SEX/THRILLER/DRAMA: J, 2001
Regie: Takahisa Zeze
Darsteller: Yuji Ishikawa, Takeshi Ito, Mayuko Sasaki
Kenji stirbt bei einem terroristischen Gasangriff auf die Tokioter U-Bahn. Seine Freundin und Teilzeit-Prostituierte Haruka wird bald darauf von einem Freier erwürgt. Während sich ein anderes Pärchen SM-Spielchen hingibt und ein paar Jugendliche gruppendynamische Feldforschungen im Fachgebiet Rudelbumsen betreiben, kreuzen sich die Wege von Kenji und Haruka in einer anderen Dimension ...
KRITIK:Takahisa Zeze gilt als einer der experimentierfreudigsten Pink Film-Regisseure Japans.
Getreu dem ungeschriebenen Genre-Gesetz "Fünf Sexszenen in einer Stunde" reiht der
Nouvelle Vague-beeinflusste Filmemacher fünf Episoden um Liebe, Sex und Tod lose aneinander.
Damit auch Cineasten auf ihre Kosten kommen, wird das nackte Treiben durch zeitgeschichtliche Dokumentarfilm-Schnipsel und (pseudo)-philosophische Kommentare zu Gott, Welt, Staat und Gesellschaft "aufgelockert".
Die Sexszenen tun sich durch beträchtliche Freizügigkeit hervor - das ungeschriebene
japanische Schamhaar-Verbot wird erfreulicherweise ignoriert, und sogar Cumshots gibts zu bestaunen - wobei mir die weiße Flüssigkeit verdächtig nach Sonnencreme aussieht :-).
Ein absolutes Novum in der Historie des japanischen Arthouse-Fickfilms dürfte der Einsatz einer "Spermaspritzpistole" darstellen. Aber seht selbst...
Mit gerade mal 35.000 Dollar Budget in fünf Drehtagen hastig auf Digitalvideo herunter gekurbelt, sieht man der Produktion ihre ultra-ökonomische Herstellung leider allzu deutlich an:
Die farblich verfremdeten Videobilder mögen avantgardistisch und "künstlerisch wertvoll" sein,
filmisch im klassischen Sinne sind sie nicht. Für Freunde des Genres natürlich trotzdem einen Blick wert...
Asia-Spezialist Rapid Eye Movies bringt eine weitere Pink Film-Extravaganz in die DVD-Regale - und wir alten Voyeure sitzen natürlich in der ersten Reihe und sehen zu, wie Regisseur Takahisa Zeze mehrere Varianten einer tragisch endenden Liebesgeschichte durchspielt. Trotz des preiswerten Digitalvideo-Looks und der etwas lächerlichen philosophischen Ausritte sollten die ausgiebigen Sexszenen mit Beinahe-Hardcore-Qualitäten die geneigte Zielgruppe durchaus - ähm - befriedigen...