HORROR/KOMÖDIE/MUSIK: J, 2000
Regie: Tetsuro Takeuchi
Darsteller: Guitar Wolf, Drum Wolf, Bass Wolf, Masashi Endô
Ace vergöttert die Punkrockband GUITAR WOLF (diese Combo gibt es tatsächlich und spielt sich hier selbst) und reist zu jedem ihrer Konzerte. Eines davon findet in einem abgelegenen Kaff in den japanischen Backwoods statt, welches einige Tage zuvor einen Meteoriteneinschlag erlebt hat. Ein Ereignis, das nicht ohne Folgen geblieben ist, denn die meisten Einwohner haben sich inzwischen in blutrünstige Zombies verwandelt.
Ace gerät in eine Nacht der lebenden Toten, trifft seine Idole und findet die Liebe seines Lebens - ein süßes Chick
with a dick. Und als würden die Untoten nicht schon genug Schwierigkeiten machen, greifen letzten Endes auch noch fliegende Untertassen Japan an
Ufos, Gangster, mangaeske Überdämonen, Hermaphroditen und mittendrin die japanische Version der Ramones, die unsere Ohren und unser Zwerchfell (letzteres eher unfreiwillig?) malträtieren und nebenbei so cool sind, dass sie euch aus dem Film heraus eure Freundinnen und Frauen ausspannen könnten, wenn sie es nur wollten.
Aber sie wollen - Gott sei Dank!- nur schlechte Musik machen (derwegen sich die drei seligen Ramones wahrscheinlich im Grab herumdrehen müssten) und Horden von Zombies vernichten und vielleicht noch ein bißchen Phrasen über die Liebe dreschen.
Lange Rede, kurzer Sinn: In diesem Film regiert der Wahnwitz und etwas, das die Menschen Trash genannt haben. Kein Wunder, dass bei solch chaotischen Zuständen der Regisseur während der Dreharbeiten einen Nervenzusammenbruch erlitt und sein Werk nicht selbst hatte beenden können.
Aber diese (wahre) Produktionsnotiz nur so nebenbei. Bisweilen ist sie ja ganz witzig, diese völlig abgedrehte Nippon - Hommage an NIGHT OF THE LIVING DEAD, dem Punkrock und dem absoluten Schwachsinn, doch manchmal schießen die Gags auch meilenweit am westlichen Humorverständnis vorbei.
Und wenn zum Schluss - inmitten eines Feuerwerks aus billigen Blitzeffekten-UFOS die zombieverseuchte Stadt bombardieren und Punkrockrecke Guitar Wolf die außerirdische Invasoren mittels einem Solo auf seiner Klampfe in die ewigen Jagdgründe schickt, dann weiß man endgültig nicht mehr, ob man nun lachen oder weinen soll.
Ist dieses hysterische Filmchen mit seinem ausgeprägten ADHS-Syndrom nun der totale Kult oder völliger Schwachsinn? An dieser Frage werden sich die Geister ewig scheiden. Dennoch: Trashpuristen müssen und Vorgewarnte könnten ein Auge riskieren.