SCHWARZER HUMOR: USA, 1998
Regie: Peter Berg
Darsteller: Christian Slater, Cameron Diaz, Jon Favreau, Jeanne Tripplehorn, Daniel Stern, Joey Zimmerman, Jeremy Piven, Leland Orser
Eine Hochzeit steht ins Haus. Aber keine Hochzeit ohne einen anständigen Junggesellenabschied! Und wo feiert man den? In Vegas natürlich!
Hangover again? Mitnichten! Zum einen ist dieses Glanzstück lange vor den Hangover-Filmen entstanden, zum anderen ist es ein herrlicher, schwarzhumoriger (Road)trip der wunderbar ausartet. Dagegen wirkt Hangover wie ein munterer Kaffeeklatsch unter älteren Damen!
Fünf Jungs, zu allen Schandtaten bereit, in der Glitzerstadt Las Vegas, mehr Schein als Sein. Da fließt der Alkohol in Massen, Koks darf auch nicht fehlen und vor allem die Nutten gehören dazu. Da passiert Michael im Eifer des Gefechts ein "kleines Missgeschick". Beim Liebesakt mit der Stripperin bringt er diese versehentlich um. Ups, naja, aus dieser Nummer könnten die fünf Jungs noch rauskommen, aber sie entscheiden sich anders, was einen Mord nach sich zieht. Und so verstricken sie sich immer weiter in ihr Missgeschick. Ich sag nur soviel, es bleibt nicht bei zwei Leichen.
Und für den Zuschauer ist das ein MORDsspaß! Bitterböse zerstückeln sie die Leichen und verteilen die Einzelteile auf Koffer, nur um sie später wieder umzupacken, weil sie nach dem jüdischen Glauben nicht so verstreut begraben werden können. Also packt man alles wieder aus, um es ordentlich zusammenzufügen, Puzzle für Fortgeschrittene.
Wie korrigiert man einen Fehler? Noch dazu so eine schwerwiegenden? Einfach weiter drauf los, umkehren ist eh keine Option mehr. Hoch philosophisch redet man sich einfach aus der Nummer raus. Aber keine Sorge, dieser Film ist kein Moralapostel!
Ganz im Gegenteil: man lacht sich tatsächlich den Arsch ab, wenn man diesen Gestalten dabei zusieht, wie sie versuchen aus der Nummer wieder herauszukommen. Da schändet man schonmal das Ansehen eines toten Freundes, wenn es einem den eigenen Arsch rettet.
Das Frauen kurz bevor sie vor den Altar treten sowieso ein Rad abhaben ist schon lang kein Geheimnis mehr, die gehen wirklich über Leichen. So auch die zukünftige Braut, wunderbar durchgeknallt dargestellt von Cameron Diaz: "Schaff ihn ins Scheißhaus und schieb deinen Arsch an den Altar!"
Very Bad Things ist ein großes Gemetzel, das einem Freude bereitet (sollte ich mir jetzt Sorgen machen?). Viel schwarzer Humor, Situationskomik und ein Roadtrip der mörderischen Art. Und das Ende ist so zynisch böse, dass einem dabei unweigerlich ein schallendes, gemeines Gelächter über die Lippen kommt. In diesem Sinne: Hähähä!!!
Bitterböser, schwarzhumoriger (Road)trip, dessen Weg nicht nur eine Leiche pflastert! Definitiv etwas für Fans den zynischen, schwarzen Humors! Ein Mordsspaß, drum prüfe wer sich ewig bindet ...!