OT: Long Khong
HORROR: THAILAND, 2005
Regie: The Ronin Team
Darsteller: Napakpapha Nakprasitte , Hataiwan Ngamsukonpusit, Akarin Siwapornpitak, Namo Tongkumnerd
Der Schüler Ta ist nicht besonders gut auf seine Stiefmutter, die zugleich seine Lehrerin ist, zu sprechen. Als er sie in flagranti mit einem anderen Lehrer erwischt, nimmt er den Ehebruch mit Unterstützung einiger Klassenkameraden auf Band auf und macht selbiges publik. Der Geliebte der Lehrerin missbraucht als Vergeltungsmaßnahme eine der beteiligten Schülerinnen. Daraufhin greift die Clique zu härteren Bandagen und lässt einen Hexenmeister einen tödlichen Fluch über den Mann sprechen.
Ein paar Jahre später: Die jungen Leute haben gerade die Schule hinter sich und die schrecklichen Ereignisse erfolgreich verdrängt, als sich ihr untergetauchter Klassenkamerad Ta wieder meldet. Er lädt die Freunde übers Wochenende ins Haus seiner Stiefmutter ein. Nicht lange und die einstige Lehrerin entpuppt sich als äußerst nachtragende Hexe und das vermeintliche Versöhnungsangebot als teuflische Falle -
KRITIK:Mal wieder Zeit für einen Salut for those about to gore. Ausgesucht habe ich mir LONG KHONG alias ART OF THE DEVIL 2, jener gleich von sieben (!) Regisseuren inszenierte Extremhorror aus Thailand, der ein paar derart heftige Szenen auf Lager hat, dass er bislang nicht uncut im deutschsprachigen Raum erschienen ist. Da wir unser tägliches Filmbrot aber nicht geschnitten wollen, basiert die Review auf der unrated US-DVD aus dem Hause Tokyo Shock.
Auch wenn es der Name suggeriert, ist ART OF THE DEVIL 2 kein richtiges Sequel. Die "2" in seinem Titel verdankt er nur dem Umstand, dass er in den Staaten und Europa als Fortsetzung zum hierzulande unter ART OF THE DEVIL firmierenden Thai-Horrorfilm KHON LEN KHONG vermarktet worden ist. Da beide Plots tatsächlich aber unabhängig voneinander funktionieren, kann man sich ART OF THE DEVIL 2 ruhigen Gewissens ansehen, ohne den ersten ART OF THE DEVIL zu kennen.
Also rein ins Vergnügen und der Auftakt mit einer Dämonenaustreibung inklusive ausgiebigem Angelharkengore ist auch gleich schön eklig. Danach aber geht es erst einmal in die Niederungen einer Teenager-Soap der cheesigen Art. Wobei die Coolness der thailändischen Jugend zumindest für westliche Verhältnisse gewöhnungsbedürftig sein dürfte. Zumindest damals auf unserer Realschule hätte ein Kerl mit einem "I love Yoghurt"-Shirt sicherlich kein ausgefülltes Liebesleben gehabt. Anyway, solche T-Shirts und etwas Schmalz gilt es zu überstehen und auch einige Rückblenden. Bei denen ist dann Habacht geboten, denn für das am Ende schlüssige und bitterböse Gesamtbild wollen einige quer über die Handlung verstreute Mosaiksteinchen eingesammelt werden.
Doch bevor es zu kompliziert oder zu cheesy wird und bevor das überschaubare schauspielerische Talent der Mitwirkenden ernsthaft zu nerven beginnt, legt ART OF THE DEVIL 2 endlich los.
Zunächst einmal mit kruden Totenbeschwörungen, Flüchen und bizarren Ritualen, die eine erkennbare Brücke zurück zur Schwarzen Magie von CAT III-Monstren wie THE BOXER´S OMEN oder SEEDING OF A GHOST schlagen.
Dann wird das Menü der Geschmacklosigkeiten aufgetischt: Als Vorspeise gibt es eine "Lesbische Schulmädchen"-Suppe, Verwünschungen, Eidechsen und ein paar wirklich gruselige Zombie-Erscheinungen, bevor dann (zumindest in der ungeschnittenen Version) der Hauptgang mit den Leckerlis für die Gorehounds serviert wird. Ausgerissene Zehennägel a la BUIO OMEGA, Kannibalismus, garstige Folterungen mit kochendem Wasser, Gasbrennern und Fleischabschaben. Liebeszauber und eine Teenage Lobotomy mit der Bohrmaschine folgen zum Dessert.
Und wenn man denkt, man wäre satt, knallt noch ein richtig sicker Schlusstwist vor den Bug!
Hmm, lecker diese thailändische Küche!
Bizarre schwarzmagische Rituale meets Torture Porn somewhere near the river in Thailand - Gorehounds müssen allerdings etwas Geduld aufbringen. Die heftigen Szenen, deretwegen dieser Film bislang noch nicht ungeschnitten im deutschsprachigen Raum erschienen ist, treten geballt erst im Schlussdrittel auf. Vorher gibt es noch etwas cheesy Teenagerromantik und einen finsteren Exkurs durch fernöstliche Mystik. Ich bin begeistert und freu mich schon auf Teil 3, der bereits an der Türe kratzt.