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A History of Violence

A History of Violence

THRILLER: USA/CAN 2005, 2005
Regie: David Cronenberg
Darsteller: Viggo Mortensen, Maria Bello, William Hurt, Ed Harris

STORY:

A History of Violence Tom Stall (Viggo Mortensen) führt zusammen mit seiner Frau Edie und ihren beiden Kindern eine amerikanische Bilderbuch-Existenz. Als er eines Tages einen Überfall in seinem Restaurant vereitelt, indem er zwei Gangster erschießt, wird er von den Medien zum Helden hochstilisiert. Das hat unangenehme Folgen - denn auch die Mafia sieht fern und wirft ein Auge auf den treusorgenden Familienvater.

KRITIK:

A History of Violence Was für eine fantastische Überraschung! Aufgrund der recht simpel klingenden Story habe ich meine Erwartungen zurückgeschraubt. Aber mann, ist das vielleicht ein vielschichtiger, herrlicher Film. Ich persönlich finde es ja toll, wenn sich mehrere Genres zu einem schönen, runden Kunstwerk vermischen. Bei A History of Violence funktioniert das wunderbar ...

A History of Violence Die meisten Thriller/Drama-Mischungen leiden IMO darunter, dass entweder der Thriller- oder der Drama-Part nicht gut ausgearbeitet ist. Aber dieser Film hat beides - tiefsinnige, komplexe, dramatische Themen und haarsträubende Gewalt/Spannung...

Eins gleich vorweg - ich glaube, Mortensen-Groupies werden spätestens nach einer halben Stunde aus dem Saal laufen... die Kämpfe in A History of Violence sind zwar nicht lang, aber dennoch verheerend... bereits im ersten Kampf wird ein Mann ganz schön zugerichtet... und auch bei danach folgenden geht es keineswegs zimperlich zu - jede Menge Blut; und die Art wie die Leute attackiert werden... nun... so brutal wie ich mir die Realität vorstelle...

Aber auch die Auswirkungen solcher Aktionen sind so komplex wie man sie sich vorstellen würde... Hier hat jede Aktion ihre Konsequenzen, oft ziemlich dramatische. Es gibt sehr komplexe "Problemstellungen" und tolle Wechselspiele von Aktion und Reaktion, fast immer nur durch Mimik dargestellt.

Auch die Gore-Fans seien vorgewarnt. So derb manche Stellen in A History of Violence auch sein mögen, der Rest des Films ist sehr, sehr ruhig. Es gibt viele gesprächslose Passagen, in denen nur die Mimik zählt, aber trotz dieser Ruhe geht eigentlich storymäßig immer sehr viel voran. Toll gemacht, dazu kann man einfach nicht mehr sagen ;-)

Das Ende ist in meinen Augen ebenso herrlich wie der Rest des Films, auch wenn ich mir nicht sicher bin ob ich ihn richtig interpretiere. Gut find ich vA, dass man, um den Schluss zu verstehen, aufgepasst haben muss... ;-)

Manko: vielleicht etwas kurz... Allerdings ist es schwer zu sagen woran es fehlt... Einerseits denk ich mir, dass es zwischen Vater und Sohn ruhig mehr Dialoge geben hätte können, andererseits hab ich das Gefühl, dass genau das der Punkt ist => In so einer Situation fehlen einem die Worte, und es macht wohl auch keinen Sinn bis nicht alles wieder etwas beruhigt ist und sozusagen der Heilungsprozess beginnen kann...

FAZIT:

Ruhig und kurzweilig, tiefsinnig und brutal - Cronenberg ist mit A History of Violence eine echt tolle Mischung gelungen. Irgendwie fehlt eine Prise, auch wenn ich nicht wirklich sagen kann was es ist, ist mehr so eine Gefühlssache... aber ansonsten: Hut ab!

WERTUNG: 9/10
Gastreview von Sh4dow
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Dein Kommentar >>
nicky | 08.11.2011 23:25
Die schauspielerische Leistung von Viggo Mortensen ist die Beste die ich je gesehen habe. Als ich den Film zum ersten mal sah war es reiner Zufall und ich wusste nichts darüber. Und es hat mich absolut umgehaun. Vor allem die Szene in der er vom "Guten" zum "Bösen" wird. Von einem Moment auf den anderen ist er ein anderer Mensch und das nur durch einen Gesichtsausdruck. Wahnsinn!
>> antworten
Haesslund | 01.08.2010 21:32
Insgesamt ein sehr unterhaltsamer guter Film
>> antworten
Tom | 07.09.2007 12:59
abgesehen von der sich wie ein roter Faden durch den Film ziehenden, (bis auf das Ende) sehr subtilen Verherrlichung von Gewalt und vor allem Selbstjustiz ist der Film gut gemacht, stilsicher in Szene gesetzt und gute schauspielerische Leistung.
Ist ja irgendwie eine Kunst, mit einfachen Mitteln und ohne Schnickschnack, auch was den Plot betrifft, einen kurzweiligen Film zu zaubern.
7,5/10 Faustschlägen eines "Guten" gegen einen "Bösen" :-)
>> antworten
Sandra | 07.07.2007 17:04
Also ich finde Viggo Mortensen ist ein ausgezeichenter Schauspieler, vor allem solche Rollen liegen ihm gut. Er ist einfach in der Lage die Spannung mit einem einzigen Blick aufzubauen.

Was ich aber wirklich abartig an dem Film fand, war die erste Sexszene. Also das war das gruseligste an demganzen Film, wenn ihr mich fragt, nicht die gebrochene NAse. :-) Es ist irgendwie so wie wenn man die eigenen Eltern beim Sex sieht. Wäh, ich hätte wirklich fast aufs Klo laufen müssen um zu kot***
mo | 15.07.2007 14:08
grade die sex-szene fand ich super! endlich mal ein
regisseur, der zeigt, was sex wirklich ist: eine sehr
private emotionale kommunikation, die peinlich
und lächerlich wird, wenn sich das dritte ansehen.
null konzessionen an voyeure!!!
>> antworten
harald | 14.10.2005 21:31
atemlose spannung, hervorragende schauspieler, extrem stilsichere inszenierung - und die gnadenlose zerstörung des konservativen familienidylls: möglicherweise der beste cronenberg-film seit - nun ja- jahrzehnten.

und über dieses zitat vom meister kann man ruhig mal ein paar minuten nachdenken:

Vielleicht ist die Gewalt, die an anderen Orten stattfindet, sogar die Stütze und Stabilisierung unserer netten westlichen Gesellschaft.
(...)
Gewalt ist Teil unseres Lebens, unserer Zivilisation, um so mehr, wenn man um jeden Preis versucht, sie auszuschließen.


(aus dem aktuellen 'falter')
AndyH | 25.10.2005 22:36
Kann ich so nicht nachvollziehen. Der Film schwankt zwischen absolutem Kitsch (die erste halbe Stunde und das Ende mit der Tochter) und sinnloser Brutalität. Nach der dritten gebrochenen Nase, nach einem eingetretener Kehle reicht es irgendwann, aber nein, wir verspritzen auch noch ein wenig Gehirnmasse... Und grandiose Schauspieler? Viggo Mortensen ist einer der schlechtesten seiner Zunft, ich mag ihn einfach nicht, und ich muss sagen der Film war auch nicht toll. Maximal 4 von 10. Und wenn die Hausfrau nicht währe, mir fällt gerade der Name der Schauspielerin nicht ein, währen es 2 von 10...
harald | 26.10.2005 10:18
@AndiH: ich LIEBE ja Filme, die polarisieren: Die man entweder großartig (wie ich) oder schlecht findet (wie du) - aber nichts dazwischen.

Hier noch eine
großartige kritik
AndyH | 26.10.2005 15:13
Ich habe nochmal drüber nachgedacht, es liegt vermutlich an Viggo Mortensen dass mir der Film so wenig gefallen hat, natürlich gelten die meisten Kritikpunkte weiterhin :) Ich finde die ersten 5 Minuten zB grandios, eine wahnsinnige Kammerafahrt, ungeschnitten.... Aber ich mag Mortensen schon seit HdR nicht, ich gehöre zu der handvoll die der meinung sind dass man HdR nie verfilmen hätte dürfen und dass man ihn filmisch nicht umsetzen kann...
>> antworten