OT: Caltiki - il mostro immortale
SCIENCE-FICTION: ITALIEN, 1959
Regie: Riccardo Freda, Mario Bava
Darsteller: Caltiki - der Blob, John Merivale
In Mittelamerika entdeckt eine Expedition in einer Höhle Götzenbilder der Mayas. Außerdem einen unterirdischen See, in der der Legende nach Caltiki haust. Als einer der Forscher in den See hinabtaucht, wird er von einer unförmigen Masse angegriffen und getötet... und auch, wenn das Monster danach getötet wird, weiß doch der eingeweihte Sci-Fi-Connaisseur, dass etwas überlebt hat und sich nun aufmacht, die Menschheit zu vernichten und/oder unsere Frauen zu unflätig zu begrabschen.
KRITIK:CALTIKI ist eine kleine Randnotiz in der großen, weiten Welt der Filmgeschichte, ein gewöhnlicher B-Monsterfilm, wie er in den 50ern und 60ern inflationär gedreht wurde. Allen gemein ist ein - na sagen wir vornehm - beschränktes Budget, bei dem nur die Frage offen blieb, wie beschränkt, und ein untrüglicher Gradmesser hierfür war, wie lächerlich das Monster ausfiel.
Zwar suggeriert CALTIKI im Titelvorspann, eine alte mexikanische Legende zu erzählen, aber das kann man genauso schnell wieder ins Reich der Legenden zurückweisen. CALTIKI ist nichts anderes als eine italienische Variation von BLOB und QUATERMASS XPERIMENT, zwei erfolgreichen Sci-Fi-Heulern aus dem Vorjahr.
Dennoch gelingt es aber CALTIKI nicht nur, seine Herkunft aus den Niederungen knausriger Lirefuchser geschickt zu kaschieren, sondern sogar ein relativ glaubhaftes Monster zu kreieren. Und auch wenn dazu nicht mehr als ein paar Fleischbrocken und etwas Strom nötig war, rutschte mir ab und an ein "Bäh" raus. Verantwortlich hierfür war einmal mehr Mario Bava, der hier zum zweiten Mal nach DER VAMPIR VON NOTRE DAME mit und für seinen Freund Riccardo Freda als Mädchen für alles arbeitete - und zum zweiten Mal sitzen gelassen wurde.
Diesmal aber verließ Freda aber den Film nicht erst kurz vor Ende der Dreharbeiten, sondern gleich zu Beginn - als das Budget schon aufgebraucht war. Bava stellte den Film trotzdem fertig, immerhin rund 70%. Selbstverständlich leugnet Bava dabei nie die Formelhaftigkeit der Geschichte, aber gerade zu Beginn legt er die Vorzüge seiner Filmvision deutlich als Visitenkarte ab.
Ordentlicher Sci-Fi-Trash aus bella Italia, gedreht für eine Handvoll Lire, und für Bava die letzte Stufe auf dem Weg zum Regisseur. Vor allem das erste Drittel an der Kultstätte der Mayas atmet stark den Bava'schen Touch: Der Beginn mit dem ausbrechenden Vulkan bietet alleine schon schönes Anschauungsmaterial für alle Bava-Komplettisten, und den Dschungeltanz findet man 10 Jahre später in 5 DOLLS FOR AN AUGUST MOON wieder.