OT: Ilsa - She Wolf of the SS
TRASH: USA/DEUTSCHLAND, 1974
Regie: Don Edmonds
Darsteller: Dyanne Thorne, Gregory Knoph
Ilsa ist eine sadistische KZ-Aufseherin aus dem braunen Lehrbuch. Weibliche Gefangene dienen tagsüber als Studienobjekt und Versuchskaninchen für Ilsas Theorie, dass Frauen mehr Schmerzen aushalten als Männer, diese wiederum müssen nachts ihren unstillbaren Liebshunger befriedigen, und da das bislang niemand vermochte, werden sie anschließend der Reihe nach kastriert. Bis Wolfe, ein amerikanischer Gefangener und selbsternannte Sexmaschine, sie hörig macht...
KRITIK:Lesbensex zwischen den Aufseherinnen? Check! Baden in kochendem Wasser? Check! Unterleib-OPs ohne Narkose? Check! Wettauspeitschen bis zur Bewusslosigkeit? Check! Hinrichtungen während des Essens? Check! ILSA macht keine Gefangenen, hier wird hemmungslos aus allen Rohren geballert und es gibt kein Tabu, das nicht wert ist, gebrochen zu werden, egal wie geschmacklos es ist.
Natürlich ist es Zynismus pur, aus den Greueltaten der Nazis Torture-Porn zu machen. Allerdings ist SHE WOLF OF THE SS in erster Linie ein schäbiges, dreckiges B-Filmchen, das nun nicht gerade den Anspruch auf Geschichtsbildung hat, auch wenn sich die Produzenten im Vorspann scheinheilig höhere Ziele andichten. Quatsch, ihr wolltet Geld verdienen und habt eine Marktlücke gefunden!
SHE WOLF OF THE SS wurde an neun Tagen abgedreht, während der Drehpause einer Fernsehserie. Und so sieht es auch aus, von einer authentischen Lageratmosphäre weit entfernt. In der Originalfassung radebrechen die Soldaten ein "Los" und "Schnell!" und "Jawoll mein Kommandant", egal ob's passt oder nicht. Ilsa selbst spricht immer vom "Reik", und es gibt sogar eine Apotheke "gegenüber dem Anhalter Bahnhof", den man sicher in der Nähe zum Losfahren Hafen findet. Gelungen ist eigentlich nur das Werk des Maskenbildners, alles andere konzentriert sich darauf, das Niveau nicht über Gebühr zu strapazieren.
Also, entspannt Euch, lasst Ilsa mit ihren Riesentitten ein paar sinnlose Experimente machen, sich unterm Hakenkreuz durchvögeln oder mit dem Riesenelektrodildo ein paar Vaginas erweitern. Weh tut das alles sowieso, aber wer den Bogen so überspannt, dass er komplett over-the-top ist, bei dem ist auch nichts mehr zu retten.
Ilsa schlägt die Hacken zusammen und foltert in ihrem ersten Filmleben, bis die Schwarte kracht. Ein schmieriger Frontalangriff der Geschmacksverirrungen, die filmgewordene Perversion in Reinkultur. Eins, Zwei, Gsuffa.