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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Yukon

Yukon

OT: Death Hunt
ACTION: USA, 1981
Regie: Peter Hunt
Darsteller: Charles Bronson, Lee Marvin, Angie Dickinson

STORY:

Der Trapper Albert Johnson (Charles Bronson) gerät in den Weiten Kanadas in einen Streit mit einer Bande. Als die ihn beseitigen wollen, tötet er einen von ihnen, und fortan muss sich der ortsansässige Polizeichef (Lee Marvin) um die Angelegenheit kümmern und den Trapper vor Gericht stellen. Von dessen Unschuld überzeugt, muss er sich doch einem Kampf stellen, der weitere Opfer kostet, und danach fängt eine Jagd durch die Wildnis an, an der sich auch noch Kopfgeldjäger beteiligen.

KRITIK:

YUKON ist in erster Linie das Duell zwischen Lee Marvin als Polizist und Charles Bronson als Trapper. Beide sind Relikte aus einer längst vergangenen Zeit. Es ist kein Zufall, dass Lee Marvin sich gegen jeden Fortschritt wehrt und für den Einsatz moderner Technik, die die Jagd vereinfachen und unterstützen könnte, nur ein verächtliches Kopfschütteln übrig hat. Hinzu kommt, dass Marvin überhaupt keinen Drang verspürt, seiner gemütliche Behausung und den Trinkgelagen abzuschwören, um draußen in der Kälte jemanden zu jagen, der seiner Meinung nach sich nichts hat zu schulden kommen lassen.

1931 gab es tatsächlich die Jagd kanadischer Mounties auf den Trapper Albert Johnson. Wenn der Film aber im Vorspann das inzwischen überstrapazierte "Based on true Events" beteuert, stimmt das einerseits für die Umsetzung der Ereignisse während der Jagd, andererseits darf man aber auch ruhig feststellen, dass er sich bei der Charakterisierung Johnsons deutliche Freiheiten gegenüber den Fakten herausnimmt, um ihn als Helden stilisieren zu können. Immerhin tötete Johnson mehrere Menschen, und man muss den Notwehrbegriff ihm zuliebe schon recht dehnen.

Im Film geht der gegenseitige Respekt und das Verständnis füreinander zwischen Jäger und Gejagten soweit, dass Bronson nur wenige, halbherzige Ablenkungsmanöver versucht, die Lee Marvin sofort durchschaut. Marvin ist nicht selten sogar Bronsons einziger Verbündeter, und mehrfach präsentiert sich Bronson als Zielscheibe, im festen Glauben, dass nichts passiert. Die Anstrengungen der dreitägigen Hetzjagd über 85 Meilen durch den Tiefschnee im Hochgebirge sieht man ihm dabei nicht an. Das dient zwar unmittelbar der Stilisierung des Helden, allerdings kann der Film dadurch auch das Gefühl der tatsächlichen, blutigen und extrem kräftezehrenden Treibjagd unter unmenschlichen Bedingungen nicht vermitteln.

Ein weiterer Schwachpunkt ist die generelle Vorhersehbarkeit der Story, die natürlich schon vom Ansatz her wenig Neues liefert, mit einer Wolfsblut-Anleihe beginnt und bis zum Ende in einer Formelhaftigkeit verbleibt. Interessant ist allenfalls, wie sich die Gewaltspirale entwickelt. Selbst der Subplot um einen Trappermörder birgt keine Überraschung; wer der geheimnisvolle Killer ist, war mir leider sofort klar.

Gründe, sich diesen Film dennoch anzuschauen, können also neben den schweigsamen Charakteren Bronson und Marvin nur in den atemberaubenden Naturaufnahmen British Columbias und in den wenigen Action-Sequenzen liegen. Hier zeigt sich Ex-Bond-Regisseur Peter Hunt allerdings von seiner besten Seite, hier gelingen ihm die wenigen, wirklich packenden Momente des Films.

Yukon Bild 1
Yukon Bild 2
Yukon Bild 3
Yukon Bild 4
Yukon Bild 5
FAZIT:

Etwas schwach erzählte Treibjagd vor atemberaubender Naturkulisse. Lee Marvin und Charles Bronson sind die letzten Überbleibsel des uramerikanischen Western-Helden, schweigsam, freiheitsliebend, und einem coolen Spruch auf den Lippen.

WERTUNG: 4 von 10 Sprüngen über den Abgrund
TEXT © Marcel
Dein Kommentar >>
Der Rechtschreibflamer | 08.05.2010 19:59
Ich springe auch gleich in den "Abrund" und zwar 5 von 10 mal....
Marcel | 09.05.2010 00:19
Jetzt ist es abgerundet. :-)
Aber was ist ein Flamer?
Harald | 09.05.2010 08:18
"Das Wort Flamer kommt aus der Spielszene. Flamer werden Spieler genannt die sich ständig nur beschweren und / oder dauernd etwas unfair finden. Flamer heißt eigentlich nichts anderes als Flenner oder Heulsuse. "
(computertipps.net)
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