THRILLER: USA, 2018
Regie: Drew Goddard
Darsteller: Jeff Bridges, Cynthia Erivo, Dakota Johnson, Jon Hamm, Chris Hemsworth, Cailee Spaeny, Lewis Pullman
Es befinden sich sieben Personen in dem etwas heruntergekommenen Hotel El Royale, das einmal ein Casino gewesen ist, aber bereits seit längerem keine Lizenz mehr besitzt. Es stellt sich schnell heraus, dass alle Protagonisten und Protagonistinnen etwas zu verheimlichen haben. Dann wird es auf einmal blutig.
Drew Goddard, der die drei Drehbücher für Cloverfield, The Martian und The Cabin in the Woods schrieb, sowie letzteren Film auch inszenierte, ist ein sehr talentierter Filmemacher. Bad Times at the El Royale ist der zweite Film, den Goddard auch selbst inszenieren durfte.
Der Film beginnt mit einer spannenden Szene, die viel verspricht. Eine Aufnahme eines Zimmers in einem relativ gehobenen Hotel. Da kommt ein Mann in einem Trenchcoat und blutigem Arm hereinspaziert. In einer Serie von Jump-Cut-Aufnahmen aus derselben Kameraposition sehen wir, wie der Mann alle Möbel zu einem Ende des Raums bewegt, den Teppich aufrollt, das Parkett hochzieht, die Reisetasche unter dem Boden verstaut und alles wieder so arrangiert, wie er es vorgefunden hat. Ein anderer Mann kommt herein und tötet den armen Kerl, der die Tasche begraben hat. Doch es scheint so, als wüsste der Mörder nicht, was in diesem Zimmer vor sich ging, bevor er es betrat. Die Tasche bleibt unter dem Parkett liegen. Der Film springt 10 Jahre in die Zukunft.
Das Besondere an diesem Ort wird von den ersten beiden Charakteren diskutiert, die wir kennenlernen, Priester Daniel Flynn (Jeff Bridges) und Darlene Sweet (Cynthia Erivos). Die Unterkünfte befinden sich an der Grenze zwischen Nevada und Kalifornien. Die sich im Bundesstaat Nevada befindliche Seite ist passenderweise mit einem Casino ausgestattet. Als Chefredakteur von onlinecasinoratgeber.at habe ich die Szenen im Casino sehr genossen. Das Hotel selbst ist eines der wichtigsten Elemente des Films, denn es bietet die Bühne für ein spannendes, aber bei weitem nicht perfektes Theaterspiel.
Uns wird der schick angezogene Geschäftsmann Laramie vorgestellt (Jon Hamm), der junge Concierge (Lewis Pullman), und eine mürrische Unbekannte (Dakota Johnson). Diese hat es faustdick hinter den Ohren, denn nicht nur unterschreibt sie das Gästebuch mit einem herzhaften "Fuck You", sondern zu allem Überfluss hält sie in ihrem Koffer auch noch ein Opfer gefangen - eine weitere Frau ohne Namen (Cailee Spaeny). Als der von Chris Hemsworth gespielte Billy Lee aufkreuzt, nimmt der Film Fahrt auf und es wird blutig.
Schlechte Zeiten im El Royale ist ein verworrenes Komplott, das die Laufzeit von 140 Minuten rechtfertigt. Sobald die Fäden mehr oder weniger zusammengezogen sind, entwickelt sich der Film zu einem blutigen Showdown, der nicht enttäuscht.
Der Film hat uns gut unterhalten und auch wenn die Geschichte manchmal ein bisschen chaotisch anmutet, überzeugt das fantastische Set und die gut aufgelegten Schauspieler selbst hartnäckigste Kritiker. Gerade Jon Hamm überzeugt in seiner Rolle als Staubsaugervertreter, die dem Don Draper Darsteller wie auf den Leib geschnitten ist, auf ganzer Linie. Auch Lewis Pullman als junger Concierge Miles bleibt positiv in Erinnerung.