso von New York nach Mailand beordert, um den Zuhälter Luca Canali zu töten. Letzterer soll die Organisation um 10.000 Dollar erleichtert haben. Vor Ort suchen die beiden Killer auftragsgemäß Don Vito Tressoldi, den Mailänder Mafiaboss auf, um diesen um Mithilfe beim Aufspüren von Canali zu bitten. Der arme Luca Canali selbst hat keine Ahnung, warum er vom einen Tag auf den anderen plötzlich zum meist gesuchten Mann Mailands geworden ist. Er lässt nichts unversucht, um seinen Henkern nicht in die Hände zu fallen und entpuppt sich als wahre Kämpfernatur.
Frank und David, aber auch die Schergen von Don Vito Tressoldi haben sich die Ausführung ihres Auftrags wohl einfacher vorgestellt und haben ihre liebe Not mit der Suche nach Canali..

KRITIK:

"Der Mafiaboss" ist der zweite Teil von Fernando Di Leos "Milieu-Studie (vgl. "Milano Kaliber 9" und "Der Teufel führt Regie").

Vermutlich auch der Teil mit dem höchsten (reinen) Unterhaltungswert, und dies nicht nur wegen der besonders gelungenen deutschen Synchro.

In erster Linie lebt der Film von seinen Actionszenen und seinen Hauptdarstellern, allen voran Mario Adorf. Jener spielt den Zuhälter Luca Canali, der ohne den Grund für seine plötzliche "Berühmtheit" zu kennen, langsam aber sicher von seinen Verfolgern in die Enge getrieben wird und dadurch notwendigerweise vom einfachen Kleinkriminellen zur Kampfmaschine mutiert.

Herrlich, wie er mit einem gezielten Kopfschlag andere in die Knie zwingt, Autoscheiben einschlägt und sogar Wählscheiben von Telefonen zertrümmert!

Daneben noch Henry Silva ("Der Berserker", "Der Teufel führt Regie") und Woody Strode (u.a. bekannt aus "Keoma" oder "Spiel mir das Lied vom Tod") als Auftragskiller, die nicht nur durch ihre Größe und ihren Körperbau beeindrucken, sondern auch aufgrund ihrer etwas einseitigen Mimik im wahrsten Sinne des Wortes eine tolle Show abliefern.

Adolfo Celi (den Italo-Fans natürlich kennen und schätzen) und einige der "üblichen Verdächtigen" gehören ebenfalls zum Cast. Eine besondere Zugabe ist Don Vito Tressoldis Butler, der aussieht wie eine Kreuzung zwischen Frankenstein und dem Glöckner von Notre Dame.

Eine imposante Erscheinung, der Mann!

Der Soundtrack ist eingängig und es sind alle wichtigen Elemente eines guten Poliziottesco vorhanden.

Einzig im Vergleich zu den oben genannten anderen beiden Di Leo-Werken fällt die Bewertung für "Der Mafiaboss" etwas ab, da die Ernsthaftigkeit, mit der die Mafia-Thematik in den anderen Filmen behandelt wird, zugunsten des Unterhaltungswerts ein bisschen verloren geht.

Die etwas romantisch- bzw. naiv-verklärte Darstellung des Zuhälters Luca Canali macht den Film zugleich aber auch wieder zu etwas Besonderem - und erhöht das Sehvergnügen ungemein!

Zitat: (New Yorker Mafiaboss zu David und Frank): "Ihr dürft ein riesiges Spektakel daraus machen, Jungs. Legt ihn so um, dass ganz Mailand, ganz Italien davon spricht. Es muss ein richtiger Schock sein, versteht ihr? Es wird Zeit, dass man den Burschen da drüben klar macht, wer hier der Boss ist. Wo kommen wir denn da hin, wenn uns jeder dahergelaufene Zitronenpflücker auf der Nase herumtanzen kann!?!"

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FAZIT:

"Der Mafiaboss" ist ein temporeicher Poliziottesco und spielt eindeutig in der ersten Liga des Genres. Wer Wert auf gute Unterhaltung legt wird seine wahre Freude am Film haben. Neben absoluten Kultdarstellern des Genres gibt es Action von der ersten bis zur letzten Minute, Komik und Tragik sind ebenfalls inbegriffen. So macht Italo-Kino Spaß!

WERTUNG: 9 von 10 zertrümmerten Wählscheiben
TEXT © Mauritia Mayer
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