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Tod auf dem Nil

Tod auf dem Nil

OT: Death on the Nile
THRILLER: USA, 2022
Regie: Kenneth Branagh
Darsteller: Sophie Okonedo, Armie Hammer, Gal Gadot, Kenneth Branagh

STORY:

Hercule Poirot (Kenneth Branagh) geht wieder auf Reisen. Nach seinem Ausflug in den unterkühlten Orient-Express zieht es den weltbekannten Detektiv dieses Mal nach Ägypten. Mystisch, geheimnisvoll und exotisch: Unter der heißen Sonne Afrikas schließt sich Poirot der illustren Runde um die reiche Linnet Doyle (Gal Gadot) an, die auf einer exklusiven Flussfahrt auf dem Nil die Vermählung mit ihrem Partner Simon (Armie Hammer) feiern möchte. Der gesellige Spaß nimmt jedoch eine tragische Wendung, als die Gastgeberin eines Nachts tot aufgefunden wird. Die Suche nach dem Tatverdächtigen verlangt viel Gespür und Kombinationsgabe von Poirot. Doch eines ist sicher: Der Mörder ist noch auf dem Schiff!

KRITIK:

Kenneth Branagh hat es wieder getan. Nachdem der britische Schauspieler und Regisseur 2017 die Agatha Christie-Vorlage "Mord im Orient-Express" neu verfilmte und sich die Hauptrolle direkt auf den Leib schrieb, setzt er an diesem Erfolgskonzept an und zieht den nächsten Klassiker aus dem Buchregal. Die Wahl fiel auf Christies Vorlage "Tod auf dem Nil", die 1937 erschien und zuvor zweimal verfilmt wurde - einmal als Serie, einmal als Kinofilm. Zuletzt versuchte sich Regisseur John Guillermin an "Tod auf dem Nil" und setzte Sir Peter Ustinov auf den Fall an. Nun fügt Branagh seine eigene Version hinzu und setzt dabei auf bekannte Namen. In den weiteren Hauptrollen spielen Gal Gadot ("Wonder Woman"), Armie Hammer ("The Lone Ranger"), Emma Mackey ("Eiffel in Love") oder Jennifer Saunders ("Absolutely Fabulous").

Gemeinsam mit dem illustren Cast begibt sich Kenneth Branagh auf eine Fahrt über den Nil, auf der alle Beteiligten ein kleines Geheimnis im Gepäck haben. Ein Ort, von dem es kein Entkommen gibt, Neid, Missgunst und keine Chance auf Flucht: Das explosive Gemisch entlädt sich im Mord an der Gastgeberin Linnet Doyle. Bleibt die Frage: Wer hat es getan?

Mit viel Zeit widmet sich der Film der Suche nach dem Täter. Nach dem bekannten Schema ermittelt sich Poirot über das Deck und entdeckt dabei jede noch so kleine Spur. Die Verstrickungen unter den Passagieren geben Aufschluss über potenzielle Motive und lassen erahnen, dass keiner der Gäste eine weiße Weste trägt. Aber reichen die persönlichen Streitereien aus, um einen Mord zu begehen?

Branagh, der sein Können an der Royal Shakespeare Company erlernte, setzt auf klassische Dramatik und stringenten Storyaufbau. Einzeln werden die anderen Passagiere befragt, verhört und ihre Hintergründe aufgedeckt. Das ist sinnvoll und logisch, aber Spannung kommt bei dieser Ermittlung kaum auf. So langsam wie das Schiff über den Fluss schippert, gestaltet sich auch die Suche nach dem Bösewicht.

Zudem ist es schade, dass das aktuelle Revlon-Werbegesicht und Hauptdarstellerin Gal Gadot nur für den ersten Teil des Filmes zu sehen ist, bevor ihre Figur frühzeitig ableben muss. Armie Hammer sowie der restliche Cast bleiben ebenfalls erstaunlich farblos. Selbst Emma Mackey (bekannt aus dem Drama Eiffel) kann den Kahn nicht aus dem Morast ziehen.

Die Lust am Lösen aufregender Fälle aus literarischen Vorlagen liegt zweifellos im Trend. Während die BBC-Serie "Holmes" als Neuinterpretation über den Bildschirm schickte oder der Roman "Girl on the Train" von Paula Hawkins 2016 Leser wie Zuschauer begeisterte, entwickelte sich das Thema auch auf anderen Unterhaltungsebenen. Mit "Holmes and The Stoen Stones" hat Entwickler Yggdrasil Gaming dem britischen Ermittler ein neues Format geschenkt. Auf Plattformen wie Betway Live Casino, die in Deutschland wie Österreich abrufbar sind, wird auf fünf Walzen die Suche nach den verlorenen Steinen in Gang gesetzt. Mit bekannten Gesichtern, vertrauten Elementen und einem liebevoll designtem Setting haben Nutzer fast das Gefühl, selbst in einem echten Fall zu ermitteln. Man muss gestehen: Dies ist deutlich spannender als Branaghs zähe Umsetzung von "Tod auf dem Nil". Eine Abwandlung des klassischen Whodunnit-Prinzips hätte dem angestaubten Stoff durchaus geholfen und für mehr Wind in der Story gesorgt. Das Abhaken der Verdächtigenliste und die etwas arrogante Präsenz von Poirot trüben den Krimispaß leider. Ein Ende ist dennoch nicht in Sicht: Wie Filmstarts.de berichtete, ist bereits ein weiterer Film in Planung. Welches Werk sich Branagh vornehmen möchte, ist allerdings noch geheim.

Tod auf dem Nil Bild 1
Tod auf dem Nil Bild 2
Tod auf dem Nil Bild 3
Tod auf dem Nil Bild 4
FAZIT:

"Tod auf dem Nil" ist klassisches Krimikino ohne Überraschungen. Wer die Indizien genau liest - oder die Vorlage kennt - wird schnell auf die Spur des Mörders kommen. Trotz hoher Schauwerte und einer beeindruckenden Arbeit der Special und Visual Effects-Abteilungen bremst das Drehbuch den Film aus. Schade, denn nach mehr als zweijähriger Verschiebung und einem verspäteten Kinostart war die Freude auf Branahgs Werk groß. Bleibt zu hoffen, dass der nächste Versuch seiner kommenden Agatha Christie-Verfilmungen deutlich spannender und überraschender ausfällt und unerwartete Kracher wie seine Regiearbeit zu Thor keine Seltenheit bleiben.

WERTUNG: 3 von 10 Flußperlen
Gastreview von Marina
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