HORROR: D, 1985
Regie: Eckhart Schmidt
Darsteller: Andreas Jung, Rebecca Winter, Ralph Schicha
Deutschland, in einer nicht näher bezeichneten Zukunft: In den Straßen herrscht Krieg. Doch die Reichen & Schönen frönen weiterhin ihren hedonistischen Luxus-Hobbys: So auch die High Society-Abkömmlinge Raoul und Raphaela, die eine Kunstausstellung in einem exklusiven Loft zum Schauplatz ihrer privaten Sexspielchen umfunktionieren. Doch der Schock ist groß, als sie feststellen, dass sich eine Gruppe Killer unter die Galeriebesucher gemischt hat...
KRITIK:Im Jahr 1985 drehte der deutsche Regisseur, Fotograph und Dokumentarfilmer Eckhart Schmidt dieses filmische Kuriosität,
die wie eine deutsche Kunstfilm-Variante von Wes Cravens The Last House on the Left daher kommt.
Die Gewaltdarstellung ist jedenfalls nicht von schlechten Eltern - eine Glasscherbe in die Halsschlagader hier, ein Mikroständer in den Bauch da - und wird - Freunde der Political Correctness bitte weghören - mit dem Sex verknüpft.
An nackter Haut und unmotiviert eingestreuter Sexszenen herrscht kein Mangel.
Bei den Zensurbehörden stieß das ambitionierte Vorhaben eines deutschen Arthouse-Sleazers verständlicherweise auf wenig Gegenliebe. Allein seine nicht zu leugnenden filmischen Qualitäten retteten Loft vor einer bundesweiten Beschlagnahme.
Tatsächlich wirkt der Film wie ein Fiebertraum eines sexuell abseitigen Kunststudenten: Nihilistische Gewalt vor Moderner-Kunst-Kulisse, mit bunten Lichteffekten, wabernden Trockeneisnebeln und kalt dröhnenden Industrial-Wave-Soundtrack auf Arthouse getrimmt.
Dazu kommt eine Killermeute aus missverstandenen Künstlern, die aus klassenkämpferischen Motiven mordet und dabei ungefragt Gedichte rezitiert (!).
Man merkt schon: Dieser Film ist zumindest originell.
Aber ist er auch gut?
Sagen wir's mal so: Schauspiel, aber auch Spannungsdramaturgie und Story weisen noch Verbesserungspotential auf. Macht aber nix: Nach 80 Minuten ist diese kleine, weit gehend unbekannte Extravaganz in Sachen Sex & Crime auch wieder zu Ende.
Killing in the Name of Art: Die deutsche Produktion Loft (1985) vermengt spekulative Gewaltexzesse und echte Kunstambition zu einem durchaus reizvollen Ganzen. Aufgeschlossene Freunde der gewaltorientierten Unterhaltung können dieses kuriose Sex and Crime-Kunstwerk made in Germany bedenkenlos ins Regal stellen - zumal die DVD ungekürzt ist. Schon gesehen um 9,90.