Agatha Christie - die Krimi-Queen des 20. Jahrhunderts – schuf mit Miss Marple und Hercule Poirot zwei Detektive, die sich abseits von Polizei und Staatsanwaltschaft dazu in der Lage sagen, ein Verbrechen aufzuklären. Zu den bekanntesten Werken der Autorin gehörte „Tod auf dem Nil“. Der Roman entstand 1937. 1978 – zwei Jahre nach Christies Tod - kam der Kriminalfall zum ersten Mal auf die Leinwand. Damals glänzte Peter Ustinov als Hercule Poirot, das belgische Gegenstück zu Sherlock Holmes. Im Jahr 2004 folgte das erste Remake des legendären Kriminalfilms. In die Rolle des nicht weniger eigentümlichen wie scharfsinnigen Privatdetektivs schlüpfte dieses Mal David Suchet. Er setzte seine „kleinen grauen Zellen“ ebenfalls ein, um eine hinterhältige Tat ans Tageslicht zu bringen.
Inhaltlich weicht das Remake nicht von der ersten Verfilmung aus dem Jahr 1978 ab. Ebenso wie für das bekannte Casino-Spiel Book of Ra hat Agatha Christie für den Verlauf ihrer Geschichte (Originaltitel: Death on the Nile) die imposanten Pyramiden Ägyptens und den Nil als Hintergrund angesiedelt. Im Mittelpunkt der Story steht der heimtückische Mord an einer Millionenerbin, die sich gerade auf ihrer Hochzeitsreise befindet.
Hercule Poirot – der sich auch auf dem Dampfer befindet, auf dem die Tat verübt wurde -, nimmt gemeinsam mit seinem Freund Colonel Race die Ermittlungen auf. Sein Verdacht fällt zunächst auf die eifersüchtige Jackie. Sie war die beste Freundin des Opfers und hatte gehofft, dass Linnet Ridgeway ihrem Verlobten einen Job besorgen konnte. Doch stattdessen verliebten sich die beiden ineinander. Jackie, die den Schock nicht verdaute, wollte den beiden ihre Hochzeitsreise verderben. Für den Mord hat sie jedoch ein unerschütterliches Alibi. Als Poirot und Colonel Race weiter ermitteln, stoßen sie auf eine Reihe zusätzlicher Verdächtiger. Bevor sie jedoch Licht in das Dunkel bringen können, geschehen noch zwei weitere Morde.
Für die Umsetzung der Buchvorlage von Agatha Christie hat der Regisseur Andy Wilson den Tempelanlagen von Dendera und Luxor gewählt. Für die Hauptszenen auf dem Dampfer der SS Karanak wurde die „SS Sudan“ verwendet.
73591 Pixabay.com © The Digital Artist CC0 Public Domain
Die Pyramiden Ägyptens nutzte der Regisseur Andy Wilson auch für das Remake von Tod auf dem Nil im Jahr 2004.
Neben David Suchet als Hercule Poirot spielten in dem Remake „Tod auf dem Nil“ aus dem Jahr 2004 die folgenden Hauptdarsteller mit:
* JJ Feild als Simon Doyle
* Emily Blunt als Linnet Ridgeway-Doyle
* Emma Malin als Jacqueline De Bellefort
* James Fox als Colonel Race
* Steve Pemberton als Dr. Bessner
* Judy Parfitt als Miss Van Schuyler
* Daisy Donovan als Cornelia Robson
* Barbara Flynn als Mrs. Allerton
* Daniel Lapaine als Tim Allerton
* David Soul als Andrew Pennington
* Frances de la Tour: Salome Otterborn
* Zoe Tellfort als Rosalie Otterborn
* Alastair Mackenzie als Ferguson
In insgesamt 70 Filmen verkörperte der britische Schauspieler David Suchet Agatha Christies Meisterdetektiv Hercule Poirot. Neben vielen Kurzfilmen agierte er auch in mehreren Langfolgen. Zu den bekanntesten Filmen mit David Suchet als Hercule Poirot gehören:
* Hercule Poirots Weihnachten
* Mord auf dem Golfplatz
* Alibi
* Das Böse unter der Sonne
* Mord im Orientexpress
Kurz vor dem Heiligen Abend erhält Hercule Poirot den Ruf des tyrannischen Familienpatrons Simon Lee. Für die Weihnachtsfeiertage hat er seine ganze Familie um sich versammelt. Weil er fürchtet, dass ein oder mehrere Mitglieder ihm nach dem Leben trachten, soll Poirot ihm helfen, den Scharlatan vor der Tat zu stellen. Doch Poirot kann das Verbrechen nicht verhindern. Zunächst stellt sich der Mord als Folge eines Raubüberfalls dar, weil auch ein Päckchen mit Diamanten verschwunden ist. Doch dann nimmt der Fall eine andere Wendung.
Poirot und sein Freund Hastings planen einen Urlaub in Frankreich. Doch für Erholung bleibt keine Zeit. Kurz nachdem die beiden an ihrem Feriendomizil angekommen sind, findet man auf einem Golfplatz eine Leiche. Das Opfer ist der Millionär Paul Renauld. Wie Poirot während seiner Ermittlungen erfährt, wurde er zwei Tage zuvor entführt. Poirot kommt schnell dahinter, dass der aktuelle Mord an einen älteren Kriminalfall erinnert. Trotzdem muss er seinen gesamten Spürsinn einsetzen, um den Mörder am Ende stellen zu können.
Hercule Poirot hat sich das Kleinstädtchen Kings Abbot ausgewählt, um seinen Ruhestand zu verleben. Statt Mördern und anderen Verbrechern auf die Spur zu kommen, möchte er lieber Kürbisse züchten. Doch auch hier findet sich ein Mörder, der dem Meisterdetektiv einen Strich durch die Rechnung macht. Sein Nachbar – Roger Ackroyd – wird erstochen in seinem Arbeitszimmer aufgefunden. Auf Drängen von Chief Inspector Japp beteiligt Poirot sich an den Ermittlungen und deckt schließlich eine unvorstellbare Tat auf.
„Das Böse unter der Sonne“ entführt David Suchet als Poirot in ein Luxushotel, das auf einer einsamen Insel im Mittelmeer ist. Dort residiert auch die ehemalige Schauspielerin Alena Marshall. Kurz nach ihrer Ankunft wird sie erwürgt am Strand aufgefunden. Auch dieses Mal ist Hercule Poirot nicht erpicht darauf, den Mord aufzuklären. Als er es wider Erwarten trotzdem tut, muss er erkennen, dass die Zahl der Verdächtigen die Aufklärung des Mordes deutlich erschwert.
Eine mörderische Zugfahrt im Winter bildet die mörderische Kulisse für diesen Mord aus der Feder von Agatha Christie. Das Opfer ist ein reicher Mann, der eine kriminelle Vergangenheit hat. Poirot entdeckt, dass das Motiv für den Mord in der Entführung eines Kindes liegt, die Jahre zuvor für großes Aufsehen gesorgt hat. Als er schließlich die Mörder stellt, neigt er dazu, ihnen recht zu geben. Trotzdem bleibt für ihn ein Mord ein Mord.
73591 Pixabay.com © Franz26 CC0 Public Domain
In Mord im Orientexpress – ein weiteres Abenteuer mit David Suchet als Hercule Poirot – war das Abteil eines Zuges der Schauplatz eines Verbrechens. Insgesamt stach der Mörder zwölfmal zu.
Von „Tod auf dem Nil“ wurde im Jahr 2022 ein zweites Remake gedreht. Dieses Mal brillierte der britische Hauptdarsteller Kenneth Branagh als Agatha Christies Hauptfigur. Die Bewertungen der Neuverfilmung fielen insgesamt positiv aus. Allerdings muss hier im Vergleich mit der Buchvorlage eine Abweichung vorgebracht werden. Während es sich bei dem Roman von Agatha Christie um ein eher ruhiges Mysterium und die Aufklärung dreier Morde handelte, gilt die letzte filmische Umsetzung als sinnliches Melodram. Deutlich wird hier besonders, dass Hercule Poirot verzweifelt ist, weil er die Taten hätte verhindern können.
Die Schöpferin von Hercule Poirot – Agatha Christie (1890 bis 1976) - schrieb über 60 Kriminalromane und zahlreiche Kurzgeschichten. In den Verfilmungen mit Peter Ustinov, David Suchet oder Kenneth Branagh lebt sie immer noch weiter und begeistert alte und neue Fans mit ihren Abenteuern von Miss Marple und Hercule Poirot. Ihre Romane dienen aber nicht nur für gute Filme als Vorlage. Aus Christies Ideen sind mittlerweile zahlreiche Theaterstücke und Computerspiele entstanden, die auf eine ganz andere Zielgruppe ausgerichtet sind.
So läuft seit 1952 – und nur unterbrochen durch den Lockdown während der Corona-Epidemie – auf den Londoner Bühnen das Theaterstück „Die Mausefalle“.