OT: Primal Fear
THRILLER: USA, 1996
Regie: Gregory Hoblit
Darsteller: Edward Norton, Richard Gere, Laura Linney
Jemand hat den Erzbischof getötet. Die Schweine! Und verdächtigt wird ausgerechnet sein so unschuldig wirkender Ministrant (Edward Norton). Eine Videokassette enthüllt auch bald das mögliche Motiv. Und dass hier der Schein aber auch so was von trügt.
KRITIK:
Wegen Richard Gere, der den karrieregeilen Staranwalt spielt, braucht man sich den Film nicht anzuschauen. Aber das war sicher jedem von Anfang an klar. Hier sieht man Edward Norton in seiner ersten Rolle und dabei gleich schon at his best.
Ohne Ed Norton wäre der Film wohl ein durchschnittlicher Justizkrimi, etwas, das man sich anschaut, wenn es draußen dicke Eisbälle vom Himmel stürmt, der DVD-Player eingegangen ist und nur ein Sender läuft (mit diesem Film).
Ich will gar nicht zu viel verraten - für jene, die den Film noch nicht gesehen haben. Aber Aaron Stampler, der Ministrant, ist ein stotternder, leicht verwirrter junger Mann, äußerst schüchtern und manchmal "verliert er die Zeit", so nennt er das selbst, wenn er sich nicht mehr erinnern kann, was er gemacht hat. Da ist es nicht verwunderlich, dass er auch bald das Mitleid des sonst so eiskalten Anwalts erregt.
In einer Filmkritik habe ich den Satz gefunden: "Norton spielt Gere an die Wand." Das stimmt. Auch wenn man Gere zugute halten muss, dass seine Rolle eben die eines im Grunde stinknormalen Anwalts ist, den er zwar sehr Gere-like, aber doch auch glaubwürdig und angemessen verkörpert. Aber das ist auch alles, was man ihm zugute halten kann.
Anschauen, anschauen, anschauen! Wer Norton bisher gemocht hat, wird ihn nach diesem Film lieben.