DRAMA/TRUE CRIME: USA, 2003
Regie: Patty Jenkins
Darsteller: Charlize Theron, Christina Ricci
Die Prostituierte Aileen Lee Wournos (Charlize Theron) war 13, als sie vom besten Freund ihres Vaters zum ersten Mal vergewaltigt wurde. Aus Ekel und Abscheu beginnt sie ihre Freier zu töten. Angenehmer Nebeneffekt: Mit dem geraubten Geld lässt sich eine Illusion von Freiheit und Liebe zur jungen Herumtreiberin Selby (Christina Ricci) aufrechterhalten. Aber nur für kurze Zeit...
KRITIK:
"Ein Film muss weh tun wie ein Stein im Schuh", hat Lars von Trier einmal gesagt. Und:
"Es gibt doch keinen anderen Grund ins Kino zu gehen. Wenn man etwas Schönes erleben will, ist
Sex dazu besser."
Wo der Mann recht hat, hat er recht. Schön ist an diesem Debütfilm der Regisseurin Patty Jenkins rein
gar nichts.
Nicht das falsche Gebiss von Charlize Theron, nicht ihr Mut zur Hässlichkeit.
Nicht ihr verpfuschtes Leben wie aus dem White Thrash-Bilderbuch.
Nicht ihre ungeschminkte, rohe Verzweiflung, die Wut und Abscheu, mit der sie ihre Morde begeht.
Und schon gar nicht die wenig erbauliche Botschaft des Films, nämlich dass Liebe trügerisch,
Hoffnung eine leere Floskel und Erlösung ausgeschlossen ist.
Vordergründig als True-Crime-Melodram um zwei selbstzerstörerische Existenzen (lobende
Erwähnung auch an Christina Ricci) angelegt, lässt sich der Film auch als wütende Anklage gegen ein
System verstehen, das sozialen Außenseitern jegliche Chance auf Besserung ihrer Lebensumstände
verwehrt. Sie immer tiefer in die Abwärtsspirale aus Leid, Gewalt und Elend stürzt. Bis am Ende die
Giftspritze wartet. Ja, dieser Film tut weh. Und ist unbedingt sehenswert.
Extrem intensives True-Crime-Melodram, getragen von zwei virtuos aufspielenden Darstellerinnen.