THRILLER/DRAMA: USA, 2007
Regie: John Dahl
Darsteller: Ben Kingsley, Téa Leoni, Luke Wilson, Dennis Farina
Profikiller Frank hat ein Trinkproblem und wird nach einem versemmelten Auftrag zu den anonymen Alkoholikern geschickt. Während die Therapie Fortschritte macht und eine aufregende Frau in sein Leben tritt, gerät seine Familie in Bedrängnis. Frank muss handeln...
KRITIK:Als "rabenschwarze Killerkomödie" wird dieser Film vermarktet.
Dieses Etikett ist ja in etwa so abgelutscht wie der Schwanz von Ron Jeremy (pardon my language :-). Außerdem stimmt es nicht.
Seicht-witzige Thriller-Groteske meets Romantic Comedy wäre treffender gewesen.
Die meiste Zeit plätschert der Film recht spannungs- und ereignislos vor sich hin. Dabei hätte die Geschichte durchaus Potential gehabt. Nicht auszudenken, was die Coens oder auch Tarantino aus dem Stoff gemacht hätten.
Doch Regisseur John Dahl, an sich auch ein Fachmann für ungewöhnliche Thriller-Kost (Red Rock West, Joy Ride)
versenkt die originelle Grundidee in einem Meer aus Belanglosigkeiten, mittelprächtigen Scherzchen und vorhersehbaren Storywendungen.
Wirklich gute Einfälle kann man an einer Hand abzählen. Ja, die Sache mit der Unterwäsche war witzig. Aber sonst?
Sicher, die Schauspieler sind in Ordnung, Ben Kingsley ist nicht unkomisch als lakonischer Killer,
der seine weichen Seiten entdeckt. In Nebenrollen sorgen Luke Wilson als schwuler bester Freund und Bill Pullman als schmieriger Immobilienhai für gelegentliches Schmunzeln.
Schade nur, dass man diese "Killer-auf-dem-Selbstfindungstrip"-Geschichten schon zu oft - und vor allem: weit besser gesehen hat. Zuletzt etwa im wunderbaren Brügge sehen und sterben?.
Alles in allem ein Film der vergebenen Chancen.
John Dahls selbsternannte "rabenschwarze Komödie" um einen Auftragskiller mit Alkoholproblemen kommt über Mittelmaß nicht hinaus. Kann man ansehen, muss man aber nicht...