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Planet Terror

Planet Terror

ACTION/HORROR: USA, 2007
Regie: Robert Rodriguez
Darsteller: Rose McGowan, Freddy Rodríguez, Josh Brolin, Marley Shelton, Michael Biehn

STORY:

Die böse US-Army hat bloß ein wenig biologischen Kampfstoff in die staubige texanische Luft geblasen, da wanken die einheimischen Rednecks schon als hirntote, schleimtriefende Zombies durch die Gegend. Die Seuche droht sich über den ganzen Planeten auszubreiten. Doch Hilfe naht von einem jungen Waffenexperten, einer Stripperin mit MG-Beinprothese und einer Anästhesistin mit spezieller Injektionstechnik...

KRITIK:

Nein, hier keine Fan-Tränen über das finanziell gescheiterte Grindhouse-Doublefeature-Projekt der Spießgesellen Quentin Tarantino und Robert Rodriguez, dessen Fragmente in Europa getrennt ausgewertet werden. Um es kurz zu machen: Death Proof ist der künstlerisch ambitioniertere, Planet Terror aber der unterhaltsamere Film. Wunderbar sind sie beide, auf ihre ganz eigene Weise.

Robert Rodriguez geht eher unsubtil vor und präsentiert schon zum Einstieg "Frischfleisch" - in Gestalt einer melancholischen Stripperin (Rose McGowan), die viele "nutzlose Talente" besitzt und eigentlich Stand up-Comedian werden wollte. Damit wird nix mehr, denn die Dame verliert bei einer Zombie-Attacke ein Bein. An dessen Stelle tritt ein Maschinengewehr, das für hohe Verluste unter den Untoten sorgt.

Halbnackte Frauen, überdrehter Action und Fun-Splatter galore: Robert Rodriguez lässt seinen filmischen Kindheitserinnerungen freien Lauf und präsentiert ein schwerst unterhaltsames Spektakel, das jeden Genre-Fan, der die goldenen Achtziger erlebt hat, die Freudentränen in die Augen treibt. Für den passenden Look sorgt wie schon in Death Proof das digital gealterte Filmmaterial samt liebevoller Retro-Ausstattung. Nett auch der Fake-Trailer zu Beginn.

Dabei ist Planet Terror eher Action- als Zombiefilm: Großkalibrige Waffen und tonnenweise Pyrotechnik kommen zum Einsatz, Explosionen und herrlich überzogene Schießereien bestimmen das Geschehen. Die Zombies - bzw. die von ihnen angerichteten Sauereien können sich natürlich auch sehen lassen. Für die exzellenten Make-Up-Effekte zeichnet sich Greg Nicotero verantwortlich, der schon die Atom-Mutanten in "The Hills have Eyes" schminkte. Dennoch hat man das Gefühl, dass in Sachen Gore noch ein klein wenig mehr gegangen wäre.

An dieser Stelle muss ich dem werten Kollegen Andreas widersprechen, der mir vorab die frohe Terror-Botschaft "Gleich gut wie Braindead - auch vom Blut-Faktor" überbrachte. Sorry, Braindead ist und bleibt Weltrekordhalter in Sachen Filmblut-Verbrauch - das kann niemand mehr toppen, auch Robert Rodriguez nicht. Und auch schenkelklopfender Slapstick ist Rodriguez' Sache nicht. Ich würde den Humor von Planet Terror eher als satirisch bezeichnen; das ganze Projekt badet in Enthusiasmus und echter Fan-Liebe zu einer Art von Film, über den der Normalbürger gerne die Nase rümpft.

Aber lassen wir Herrn Rodriguez am besten selbst zu Wort kommen: "Da gibt es Sequenzen, die völlig jenseits sind, völlig bizarr. Wo man sich fragt, ob man sich das eingebildet hat oder ob das alle anderen auch gesehen haben. Die besten Grindhouse-Movies haben das geschafft - ihr Publikum tatsächlich in Traumzustände zu versetzen." (aus einem Interview im Standard).

In diesem Sinne: Süße Zombie-Träume!

Planet Terror Bild 1
Planet Terror Bild 2
Planet Terror Bild 3
Planet Terror Bild 4
Planet Terror Bild 5
FAZIT:

Robert Rodriguez' Grindhouse-Beitrag ist eine liebevolle Hommage an die knallbunte, bluttriefende Welt der Früh-Achtziger B-Horror und Action-Movies. Danke, hat Spaß gemacht (und Kindheitserinnerungen geweckt :-)

WERTUNG: 8 von 10 Eiern
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Dein Kommentar >>
mausekönig | 30.07.2010 00:33
warum ist als regisir nur rodriguez aufgeführt?
dieer film wurde von rodriguez und tarantino zusammen gedreht
Marcel | 23.11.2010 10:45
Nö, Sir Regi ist hier nur Rodriguez.
>> antworten
Ralph | 27.10.2007 00:30
So, endlich gesehen. Meistens finde ich die ersten dreißig Minuten "derartiger" Filme ziemlich lustig, beginne mich aber dann aufgrund von Redundanzen zu langweilen. Bei diesem Film ist es mir Gott sei Dank nicht so gegangen, aber trotzdem muss ich gestehen: Meins ist es nicht. Am spannendsten fand ich die "Eheszenen" und die "Brüderszenen" und als Rose McGowan ohne Bein im Spital aufwacht, das waren relativ starke Charaktermomente, die dem Geschehen eine gewisse Seele verliehen haben und deshalb ist der Film ok, aber kein Vergleich mit dem viel besseren Death Proof(zumindest dessen erste Hälfte;-).

6,5 von 10 subjektiv vergebenen Punkten
>> antworten
Johannes | 13.10.2007 03:41
Ich bin überwältigt; wirklich ein spitzen Film. Genau das, was ich auch von solch einem Projekt erwarte: wenig Handlung, Titten, Gore und merkwürdige Einfälle.=)

9/10 Rehen auf der Fahrbahn.
Andreas Berger | 14.10.2007 00:43
Das war doch kein Reh... sondern ein Hund? oder hab ich das falsch in Erinnerung?
Johannes | 14.10.2007 18:07
Als El Wray Cherry in seinem Truck mitnimmt, sehen sie im Vorbeifahren, wie Dakotas Freundin von den Sickos von der Straße gezerrt wird. El Wray erklärt Cherry darauf hin, dass Straßenarbeiter oft tote Tiere von der Straße sammeln und man draufhalten soll, wenn man einem Reh begegnet - darauf spielte ich an.
>> antworten
Patrasch | 07.10.2007 20:46
...hm...im Gegensatz zu Death Proof den Sinn erfüllt... von vorne bis hinten unterhaltsam und kurzweilig: 8/10
>> antworten
Nic | 07.10.2007 00:58
vom tempo her ansprechender als death proof, auch weit unterhaltsamer. beide bilden einen schönen kontrast zueinander, und hätten sicher wunderbar im doppelpack funktioniert. für europa gibts nur 1 fassung, und kam ohne schnitte durch die FSK, welch ein wunder wenn man den film kennt :)

vielleicht eine spur zuviele referenzen auf frühere filme beider regiesseure, das versteht einfach nicht jeder :)
>> antworten
Andreas Berger | 06.10.2007 13:48
Auf der DVD gabs 3 fake Trailer. Machete ist aber eh der beste...
mausekönig | 30.07.2010 00:34
der kommt jetzt auch raus der film
>> antworten
Andreas Berger | 06.10.2007 02:11
hmmm.... was den blutfaktor betrifft, habe ich gelesen, dass die europäische (und auch usa) kinofassung um 3 bzw 5 minuten gekürzt sein soll. es könnte sein, dass mein freund, der sich die usa-dvd besorgt hat, eine uncut edition hatte?

egal, mit oder ohne ganz grausige szenen, unterhaltsam ist der film auf alle fälle, oder? nochmals 8 von 10!
Harald | 06.10.2007 07:12
ja eh unterhaltsam, sehr sogar :-)
laut ofdb ist die deutsche fassung uncut. worin der unterschied zur "unrated and extended" us-dvd liegt, gibt's keine angaben, außer dass im kino nur der fake-trailer 'machete' zu sehen ist.
Harald | 06.10.2007 07:12
aber vielleicht wissen echte gorehounds mehr :-)
Johannes | 13.10.2007 03:53
Die deutsche Fassung müsste eigentlich die Extended sein, und damit ungeschnitten auch was die Gewalt betrifft. Die Unrated - vermute ich einfach mal - ist immer noch kürzer, damit sie zusammen mit Death Proof laufen könnte. Allerdings sollen für ein R-Rating eine Ausweidungsszenen gekürzt worden sein.
Spielt aber an sich keine Rolle, denn so wie ich das sehe, haben wir hier in Deutschland - und damit wohl auch Österreich ;) - eine ungeschnittene Fassung zu sehen bekommen.
Andreas Berger | 14.10.2007 13:30
Der Unterschied ist in einer Gehirn-Essen-Szene....
Randle P. McMurphy | 14.04.2010 15:19
Hirn in diesem Film ?

Wußte ich doch das da was gefehlt hat.
>> antworten