DRAMA/HORROR: F, 2001
Regie: Claire Denis
Darsteller: Vincent Gallo, Tricia Vessey, Béatrice Dalle
Französische Wissenschaftler experimentieren mit der menschlichen Libido. Mit Erfolg: Die Versuchsobjekte entwickeln einen unstillbaren Durst nach Sex. Aber auch nach Blut ...
KRITIK:
"Netter B-Film-Trash" - möchte man meinen, liest man die Inhaltsangabe.
Fehlanzeige. Die französische Regisseurin Claire Denis hat sich an einer zeitgemäßen Variation des klassischen Vampir-Motivs versucht. Mit Blickrichtung Arthouse-Publikum. Doch dabei setzt sich der Film zwischen alle Stühle:
Gutbürgerlichen Cineasten dürften nämlich so manche Bilder gehörig auf den Magen schlagen:
Damit meine ich gar nicht die Großaufnahmen von Vincent Gallos behaarten Brustwarzen :-)
Sondern die wirklich drastischen und bluttriefenden Makeup-Exzesse. Und natürlich die unmittelbaren, ob ihrer Beiläufigkeit verstörenden sexuellen Ausbrüche.
Keine Frage, gutbürgerliche Cineasten vorsätzlich zu schocken ist natürlich ein höchst lobenswertes Unterfangen. Aber: Die etwas schwerfällige (typische französische?) Inszenierung erweist sich zumindest die erste halbe Stunde als echte Geduldsprobe.
Obwohl man dem Film Atmosphäre, charismatische DarstellerInnen (Vincent Gallo! Beatrice Dalle!) und Melancholie satt (Soundtrack der "Tindersticks"!) schwer absprechen kann.
"A future cult classic", wie das DVD-Cover verspricht, ist dies meiner bescheidenen Meinung nach nicht, aber ein interessantes Bespiel dafür, wie man sich europäisches Kino öfter wünschen würde: Radikal, unangepasst und drastisch.
Unterm Strich eine Empfehlung. Trotz deutlicher Längen.
Erotisch aufgeladenes, atmosphärisch dichtes, existentialistisches Vampir-Drama, wie es nur unsere französischen Freunde hinbekommen: Sehenswert, aber leider nicht ganz frei von Längen.