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Ring

Ring

OT: Ringu
HORROR: JAPAN, 1998
Regie: Hideo Nakata
Darsteller: Matsushima Nanako, Sanada Hiroyuki, Nakatani Miki, Sato Hitomi

STORY:

Es kursiert ein Gerücht. Über ein Video. Das man sieht und danach nur noch eine Woche zu leben hat. Als die Nichte der Reporterin Asakawa stirbt, beschleicht diese der Verdacht, dass an dieser urbanen Legende tatsächlich etwas dran sein könnte. Und tatsächlich: Sie findet das Videotape und sieht es sich an. Und hat nur noch sieben Tage Zeit, um das grausige Geheimnis des Videos zu lüften…

KRITIK:

Wisst ihr noch, wie es war, als Kind einen Gruselfilm zu schauen? Könnt ihr euch an dieses mulmige, doch irgendwie herrliche Gefühl, dass man dabei hatte, noch erinnern? Gut, vielleicht nur noch vage, weil es mit fortschreitenden Alter und Reife und in vielen, vielen abhärtenden Horrorfilm-Stahlbädern mit der Zeit verschwunden ist.

Freunde, das ging mir genauso. Ich wage aber zu behaupten, dass die asiatischen Filmemacher mit ihrer Creeping Ghost-Innovation in den Neunzigern und Zweitausendern dieses besagte Gefühl ein Stück weit zurückgeholt haben. Denn plötzlich waren da wieder Gruselfilme, die -Verdammt noch mal!- tatsächlich gruselig waren. Speerspitzen dieser Neuen Welle des Schreckens sind meines Erachtens folgende Filme: RING, JU-ON, SHUTTER und PULSE - natürlich jeweils die asiatischen Originale, nicht die amerikanischen Remakes.

RING also. Videotapes, die denjenigen, der sie sich ansieht, mit einem tödlichen Fluch belegen; Mädchen mit langen, schwarzen Haaren, die über den Tod hinaus teuflische psychische Kräfte einsetzen und wie Eidechsen aus alten Brunnen herausklettern…

Yeah, das ist der Stoff, aus dem schlechte Träume sind. Und den bringt uns Nakato mit beinahe hypnotischer Ruhe, aber unerbittlich spannend und beklemmend auf die heimischen Bildschirme. Mehr noch: Nakato kreiert in dieser Romanverfilmung (Die Vorlage stammt von Kôji Suzuki) ein gespenstisches Szenario einer übernatürlichen, allgegenwärtigen Bedrohung, die in jeder Szene nachwirkt und sich sogar noch intensiviert; je näher die Deadline der siebentägigen Galgenfrist rückt.

Das Ergebnis ist so grandios, dass es natürlich Hollywood (und btw. auch Südkorea) auf den Plan gerufen hat. Doch auch wenn ich selbst lieber Originale denn Remakes bevorzuge, muss ich sagen, dass die RING-Coverversion von Gore Verbinski wirklich gelungen ist. Das US-Remake hat dieselbe düstere Atmosphäre, ein fast noch unheimlicheres Video - der Sage nach wurde hier sogar mit verbotenen, subliminalen Bildern gearbeitet - und man hat sich die Mühe gemacht, Sadakos/Samiras Hintergrundgeschichte etwas zu modifizieren, was sich auch in der Spannung niederschlägt.

Die Geschichte ist zwar im Kern die gleiche wie bei RINGU, aber wird durch ein anderes Rätsel auch für diejenigen interessant, die das Original schon kennen.
Doch man darf nicht vergessen, dass nicht Verbinskis Film das Original ist, sondern dieses Meisterwerk von Hideo Nakata hier.

Ring Bild 1
Ring Bild 2
Ring Bild 3
Ring Bild 4
FAZIT:

Sex, Death and Videotapes? - Nein, ESP, Death and Videotapes! Wenn wir von den Filmtipps zehn Punkte vergeben, müssen die Voraussetzungen "Wahnsinn(sfilm!)" oder "Klassikerpotenzial für die Ewigkeit" erfüllt sein. Nakatos RING erfüllt beide, hat Ende der Neunziger frischen (brunnenschachtklammen) Wind ins Horrorgenre gebracht und dafür gesorgt, dass über Jahre hinaus Legionen schwarz- und langhaariger Mädchen den asiatischen Horrorfilm bevölkern. Und er hat zudem für eine weitere goldene Nase für Hollywood gesorgt, das den eigenen Grips nicht bemühen musste, aber mit den Remakes zu asiatischen Ghostflicks trotzdem Kohle scheffeln durfte. Höchstpunktzahl - ohne Frage!

WERTUNG: 10 von 10 unbeschrifteten Videobändern
TEXT © Christian Ade
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ghostdog | 04.03.2010 10:32
Über lange Strecken (die ersten 60 Minuten) geradezu erschreckend langweilig und nicht im geringsten zu vergleichen mit dem WIRKLICH gruseligen US-Remake.
Bin ansonsten ein absoluter Fan des Asia-Kinos, aber "RINGU" hat mich nur gelangweilt.
>> antworten
Andreas | 25.08.2009 08:59
ich hatte mal ne asiatische freundin, die konnte erschrenkend dieses brunnenkind nachmachen. bin da manchmal in sekunden um jahre gealtert, als sie so um die ecke gesprungen ist...

long haired asian girls sind sowieso per se creepy... :-)

zum film: ich finde den so genial, weil das ist eben ein ganz __ruhiger__ horror, der, wie in den alten hitchcock filmen, dem zuseher langsam aber sicher die würgeschlinge der angst um den hals legt und dann langsam zuzieht.

von mir 8/10 nächtliche ausflüge in dunkle brunnen
Chris | 25.08.2009 11:12
Zum _ruhigen Horror_ : In den meisten Fällen bin ich auch ein echter Fan dieses "asiatischen" Tempos in den Nippon-Horrorfilmen, die mE die Filme recht intensiv werden lassen, aber das von vielen unserer westlichen Zeitgenossen leider mit Langeweile verwechselt wird. Gerade das RING-Original ist bei vielen (sog.?) Filmfans in Ungnade gefallen, weil die das "US-Remake tausendmal besser und spannender" fanden und "noch nie sowas langweiliges" wie das Original gesehen hätten. Irgendwie eine Frechheit einen originären Film zu dissen und seine Hollywood-Kopie, die Stil und Sets fast 1 zu 1 kopiert, in den siebten Himmel zu loben. Nicht falsch verstehen, ich mag das Remake ja auch(siehe Review). Aber da scheint manche Meinung aus dem Mainstreampublikum doch sehr asiaphob angehaucht sein. Oder diese Leute denken, dass ein Film nur gut ist, wenn ein paar bekannte Namen aus Hollywood in der Cast auftauchen. Jedem sei seine eigene Meinung belassen (und meine sehe ich freilich auch nicht als allgemeingültig an), aber fair ist das irgendwie nicht...
Zumal RING soviel Innovation und Inspirierendes beherbergt, dass man kaum über seinen Status im Genre streiten kann...
Chris | 25.08.2009 11:19
Ja, long haired asian girls haben wirklich was. : )) Aber nach den ganzen gesehenen J-Ghostfilme hat mich irgendwie der Mut ganz verlassen,einmal eine anzusprechen...
Ganz davon abgesehen, dass mir dann mein long haired german girl aufs Dach steigen würde. Und dies würde dann sicher auch creepy werden... ^^
>> antworten
Harald | 23.08.2009 20:16
"der stoff, aus dem schlechte träume sind" - so weit ist es bei mir gar nicht gekommen. der film hat mir damals ungelogen eine schlaflose nacht beschert...
Nic | 23.08.2009 23:36
bei mir wirken solche filme leider nicht, obwohl ich mir sie gerne ansehe. :(
Johannes | 24.08.2009 09:22
Ich seh' mir solche Filme in der Regel nicht an, weil sie zu gut wirken.
Harald | 24.08.2009 10:09
... ich nur noch tagsüber
Johannes | 24.08.2009 13:34
Ja, aber wenn's dann ins Bett geht muss ich meißtens wieder dran denken... *g*
Harald | 24.08.2009 14:26
nichts geht über eine effektive ablenkung *g*
Andreas | 24.08.2009 18:32
das "*g*" kannst dir sparen, wenn du mit ablenkung "kinder" meinst, hehe :-)
Nic | 24.08.2009 19:43
was sollte er sonst meinen...auf dieser so jugendfreien seite *g*
Andreas | 24.08.2009 21:05
*g*
genau. und wie ernst harald es mit dem jugendschutz nimmt, sieht man ja immer an der sehr peniblen auswahl des titelseiten-filmbilds.
Chris | 25.08.2009 00:06
Diese Art Filme sind bei mir immer Mitternachtsvorstellungen bei gelöschten Licht im Wohnzimmer. Ich brauch da einfach, das Feeling, dass da unter der im Schatten liegenden Zimmerdecke am anderen Ende des Raumes etwas Bleiches mit verenkten Gliedern herumkrabbeln könnte... ; )
mausekönig | 02.10.2010 21:02
machst du nur einaml wenn du vorher schweinebraten gegessen hast und das halbe schwein noch auf dem tisch steht....

hab mich noch nieee so erschrocken.....
man konnte das vieh nämlcih nur teilweise sehen und es hat veradmmt böse geguckt....
buahhh *fröstel*
>> antworten