ACTION: Großbritannien, 2009
Regie: Scott Mann
Darsteller: Ving Rhames, Kelly Hu, Robert Carlyle, Sebastien Foucan, Liam Cunningham, Ian Somerhalder
Alle sieben Jahre findet ein 24-stündiges Turnier um den Titel des besten Profikillers unter den dreißig besten KillerInnen der Welt statt. Ein Geschäftsmann namens Powers lädt dazu zahlungs- und wettwillige Reiche aus aller Herren Länder, die bei ständig steigenden Wetteinsatz dank möglichst lückenloser Kameraüberwachung live dabei sein können. Denn nur eine bzw. einer kann und soll überleben. Reichtum und Ruhm und blablabla erwarten sie bzw. ihn.
Schön irgendwie, den Inhalt so kompakt zusammenfassen zu können. Doch was will das konkret für geneigte Seherschaften heißen? Nix eigentlich. Was auch egal ist. 90 Minuten sauber gefilmte Action unter Einsatz diverser Nah- und Fernkampfwaffen müssen eigentlich reichen, damit man gemütlich im Heimkino abhängen kann.
Ja, mehr braucht man definitiv nicht für "The Tournament". Und einigermaßen bekannt besetzt ist er obendrein, der Film. Ian Somerhalder und Kelly Hu kennt man hauptsächlich aus dem TV, z.B. aus VAMPIRE DIARIES, wenn man denn sowas überhaupt schaut. Frau Hu war auch dereinst Lady Deathstrike in X2 mit zwar nur einem Satz dort, was aber auch wurscht ist, denn Kung Fu spricht für sich selbst.
Lian Cunningham ist eher Spätstarter, dafür aber momentan sehr aktiv, zuletzt beispielsweise in THE GUARD. Ving Rhames taucht sowohl in A-Produktionen á la MISSION IMPOSSIBLE regelmäßig auf als auch im B- bis Z-Bereich, je nachdem, wie er das Geld braucht. Sebastien Foucan und Robert Carlyle haben beide James Bond-Vergangenheit, der erstere als artistischer Freerunner in CASINO ROYALE, der zweitere zu besseren Zeiten als schmerzunempfindlicher Hauptbösewicht in THE WORLD IS NOT ENOUGH. Womit das auch besprochen wurde.
Für den Regisseur Scott Mann war's sein erster und laut IMDB bislang einziger Langspielfilm. Ja, Action von der ersten bis (fast) zur letzten Minute. Die diversen Killer werden kaum näher charakterisiert, entsprechen im Großen und Ganzen den üblichen Killerklischees. Dialoge sind eh nicht wirklich wichtig bis strafbar überschätzt. Natürlich sind alle Charaktere irgendwie gebrochen und irgendwie auch edel. Böse sind nur die grölenden Millionäre, die zuschauen, und der Veranstalter. Gewisse Unlogiken muss man natürlich in Kauf nehmen. Warum bitte sollte irgendein Topkiller bei so 'nem Scheiß mitmachen?
Aber wo Schatten, ist bekanntlich auch jede Menge Licht- und Krachaction. Schön fand ich zum Beispiel, wie Robert Carlyle seiner nicht gerade bedeutenden Rolle mit mysteriösen Mimik-Spiel einen Spannungsmoment aufdrückt, der einen ewig auf den überraschenden Twist warten lässt, der, soviel sei verraten, nie kommt.
Lustig auch, als die hysterischen WetterInnen gegen Schluss tatsächlich mit einem der brav beobachteten und ach so wissend kommentierten Killer, live im selben Raum konfrontiert sind. Das hat mich stark erinnert an selbsternannte Fußballexperten, die panisch quietschen, wenn das runde Leder überraschend vor ihren Füßen landet.
Krach. Bumm. Ratatata. Röchel. Uaargh. Schlitz. Peng. Uff. JUCHU!!! 90 Minuten leicht verdaulicher Actionkracher.