HORROR: USA, 2007
Regie: Mark Young
Darsteller: Michael Madsen, Vinnie Jones, Robert Carradine
Das Benzin ging aus und die Welt stürzte ins Chaos. Und im Jahr 2012 sind nicht mehr viele Menschen übrig. Als ob die Lage für eine Handvoll Überlebender nicht schon prekär genug wäre, werden sie in ihrem Unterschlupf auch noch von einer Horde kannibalischer Degenerierter belagert
KRITIK:TOOTH AND NAIL ist eine kunterbunte, postapokalyptische Endzeitmischung aus Filmen wie DER OMEGA-MANN, DOOMSDAY, ASSAULT ON PRECINCT 13, THE HILLS HAVE EYES und MAD MAX - nur ohne die archaischen Vehikel und wilden Verfolgungsjagden des letztgenannten.
Und auch das Budget von TOOTH AND NAIL dürfte nur einen mikroskopischen Bruchteil von dem ausmachen, was Neil Marshall für seinen DOOMSDAY zur Verfügung gestanden hat. Somit war von Anfang an klar, dass uns in Youngs Film die Apokalypse mangels Masse nicht in Gestalt eines optischen Overkills ereilen wird.
Aber ist ja okay. Aus dem ersten MAD MAX ist schließlich auch ein lustiges Filmchen geworden, obwohl der auch ohne Reichtümer bewerkstelligt werden musste. Aber TOOTH AND NAIL mit dem Miller - Klassiker zu vergleichen, wäre irgendwie wie Mark Terenzis Horrorshow im Europa Park Rust mit der ROCKY HORROR PICTURE SHOW in einem Atemzug zu nennen.
Denn leider Gottes ist TOOTH AND NAIL kein guter Film geworden.
Ich will dem Streifen sicher nicht seine budgetbedingten Problemchen mit der Darstellung einer apokalyptischen Welt zum Vorwurf machen und auch nicht, dass hier kein atemberaubendes Tough Girl wie Rhona Mitra den Fehdehandschuh der Verkommenen aufnimmt; aber man kann auch von einer Billigproduktion etwas mehr erwarten als extrem blasse Figuren, die in einem abrissreifen Lagerhaus (laut Skript Krankenhaus) sitzen und ihre (in endzeitlichen Zweckgemeinschaften obligatorischen) Streitigkeiten auf Kindergartenniveau ausfechten.
O mein Gott! - Da freut man sich schon richtig auf die asozialen Endzeitkannibalen, die immer nachts auf den Plan treten und die ermüdenden Diskussionen mit Hackebeil und Axt beenden.
Unter den bösen Buben befindet sich übrigens auch Michael Madsen, den wir noch von RESERVOIR DOGS und KILL BILL her kennen. Sein Auftritt in TOOTH AND NAIL hat aber eher den holzigen Geschmack des absteigenden Astes. Wenigstens machen er und seine Kollegen ab und an menschliches Kleinholz, bevor ihnen zum Schluss von einem Mauerblümchen in Kriegsbemalung mit Hinterlist und scharfer Klinge heimgeleuchtet wird. So dürfte TOOTH AND NAIL in seinen blutigen Phasen zumindest die Splatterfreunde ansprechen.
Eine Gruppe äußerst blasser Figuren muss sich in der Postapokalypse gegen eine Horde kannibalischer Hackbeilschwinger zur Wehr setzen - Wenig überzeugendes Endzeitgemetzel, das nur ab und an durch eingestreute Brutalitäten aufsehen lässt.