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Der Mann ohne Gedächtnis

Der Mann ohne Gedächtnis

OT: L´uomo senza memoria
GIALLO: ITALIEN, 1974
Regie: Duccio Tessari
Darsteller: Senta Berger, Luc Merenda, Umberto Orsini, Bruno Corazzari

STORY:

In einem malerischen Küstenstädtchen sucht der liebe, aber nach einem schweren Unfall an totaler Amnesie leidende Ted sein Erinnerungsvermögen. Er findet dort zunächst seine schöne Ehefrau wieder, aber auch ein paar ganz zwielichtige Gestalten aus seiner Vergangenheit. Bald stellt sich heraus, dass Ted vor seinem Gedächtnisverlust alles andere als ein guter Junge gewesen ist. Und plötzlich geht es für alle Beteiligten nicht nur um verdammt viel Geld, sondern auch um Leben und Tod…

KRITIK:

Ernesto Gastaldi hat in seiner langen Autorenkarriere weit über hundert Drehbücher verfasst. Darunter etliche zu Perlen sowohl aus dem Horror- als auch dem Giallobereich. Doch sein MANN OHNE GEDÄCHTNIS ist ein besonders ausgeklügeltes Meisterstück an Twists und Thrills geworden. Verfilmt hat es Duccio Tessari, der mit BLUTSPUR IM PARK schon einen richtigen Kracher in der Vita stehen hat, den er mit dem vorliegenden Film aber noch mal locker toppt. Denn ungeachtet seines geringen Bekanntheitsgrades zählt DER MANN OHNE GEDÄCHTNIS zur absoluten Creme seines Schlags. Denn Tessari ist mit diesem Film das Kunststück gelungen, den edlen Style eines Giallo mit purem Suspensekino zu kreuzen. Das Ergebnis kennt keine Längen, sieht verdammt gut aus und ist nicht nur clever, sondern auch verteufelt spannend. Es verwundert, dass kaum einmal der Titel dieses Tessari fällt, wenn es um die Frage nach den besten Gialli aller Zeiten geht.

Denn das clever ausgetüftelte Puzzle um verschüttete Erinnerungen, ein zurückliegendes Verbrechen und stocksauere, weil gelinkte "Über-Leichen-Geher"-Gangster wird euch spätestens bei seinem Kettensägen knatternden Finale einige Fingernägel kosten. Da stört es nicht weiter, dass der Plot mit den herkömmlichen Edelschlitzern kaum zu vergleichen ist, denn sowohl die exzellente Bildersprache und Filmmusik als auch das am Ende doch noch reichlich geschwungene Rasiermesser sollten Giallo genug sein, um auch die Puristen unter den Genrefans zufrieden zu stellen.

Wer trotzdem noch Argumente braucht, der sei auf die Heilige Dreifaltigkeit an der Spitze der Cast hingewiesen. Als da wären Luc Merenda, Umberto Orsini und eine Senta Berger, die uns nicht nur mit Schönheit und Natürlichkeit becirct, sondern auch ihre Qualitäten als besonders denkwürdiges Giallo Girl unter Beweis stellt.

Der Mann ohne Gedächtnis Bild 1
Der Mann ohne Gedächtnis Bild 2
Der Mann ohne Gedächtnis Bild 3
Der Mann ohne Gedächtnis Bild 4
FAZIT:

Hinter dem kaum beachteten Titel DER MANN OHNE GEDÄCHTNIS verbirgt sich ein von Duccio Tessari meisterlich in Szene gesetztes Giallo-Puzzle, das so mörderisch spannend wie ein echter Hitchcock ist. Bevor es im Finale zum Duell Rasiermesser gegen Kettensäge kommt, gibt es vorher Twists, Thrills und Style, dass die Ohren schlackern.

WERTUNG: 9 von 10 Stückchen vom Gipsbein
TEXT © Christian Ade
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Dein Kommentar >>
monezza | 02.09.2009 14:51
ok, chris. ungesehen gekauft. ;-)
Harald | 02.09.2009 22:33
me too ;-)
Chris | 03.09.2009 18:54
Dann wünsch ich euch viel Spaß mit dem MANN OHNE GEDÄCHTNIS.
Ich denke,dass ihr nicht enttäuscht sein werdet... : )
Marcel | 16.08.2010 00:28
war ich nicht. Trotz Anleihen (oder wollen wir sagen, Referenzen?) an WAIT UNTTL DARK.
Und das "Küstenstädtchen" ist immerhin Portofino. Sollte man auch mal erwähnen. Da also, wo sich die Reichen und die Schönen in Bella Italia Gute Nacht sagen.
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