Casinos sind Einrichtungen, die viele Leute mit einem leicht ambivalenten Gefühl faszinieren. Sie haben etwas Anrüchiges an sich, versprühen aber auch einen gewissen Charme. Viele Casinos legen Wert auf Etikette und schreiben für die Gästeschaft eine Kleiderordnung vor. Bei den Herren besteht beispielsweise die Verpflichtung des Tragens von Sakkos, Krawatten oder Fliegen auf Hemdkragen. Die Einhaltung dieser Kleiderordnung wird vor allem in traditionellen Casinos in Österreich, Frankreich und Deutschland überwacht. Dadurch wird den Gästen eine gewisse Seriosität aller teilnehmenden Spieler suggeriert, die nicht immer gegeben ist. Die Tatsache, dass man mit relativ wenig Aufwand schnell viel Geld gewinnen kann, lockt risikofreudige Menschen an. Der Rest meidet Casinos aus Angst, sein gesamtes Hab und Gut zu verlieren. Macht, Geld und Reichtum sind Attribute, die sich hervorragend für einen Filmstoff eignen. Deshalb spielt das Thema Casino in zahlreichen Filmen aus der ganzen Welt eine wichtige Rolle. Durch Verfilmungen und literarische Verarbeitungen gelangten einige Casinos zu einer gewissen Berühmtheit:
• Spielbank Wiesbaden und Spielbank Bad Homburg: beide Casinos nehmen für sich in Anspruch, Vorlage für Dostojewskis Roulettenburg in dem Roman „Der Spieler“ zu sein
• Spielbank Monte Carlo: bildet unter anderem die Vorlage für den 1931 von Ernst Lubitsch veröffentlichten Film „Monte Carlo“
• die Insel Macao als Spielerparadies: erstmals verfilmt in dem gleichnamigen Klassiker aus dem Jahre 1952 von Josef von Sternberg
• Las Vegas als Spielerparadies: Grundlage vieler Hollywoodfilme
In der heutigen Zeit bilden Onlinecasinos eine erhebliche Konkurrenz zu den glamourösen Präsenzcasinos. Hier ist es nicht so sehr das Flair, das einen Spieler dazu bewegt, ein Onlinecasino zu besuchen. Vielmehr beschränkt sich diese Casinoart auf den Nervenkitzel, mit echtem Geld von zu Hause aus zu spielen. Spielfilme über Onlinecasinos haben noch nicht den Weg in die Drehbücher der Autoren gefunden. Die filmische Verarbeitung wird in erster Linie zu Werbezwecken genutzt, wie das Beispiel auf www.OnlineCasino.at/testberichte/sunmaker zeigt:
Casinos sind in Hollywood ein beliebtes Thema
Nahezu in jedem Jahrzehnt ab den 1930er Jahren wurde das Thema Casino auch in Hollywood immer mal wieder verarbeitet. Nicht selten wurden solche Filme von den Kritikern dem „Film noir“ zugeordnet. Die Abgründe, die Glücksspiele heraufbeschwören können, waren offensichtlich für die Regisseure interessanter, als die Darstellung einer heilen Welt. Wo Geld im Spiel ist, im Casino im wahrsten Sinne des Wortes, sind Gier und Macht nicht weit. Deshalb waren Casinofilme oft von einer pessimistischen Weltsicht geprägt. Die Helden sind oft Antihelden und ungewöhnlich lasterhaft oder moralisch fragwürdig. Gerade in einem Casino war die Darstellung eines pessimistischen Menschenbildes, wo jeder Protagonist nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, leicht möglich. Schauplätze wie Bars, Nachtklubs und Spielhöllen sind prädestiniert dafür, in einem Film noir verarbeitet zu werden. Einige Beispiele für Casinofilme, die nicht immer dem Genre Film noir entstammen müssen, zeigt die folgende Tabelle:
Jahr |
Titel |
Regisseur |
Hauptdarsteller |
1935 |
Bordertown |
Archibald Mayo |
Paul Muni and Bette Davis |
1946 |
Charles Vidor |
Rita Hayworth und Glenn Ford |
|
1952 |
Macao |
Josef von Sternberg |
Jane Russel und Robert Mitchum |
1960 |
Ocean’s Eleven |
Lewis Milestone |
Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy
Davis Jr. |
1971 |
James Bond 007 Diamantenfieber |
Guy Hamilton |
Sean Connery |
Ein Ranking der besten Casinofilme aller Zeiten wird vermutlich nicht jedermanns Zustimmung finden. Deshalb ist die Liste der folgenden fünf Casinofilme eher als eine Auswahl von Klassikern, denn als Ranking zu betrachten. Auch ein Anspruch auf Vollständigkeit kann bei einer kleinen Auswahl von fünf Filmen nicht garantiert werden. Sollte jemand seinen Lieblingscasinofilm vermissen, ist das kein Beinbruch. Er wird aufgrund dieser Aufzählung nicht von den DVDs und Kinorollen dieser Welt gelöscht werden.
Ein typischer Film aus der Glitzerwelt von Las Vegas. Die Story ist relativ originell. Ein Pechvogel, der sein Unglück auch auf die Menschen in seiner Umgebung überträgt, wird vom Betreiber des Casinos „Shangri La“ als Kartengeber eingestellt. Das Casino fährt enorme Gewinne ein und bis auf den Pechvogel alle sind zufrieden. Als sich der Pechvogel jedoch in die attraktive Kellnerin des Casinos verliebt und diese seine Liebe erwidert, wird aus seinem Pech urplötzlich Glück. Nun sind bis auf die Casinobetreiber alle zufrieden. Die Versuche, die Liebenden zu ermorden, scheitern aufgrund des Liebesglücks. Stattdessen müssen die Tötungswilligen selbst dran glauben.
Regie |
Einspielergebnis |
Wayne Kramer |
11 Mio. Dollar |
Quelle: the-numbers.com
Dieser Film handelt von einem der drei großen Casinospiele, die da sind:
· Roulette
· Black Jack
· Poker
In dem Film geht es um das Kartenzählen beim Black Jack. Eine Gruppe von Studenten erspielt sich unter Anleitung ihres Mathematikprofessors eine Menge Geld. Dies bringt naturgemäß Veränderungen in ihrem Verhalten mit sich und Macht und Gier spielen eine Rolle. Am Ende fliegt der Professor auf, die Studenten verlieren all ihr Geld und besinnen sich wieder auf die wahren Werte des Lebens. Vielleicht.
Regie |
Einspielergebnis |
Robert Luketic |
157,9 Mio. Dollar (weltweit) |
Quelle: boxofficemojo.com
Das Ungewöhnliche an diesem Film ist die Erzählweise aus der Sicht eines Casinoangestellten. Die Geschichte spielt auch nicht in der glitzernden Casinowelt von Las Vegas, sondern im regnerischen London. Ein Ex-Croupier, der nun als Schriftsteller arbeitet, muss aufgrund mangelnden Erfolgs wieder seinen alten Beruf ergreifen und versucht aus den Geschehnissen im Casino einen Roman zu spinnen.
Regie |
Einspielergebnis |
Mike Hodges |
7 Mio. Dollar |
Quelle: boxoffice.com
Die Originalversion aus dem Jahre 1960 mit dem Rat Pack Sinatra, Martin und Davis Jr. wurde bereits in der oberen Tabelle genannt und ist auch unter dem deutschen Titel „Frankie und seine Spießgesellen“ bekannt. 2001 verfilmte Regisseur Steven Soderbergh den Film mit Starbesetzung neu. Elf auf den verschiedensten Gebieten Experten planen in einer Nacht drei Casinos von Las Vegas auszurauben. In Hollywoodmanier gelingt der Coup natürlich.
Regie |
Einspielergebnis |
Steven Soderbergh |
450,7 Mio. Dollar |
Quelle:
boxofficemojo.com
Dieser Film ist der letzte Teil der Mafia-Trilogie von Martin Scorsese mit Robert de Nero in der Hauptrolle. Er spielt im Las Vegas der 1970er und 80er Jahre in einer Welt, in der der Hauptdarsteller den Sitz seines Autos mit einer schweren Metallplatte verstärken muss, gewärtig, jederzeit durch ein Bombenattentat ums Leben zu kommen. Der ehemalige Berufsspieler wird mit der Leitung eines Casinos beauftragt, das sich in den Händen der Mafia befindet. Ein Leben in Reichtum, schmutzige Geschäfte und Auftragsmorde bilden die weiteren Zutaten dieses Klassikers aus dem Jahre 1995.
Regie |
Einspielergebnis |
Martin Scorsese |
116,1 Mio. Dollar |
Quelle:
boxofficemojo.com