OT: La Venganza del Sexo
SEXPLOITATION: ARGENTINIEN, 1967
Regie: Emilio Vieyra
Darsteller: Richard Bauleo, Gloria Prat, Aldo Barbero, Susan Beltran
Dr. Humpp lässt von Monstern, die er selbst erschaffen hat, sexuell aktive Pärchen und Stripperinnen entführen, weil er durch deren Sexualenergie ein Elixier gewinnt, welches ihn nicht mehr altern lässt. Sind die Libido seiner Gefangenen aufgebraucht, landen sie im Krematorium oder werden zu Monstern oder willenlosen Robotern umfunktioniert. Ein Reporter kommt dem teuflischen Wissenschaftler zwar auf die Schliche, tappt aber gleichzeitig in dessen Falle. Und muss aufpassen, dass er neben viel Sexualenergie nicht auch sein Leben verliert...
KRITIK:What the f...! Seit dem ersten FLESH (Ming Eure Geilheit) GORDON, den ich vor etwas mehr als einer Dekade während der Grippe meines Lebens im Fieberwahn gesehen habe, hat mich kein Scifi-Sexflick mehr so geschickt wie THE CURIOUS DR. HUMPP.
Und wenn diese Typen mit ihren Wurzelseppmasken und den leuchtenden Glühbirnen in der Stirn auftauchen, während irgendwelche Menschen Joints rauchen und schmutzig Liebe machen und schon im nächsten Szenenwechsel Dr. Humpp sich mit einem in Sprudelwasser eingelegten Gehirn unterhält, wisst ihr, dass dieser Film die Einnahme von bewußtseinserweiternden (bzw. zerschießenden) Substanzen absolut unnötig macht. Denn dann werdet ihr von ganz allein so kirre, dass ihr diesen Mist entweder ganz schnell vergessen oder auf der Stelle Sex haben wollt.
Denn der Sleazegehalt dieses argentinischen (!) Sexploiter aus dem Jahr 1967 (!!)
ist für sein Entstehungsjahr fast schon unverschämt.
Lesbensex, Masturbation, Gruppensex und ein gepflegter Strip - und das alles in den ersten zehn (!!!) Minuten.
Also, ich hatte schon D´Amatos im Player,
da sah man im ganzen Film weniger Titten als hier allein in der ersten Viertelstunde in Großaufnahme befummelt werden.
Auch wenn man dies als alte Sexploitation-affine Pottsau gerne mitnimmt,
hat der gute Doktor noch weitere Asse im Ärmel.
Die da wären der Trash, der Wahnwitz und Dialoge wie diesen: "Es geht um meine Frau..." - "Gott, wurde sie auch gekidnappt?" - "Unglücklicherweise nicht..."
Klar, es ist nicht zu übersehen,
dass dem Filmchen dann und wann die Luft ausgeht und man versucht hat,
die dramaturgischen Durststrecken recht einfallslos mit unnötigen Sexszenen zu überbrücken,
aber hey! - dann kommt die telepathische Fickmaschine.
Oder dieses Gehirn im Wassermaxe.
Oder das Monster, das beim Apothekengang den Drogerist umbringt.
Oder die atemberaubende Susan Beltran laut stöhnend. Und die Dinge bewegen sich zurück in den grünen Bereich.
Und wenn ihr im Besitz der Something Weird-DVD seid,
dann werft nach dem Film einen Blick in die Extras auf den S/W-Shorty "The Girl and the Skeleton". In diesem Drei-Minuten-Stück von Anno Dazumal schießt eine aber überhaupt nichts versteckende Dame den Vogel ab, in dem sie sich hardcoremäßig mit einem Papierskelett (!!!!) vergnügt. Scheiße, die Sechziger waren sehr viel seltsamer als ich es je für möglich gehalten hätte...
Als hätte sich Dr. Mabuse zu viele Drogen rein gepfiffen und sich in einem Sexfilmchen verirrt. Das umschreibt diese Hirn schmelzende Melange aus Mad Scientist-Motiven, Trash und Sexploitation wohl am besten. Wer auf Kuriositätensuche ist, wird in Dr. Humpps Praxis wohl fündig werden. Aber sagt hinterher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt