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The Messenger - Die letzte Nachricht

The Messenger - Die letzte Nachricht

OT: The Messenger
KRIEG: USA, 2009
Regie: Oren Moverman
Darsteller: Ben Foster, Woody Harrelson, Samantha Morton, Jena Malone, Steve Buscemi

STORY:

Sergeant Montgomery ist gerade vom Krieg heimgekommen. Für den Frontdienst ist er verletzungsbedingt nicht mehr zu gebrauchen. Doch er hat noch drei Monate abzudienen. Und die Army hat eine besondere Aufgabe für den dekorierten Kriegshelden: Er soll an Hinterbliebene Todesnachrichten übermitteln. Kein leichter Job mit strikten Regeln.

KRITIK:

Filme über den Krieg gibt es wie Sand am Meer. Und die meisten behandeln den direkten Frontseinsatz der Soldaten. Oder setzten sich zumindest theoretisch mit der Kriegs-Thematik auseinander, indem sie z.B politische Hintergründe zu beleuchten versuchen. Und auch Filme über Ärzte oder Journalisten, die sich ins Kriegsgebiet vorwagen, hat man schon gesehen. "The Messenger" geht einen anderen Weg. Er beleuchtet den Alltag von Soldaten, die fern von der Front ihren Dienst verrichten. Die dann in Erscheinung treten, wenn ein Kampfeinsatz oder ein Attentat ihr trauriges Ende fanden.

In einem Austin-Powers Film gab es einmal den Gag, dass nachdem Statisten ihr trübliches Ende fanden, man in kurzen Einblendungen sah, wie den Hinterbliebenen die Todesnachricht übermittelt worden ist. Jede Todesbenachrichtigung lief irgendwie anders ab, weil die Hinterbliebenen anders reagierten und in ganz anderen Alltagssituationen von der Nachricht erfuhren.

Nach einer ähnlichen Idee arbeitet auch "The Messenger". Es gibt kein Schema F, nach dem die Soldaten arbeiten können, auch wenn es ein ganzes Regelbuch gibt. Das liegt daran, dass jede Benachrichtigung etwas Persönliches ist und die Hinterbliebenen in einer solchen Ausnahmesituation natürlich unberechenbar sind. Manche brauchen ein Ventil für ihre Wut, andere brechen weinend zusammen und dürfen von den Messengers doch nicht getröstet werden.

Denn als Messenger muss man cool bleiben. Man hat nur die Aufgabe die Todesnachricht und Beileidsbekundigungen zu übermitteln. Es ist ein formeller Akt. Gefühle dürfen die Soldaten dabei nicht zeigen und dass sie gefälligst ihre Haltung zu bewahren haben, liegt auf der Hand. Auch wenn es noch so schwer fallen mag.

"The Messenger" bietet überaus emotionale Szenen. Am Anfang ist der Film am interessantesten, wenn man Montgomery beim Erlernen seiner neuen Aufgabe sieht und ihm und seinen Vorgesetzten dabei zusieht wie sie mit steifer Miene an Türen klopfen. Auch sein tristes Privatleben, das dem Zuschauer immer häppchenweise gezeigt wird, passt ins Bild und drängt sich nicht zu sehr auf. Doch dann kippt die Geschichte plötzlich, als Montogomery, dem der Job natürlich an die Nieren geht, gegen die Regeln verstößt und die Nähe zu einer der Witwen sucht. Damit kippt der Film.

Auch wenn die Motive von Montogomery nachvollziehbar sein mögen, so stört diese Geschichte doch das Gesamtbild. Es ist zwar nett gemeint, dem Zuschauer nicht ständig dem deprimierenden Job eines "Todesengels" vor Augen führen zu wollen, zumal es auch einen Blick hinter das Schicksal der Hinterbliebenen mit sich bringt und auch einmal differenzierte Einsichten mit sich bringen kann.

Doch manchmal ist weniger einfach mehr. Vielleicht weil die Beziehung zur Witwe manchmal doch arg kitschig und irgendwie bemüht wirkt. Außerdem hat man das alles doch schon irgendwo mal gesehen.

Glücklicherweise sind solche Szenen jedoch in der Minderheit und trüben den Gesamteindruck nur ein wenig. Zumal der Film auch mit wirklich großen Pluspunkten aufwarten kann. Zumindest schauspielerisch. Allein schon wegen der beiden Hauptdarsteller ist der Film sehenswert. Ben Foster und Woody Harrelson geben ein kongeniales Duo und liefern eindringliche Performances ab. Foster als junger, immer noch vom Krieg traumatisierter Soldat, dem der Job mehr und mehr an die Nieren geht und Harrelson als sein abgehalfterter Vorgesetzte, den der Job zum trockenen Alkoholiker und Zyniker hat werden lassen und der nicht zufällig auf den Namen "Stone" hört.

The Messenger - Die letzte Nachricht Bild 1
The Messenger - Die letzte Nachricht Bild 2
The Messenger - Die letzte Nachricht Bild 3
The Messenger - Die letzte Nachricht Bild 4
The Messenger - Die letzte Nachricht Bild 5
FAZIT:

"The Messenger" erzählt in meist nüchternen Bildern und ohne große Effekthascherei, von dem was passiert, wenn der schlimmste Fall im Krieg eingetreten ist. Das Hauptaugenmerk des Filmes liegt nicht auf den "Boys" die an der Front kämpfen, sondern auf den Hinterbliebenen, die mit der Todesnachricht konfrontiert werden.
"The Messenger" ist ein ruhiges Drama, das mit großartigen schauspielerischen Leistungen, auch in Nebenrollen, aufwartet.

WERTUNG: 7 von 10 Umzugskartons
TEXT © Gerti
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Nic | 17.04.2011 23:51
woody war top, der rest in ordnung. sollte man gesehn haben.
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