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Charles und Lucinda veranstalten in einem heruntergekommenen Hotel eine kleine "wir-betrügen-unsere-Ehepartner"-Session und werden dabei von einem vermeintlichen Räuber überrascht und überfallen - der von Charles aber dann mit der Drohung, seiner Ehefrau alles zu erzählen, Geld erpresst.

Entgleist weiß zu überraschen. Was eher etwas langatmig wie eine kleine Liebesgeschichte oder bestenfalls ein Ehedrama beginnt, wird sehr schnell zu einem intensiven Filmerlebnis.

Auch wenn der Film oft platt wirkt, so beeindrucken doch die Bilder, die mit Fortdauer des Films immer brutaler werden und beim Zuschauer für so manchen Schockmoment sorgen. Er profitiert davon, dass der Zuschauer nicht erwartet, dass der von Vincent Cassel (großartig!) gespielte LaRoche noch brutaler oder noch hinterhältiger vorgeht. Mikael Hafström wird sein Publikum aber mehrmals Lügen strafen.

Am Ende jedoch bleibt nicht viel: Es ist ein solider Film, der aber auch nur wieder bekannte Geschichten und bekannte Story-Twists aufwärmt, die man eigentlich schon zu oft vorgesetzt bekommen hat. Durch die gut gemachte Inszenierung und der beängstigenden Präsenz, die Cassel seinem Charakter verleiht ist das ganze aber nicht so schnell durchschaubar wie etwa bei Das Haus am See. Spätestens wenn der erste Schuss des Films seinen Weg in Form einer Kugel durch das Seitenfenster von Charle's Wagen bahnt hat der Regisseur die Aufmerksamkeit des Zuschauers dort, wo er sie haben will ... und kann gekonnt einerseits seinen Twist vorbereiten und andererseits von so manchem Handlungsloch ablenken.

Bleibt zu sagen, dass Jennifer Aniston positiv überrascht (nicht nur, weil sie dank Nebenrolle seltener zu sehen ist als befürchtet) und man am Ende trotzdem eher enttäuscht vom Film sein wird - ganz egal ob man es vorausgesehen hat oder ob man sich ärgert, dass man sich schon wieder mal vom gleichen Handlungstwist reinlegen hat lassen.