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The Massacre

The Massacre

OT: Massacro
THRILLER: ITALIEN, 1989
Regie: Andrea Bianchi
Darsteller:

STORY:

Eine Filmcrew ist mitten in den Dreharbeiten zu einem Film mit dem namen "Dirty Blood". Personen in der Umgebung und Crew Mitglieder werden nach und nach werden ermordet, wer kann es bloss sein?

KRITIK:

"Massacre": Der Titel ist Programm, könnte man meinen - oder etwa nicht? Ein film der unter Kritikern nun nicht gerade besonders gut weggkommt. Ich sehe mich hiermit verpflichtet meine Meinung kundzutun um dieses Werk zu verteidigen! Auch wenn ich womöglich dafür angegriffen oder ermordet werde. Es soll aus dem Mistkübel der Versenkung gerettet werden!

Man muss halt doch ein Faible für unfreiwilligen Trash haben um dieses Werk zu würdigen, außerdem will ich gar nicht leugnen dass ein "Bianchi-Bonus" in der Wertung mitspielt. Angefangen vom wunderbar trashigen Anfang, wo eine Prostituierte einen potentiellen Kunden anlockt: Der Mann steigt aus dem Auto, ausgestattet mit Sonnenbrille, einem zynischen Grinser im Gesicht und einer scharfen Axt in der Hand. Dementsprechend gerät die Frau in Panik. Die Hand wird abgehackt und prompt fliegt auch gleich der (Plastik-)Kopf ...sogar die Polizei meint anschließend beim Tatort "so was hat sie nicht verdient".

Das zunehmende Morden in der Umgebung ohne eine Spur des Täters zu finden, wird allmählich der Polizei zu viel, der ältere Chef Inspektor (Urgestein Paul Müller, der schon in den 70ern mit Soledad Miranda drehte unter Regie von Jess Franco) ist etwas aufgebracht, und will einfach "irgendjemanden" fassen, damit er seine Ruhe hat und ihm die Presse nicht wegen der Geschichte auf die Eier geht.

Folgen wir nun einem Szenenwechsel auf einem nächtlichen Lagerfeuer wo sich eine Frau neben seltsamen Monster-Kreaturen versammelt hat Zeugin eines Art "Rituals" wird. (offenbar wurden die "Monster"-Masken und Kostüme gerade von der Geisterbahn ausgeliehen). Wenig später stellt es sich heraus, dass wir einen Film-im-Film sehen, mit dem Namen "Dirty Blood". Der Regisseur hat die Idee, eine Seance mit einem Medium zu veranstalten, damit die Darsteller ein Gespür für die Rolle bekommen um "authentischer" zu wirken, es kommt zu einem seltsamen Zwischenfall wo das Medium Kontakt mit einem bösen Geist knüpft.

Die Filmcrew dreht weitere Szenen, doch diesmal nicht mit Requisiten aus der Geisterbahn sondern Travestie-Szenen(!) mit einen tuntigen Schauspieler. Geschminkt in weiblicher Montur, gibt er eine faszinierende "Marlene Dietrich"-One-(Wo)man-Show zum Besten, woraufhin ihn der Regisseur (Urgestein Maurice Poli) aufs höchste lobt! Es sieht so aus als ob "Dirty Blood" ein richtiges Meisterwerk wird, würde man die Dreharbeiten doch nur nicht belästigen indem wenig später die ersten Darsteller ermordet werden. Es erwischt zuerst mal die Gattin des Produzenten, die scheinbar exhibitionistisch veranlagt ist (womöglich weil sie sich gern nackt vor offenen Fenstern präsentiert). Übrigens eine Szene die auch Lucio Fulci gut fand und sie in seinem NIGHTMARE CONCERT wiederverwertete. Man findet sie relativ "unsubtil", blutüberströmt auf einem kreisenden Karussel!

Später trifft es auch die Seance-Dame, die aufgespießt irgendwo rumhängt, wo der Kommissar gerade vorbeigeht. Eine unterhaltsame Szene spielt im dunklen Wald bei Nacht: Ein älterer Mann und eine junge Frau im Auto. Sie hat Angst wegen der Umgebung. Der alte Lüstling versucht die Dame zu beruhigen. Auf einmal pirscht der Killer sich ans Fenster und ersticht den Mann. Voller Panik rennt die Frau aus dem Auto um dem Publikum ihre pompösen Brüste ja schon fast ins Gesicht zu schlagen. Sie kommt jedenfalls nicht sonderlich weit, denn der Killer schlitzt ihr den Hals auf. Kurz darauf wird der Killer von der Polizei doch gefasst, somit denkt man das Morden hat ein Ende - doch es geht weiter.. Wer NIGHTMARE CONCERT kennt, wird die Geschichte ja bekannt vorkommen, und bestimmte "wiederverwerte" Szenen sowieso! Man kann den Film auch als "Zwitter"-Mischung aus Giallo und Slasher betrachten. Wenn's denn sein muss kann man sich das Genre aussuchen, da der film aus Italien stammt, ist mir der begriff Giallo lieber...

The Massacre Bild 1
The Massacre Bild 2
The Massacre Bild 3
The Massacre Bild 4
The Massacre Bild 5
The Massacre Bild 6
FAZIT:

Andrea Bianchi eroberte die Herzen der fans im Sturm mit seinen Kultfilm Rückkehr der Zombies wobei auch zweifellos sein sehr guter Giallo Strip nude for your killer und der ebenfalls wundervolle Die Rache des Paten mit Henry Silva und Barbara Bouchet und der sleazige Malabimba hier berücksichtigt werden müssen.
Unter dem "Lucio Fulci-Etikett" kann Bianchi zeigen was ihn ihm steckt, und wer vertraut ist mit seinen Werken wird sich vielleicht auch diesen Film hier merken. Ein ziemlich "pulpiges" Teil!

WERTUNG: 6 von 10 Axthieben
Gastreview von Mario
Dein Kommentar >>
Chris | 23.07.2009 18:14
Zum Thema Frauenfeindlichkeit:
Ich persönlich sehe weder im Slasherfilm noch im Giallo per se frauenfeindliche Tendenzen. In den Teenkillfilmen bekommen doch auch die rolligen männlichen Teenager regelmäßig ihr Fett weg. Und der Giallo stellt meines Erachtens oftmals die Schönheit des weiblichen Geschlechts auf sehr ästhetische Weise heraus. Frauen wie Edwige Fenech, Barbara Bouchet oder Susan Scott werden in diesen Filmen von der Kamera doch - völlig gerechtfertigt btw - wie Ikonen verehrt.
Mario | 24.07.2009 12:53
gebe dir recht chris, eine meinung sicherlich die nicht nur "eine dimension" darstellt und ich würde mich als edwige fenech,bouchet und susan scott fan bezeichnen. diese und sogennante "exploitation" filme im allgemeinen werden aber denoch überwiegend von Männern konsumiert bzw. reviewt-was für ein "seltsamer" Zufall..wenn man so "penibel" ist würde ich insbesonders japanische filme wie "Flower and Snake" vielleicht auf der webseite "weglassen"..(natürlich würde das review zu 99,9% ein Mann schreiben...)
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Mario (Kanashimi) | 19.07.2009 00:31
jaaaaa! ein wertvoller beitrag zur "propagierung" europäisch/italienischem "Kulturgut"(!)wurde gemacht! ich hoffe frauen finden den film auch amüsant! am besten im doppelpack mit Fulci´s "New York Ripper" *g*
Harald | 20.07.2009 07:15
mach ich doch gerne :) trotzdem möchte ich an dieser stelle anmerken, dass ich giallos und slasher nicht wegen, sondern trotz gewisser frauenfeindlicher untertöne schätze.
Mario | 21.07.2009 13:30
nun ja die "politisch korrekte" Platte auflegen ist ja nicht gerade ein grosses Kunststück und zugegeben-wenn man ein film wie "Ny ripper" gut findet muss es nicht heissen das man selber ein ripper ist, nur manche frauen verwechseln das-stichwort-"Gleichberechtigung" (im zusammenhang mit jammern, man bekommt nicht so viel geld wie ein mann,etc..)mit Vorteile ziehen für sich selbst, seltsamerweise sind die meisten beim thema "Bundesheer" ganz still...da wollen die meisten doch nicht hin...da man ja doch "eine frau ist"...nun ich fühle mich diskriminiert als mann! da ich ja ins bundesheer muss!
Harald | 21.07.2009 18:03
nun ja, das ist meine lieblingsplatte. du musst verzeihen, aber ich lese gerade "bitterfotze" von maria sveland und bin dementsprechend "aufmagaziniert" mit gedanken zum thema gleichberechtigung und geschlechterkampf.
bez. bundesheer: in norwegen plant man übrigens, die wehrpflicht auch auf frauen auszudehnen - womit sich der gedanke der gleichberechtigung ad absurdum führt.
Mario | 23.07.2009 11:58
ja leg halt die platte auf mit dem titel "der böse böse teuflische mann" und die "gute gute engelsgleiche frau" (schnarch)...08/15 schablonen leben hoch! das buch kenne ich nicht, aber der provokante titel ist sicherlich für verkäufe gut geeignet
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