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Woody Allen: A Documentary

Woody Allen: A Documentary

DOKUMENTARFILM: USA, 2012
Regie: Robert B. Weide
Darsteller: Woody Allen, Letty Aronson, Diane Keaton, Mira Sorvino, uvm.

STORY:

Fast zwei Jahre lang begleitete der Dokumentarfilmer Robert B. Weide das Ausnahmetalent Woody Allen. Extrem sympathisch und gewohnt humorvoll führt uns Weide ein in die Welt des Allan Stewart Konigsberg, wie Woody Allen mit bürgerlichem Namen heißt.

KRITIK:

Ein kleiner Mann betritt die Bühne. Bewaffnet mit einer Klarinette um zwei Stunden 2400 Besuchern der Philharmonie in München die Ohren voll zu tröten. So blieb mir Woody Allen im Gedächtnis, als ich ihn vor knapp zwei Jahren live erlegen durfte. An der Klarinette ist er wahrhaft kein Ausnahmetalent, dafür umso mehr als Regisseur, Komiker, Autor und Gag-Garant.

Woody Allen: A Documentary spannt den Bogen von Allens Kindheit und seinen Anfängen als Gag-Schreiber, bis hin zu seinem größten kommerziellen Erfolg Midnight in Paris. Dabei bekommen wir Einblicke in sein Privatleben und in sein künstlerisches Schaffen.

Zu Wort kommen auch viele Weggefährten des äußerst sympathischen Künstlers. Unter anderem erzählt seine Schwester Geschichten aus ihrer gemeinsamen Kindheit, Kritiker, Schauspieler und Regisseure äußern sich über den als scheu geltenden Woody Allen. Und auch er selbst erzählt, wie schwer es für ihn anfangs war auf einer Bühne zu stehen.

Weides Dokumentation schafft wunderbar die Balance zwischen Humor und Tragik. Ebenso wie es dem "am laufenden Band Filme raushauenden" Woody Allen in seinen unterschiedlichen Filmen gelungen ist.
A Documentary zeigt die Entwicklung des Talentes und unterhält uns nebenbei mit lustigen Anekdoten aus dessen Leben. Als Zuckerl bekommen wir unzähliges Archivmaterial zu sehen, bei dem ich in schallendes Gelächter ausbrach.

Die Dokumentation liefert auf extrem sympathische Weise tolle Einblicke in Woody Allens Lebenswerk und ist zugleich eine Lehrstunde in Sachen Filmgeschichte. Dabei ist es gelungen nicht nur einen reinen Fanfilm zu schaffen, denn Woody Allen: A Documentary ist für jedermann sehenswert, nicht nur für die eingefleischten Allen Liebhaber.

Sicherlich ist es an der ein oder anderen Stelle etwas zu viel der Lobhudelei, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Ich jedenfalls habe herzhaft gelacht und mich toll unterhalten gefühlt, auf jeden Fall auf ein vielfaches mehr als bei seinem damaligen Klarinettenauftritt in der Philharmonie, aber dass es nur zum Hobbymusiker gereicht hat, weiß Woody Allen ja selbst.

Die DVD erscheint am 25.11.2012 als 2-Disc-Set und liefert einige Extras, wie zum Beispiel entfallene Szenen, 12 Fragen an Woody Allen, oder ein Interview mit Robert B. Weide.

Woody Allen: A Documentary Bild 1
Woody Allen: A Documentary Bild 2
Woody Allen: A Documentary Bild 3
Woody Allen: A Documentary Bild 4
Woody Allen: A Documentary Bild 5
FAZIT:

Robert B. Weides Dokumentation liefert tolle und vor allem humorvolle Einblicke in Woody Allens Lebenswerk und unterhält uns dabei großartig mit Archivmaterial und Anekdoten seiner Verflossenen. Tragisch-komisch verknüpft der Film die einzelnen Stationen im Leben des kleinen jüdischen Jungen aus Brooklyn und langweilt trotz seiner langen Laufzeit zu keiner Sekunde. Ein definitiv sehenswerter Film, auch für alle nicht Allen Fans.

WERTUNG: 8 von 10 vollgeschmierte Zettel aus der Schublade
TEXT © Nicky
Dein Kommentar >>
Harald | 22.10.2012 23:18
Schöne Kritik, danke. Bin zwar im Besitz eines Woody Allen-T-
Shirts, würde mich aber trotzdem nicht als Hardcore-Fan
bezeichnen.
Egal, der Film ist, wie du ja auch geschrieben hast, auch für Nicht-
so-eingefleischte Fans sehenswert und wirklich interessant; ein
sehr amüsantes und spannendes Künstler-Portrait.
Am besten hat mir gefallen, dass der jüdische Junge mit einer
uralten deutschen Olympus-Schreibmaschine (vermutlich noch aus
dem Krieg) schreibt ;-)
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