OT: The Alphabet Killer
THRILLER/HORROR: USA, 2008
Regie: Rob Schmidt
Darsteller: Eliza Dushku, Cary Elwes, Timothy Hutton, Michael Ironside
Detective Megan Paige erleidet einen nervlichen Zusammenbruch während der Ermittlungen im Fall eines Mädchenmörders, der sich seine Opfer nach deren Initialen sucht. Als zwei Jahre später wieder ein Kind vergewaltigt und ermordet wird, macht sich die mittlerweile zur Streifenpolizistin degradierte und von unheimlichen Halluzinationen geplagte Megan erneut auf die Jagd nach dem sogenannten "Alphabet Killer". Auch wenn ihr klar ist, dass ihr dieser Fall nicht nur das Leben, sondern vor allem den Verstand kosten könnte
KRITIK:Ein "Alphabet Killer" war ja schon 1963 hinter Mario Bavas GIRL WHO KNEW TOO MUCH her, aber mit diesem hat Rob Schmidts Serienmörder wenig gemein. Denn der neue Streifen des Regisseurs basiert auf den Taten eines tatsächlich gewesenen Serienmörders aus den Staaten. Wobei diese eher eine untergeordnete Rolle spielen, denn der Film konzentriert sich ganz auf die gebeutelte, von diesem Fall besessene Ermittlerin und deren psychischen Problemen. Die Dame wird von Eliza Dushku gespielt, die ja auch schon in Schmidts 2003er Ausflug ins Backwoods Horrorgenre WRONG TURN die Hauptrolle inne hatte. Dort war sie noch die von degenerierten Waldläufern gejagte Top-Trägerin.
Ich mag Eliza Dushku und ihre Auftritte im besagten WRONG TURN oder als schlagkräftiges Zuckerchen in JAY UND SILENT BOB SCHLAGEN ZURÜCK. Die psychisch instabile Polizeidetektivin nehme ich ihr allerdings nur bedingt ab. Man gewöhnt sich zwar mit zunehmender Laufzeit an Dushku in der ungewohnten Rolle, aber sie will trotzdem nicht so richtig passen. Das gleiche lässt sich übrigens auch von den ständigen Visionen toter Mädchen behaupten, die in einem Wannabe-True Crime-Film einfach nur deplatziert wirken. Letztere sind zwar teilweise schön gespenstisch in Szene gesetzt, aber das entschuldigt letztendlich weder ihren inflationären Einsatz noch ihre mittlerweile doch sehr klischeehafte Natur.
Da hätte sich Schmidt vor dem Dreh des ALPHABET KILLER besser noch einmal ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG angesehen. Gert Fröbe war in diesem deutschen Klassiker furchteinflössender als zehn Spielplätze voller Gespensterkinder.
Aber auch wenn der ALPHABET KILLER Lichtjahre hinter dem erwähnten Meisterwerk von ´58 rangiert und die Auflösung im Grunde haarsträubend ist, ist der Film jetzt nicht bar jeder Spannung. Nachdem man sich anfangs noch in einer etwas aufwändigeren TV-Produktion wähnt, vermag das Geschehen mit zunehmender Spielzeit etwas mehr zu fesseln, wenn gleich von - um mal beim Alphabet zu bleiben - von A bis Z kein Klischee ausgelassen wird.
Zumindest gibt es neben der Dushku ein Wiedersehen mit einer ganzen Reihe bekannter Gesichter. Timothy (THE DARK HALF) Hutton, Michael (STARSHIP TROOPERS) Ironside oder Bill (THE DEVIL´S REJECTS) Mosley sind ebenso mit von der Partie wie ein Cary Elwes, den wir gemessen an seinen alten AKTE X- oder HOT SHOTS - Tagen noch deutlich schlanker in Erinnerung hatten
"Ich sehe tote Menschen am helllichten Tag
": Eliza Dushku wandelt auf Rühmanns Spuren und jagt einen Kindermörder. Dabei sieht sie mehr als ein Gespenst.
Ein Mix aus ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG und THE SIXTH SENSE, der für ein ernsthaftes psychologisches Drama viel zu klischeebehaftet und für True Crime viel zu abwegig ist. Dennoch annehmbar, weil nicht unspannend.