HORROR: USA, 2009
Regie: Joe Dante
Darsteller: Chris Massoglia, Haley Bennett, Nathan Gamble, Teri Polo
Alleinerziehende Mom zieht mit ihren beiden Söhnen Dane (16) und Lucas (10) in ein neues Haus. Die Nachbarstochter (auch 16) ist süß und kess, aber das Loch im Keller des neuen Heims ist dunkel und sehr tief. Und aus ihm kriechen ... Dinge ...
KRITIK:Joe (DAS TIER! GREMLINS!) Dante ist nach langer Kinofilmabstinenz wieder zurück und hat uns etwas mitgebracht. Nein - Gott sei Dank kein dusseliges Remake oder einen neuen Torture Porn. Sondern: ein Revival des guten, alten 80er Jahre-Familienhorrorfilms.
Eine gelungene (PG-13 rated) Mischung aus GATE - DIE UNTERIRDISCHEN und POLTERGEIST, die man abends mit dem ganzen Clan gucken kann; ohne dass man danach Angst haben muss, dass der kleine Bruder einem im Schlaf eine Bärenfalle über den Kopf stülpt oder der Papa eine rote Entrüstungsbirne ob der Kunstblutflut kriegt.
Unter den Charakteren findet jeder schnell seine Identifikationsfigur. Du bist natürlich der rebellische, mitten in der Sturm und Drang-Phase steckende Teenager Dane mit den coolen Klamotten. Deine Mom wird sich in der allein erziehenden Mutter entdecken, die aufopferungsvoll nur das Beste für ihre Jungs im Sinn hat. Deine Schwester würde gerne dieses lecker aussehende, selbstbewusste Sweetheart von nebenan sein, welches im Film von KABOOM's Haley Bennett gespielt wird. Und dein kleiner Bruder wird bestimmt keine Probleme damit haben, sein Pendant in der rotznäsigen Nervensäge Lucas zu sehen.
Oh - gerade unterbricht mich mein Bad Critic mit gestrengen Blick und dem deutlichen Hinweis auf die extreme Klischeelastigkeit dieser Figuren. Und er erinnert mich mit seiner lauten, ständig nörgelnden Stimme daran, dass eine Gruselgeschichte mit bodenlosen Löchern in Kellerfundamenten ebenso wenig neu ist wie Plots, deren Unholde die Manifestationen der schlimmsten Ängste seiner Protagonisten sind.
Ich (meines Zeichens der Good Critic) bin mir zwar im Klaren darüber, dass die Leute auch über eventuelle Unregelmäßigkeiten aufgeklärt werden müssen - sonst wäre man ja ein Shit Critic - aber anders als mein gar nicht mal so geschätzter Kollege, der Bad Critic, bin ich auch mal bereit einem Film diese zu verzeihen.
Wenn denn der Rest stimmt. Und hey, der stimmt bei THE HOLE.
Ohne großes Umschweifen öffnet sich das Höllenloch im Kellerboden und gibt Joe Dante, der - siehe GREMLINS & SMALL SOLDIERS - ja schon immer eine Ader für mörderisches Kuschelgetier und Kinderspielzeug hatte, schnell Gelegenheit zur Spielstunde mit einer bedrohlich lebendigen Kasperpuppe.
Doch der Harlekin ist nicht die einzige böse Überraschung, die aus dem HOLE kriecht. Ein unheimliches Mädchen mit blutenden Augen und einem fehlenden Schuh sorgt ebenfalls (und am nachhaltigsten) für Gänsehaut. Dann wäre da noch ... - Nein, keine Spoiler mehr. Nur soviel: Gore gibt es hier zwar nicht, aber manch kleinen, aber feinen Schockmoment.
Und well, auch diese leichten Anflüge von Familienmelodram, die mein Bad Critic so zahnschmerzensüß empfunden hat, waren am Ende nötig, um die Dinge beim Finale zu einem ALICE IM WUNDERLAND-mäßigen Familienalptraum werden zu lassen. Der ist zwar etwas over-the-edge, cheesy und definitiv zu vorhersehbar, aber all das ändert dennoch nichts daran, dass sich Joe Dante mit einem unterhaltsamen Teenie-Horrorfilm zurückgemeldet hat. THE HOLE wird zwar nie ein Klassiker wie THE HOWLING oder der erste GREMLINS werden, aber er bietet kurzweiliges, sympathisches Grusel-Vergnügen - fast für die ganze Familie ...
Endlich wieder abendfüllender Stoff von Altmeister Joe (GREMLINS) Dante. PG- 13-rated, aber dennoch eine unterhaltsame Mischung aus GATE - DIE UNTERIRDISCHEN und POLTERGEIST. Ohne Gore, aber mit einigen netten Schockmomenten. Mit bösen Kasperpuppen. Mit unheimlichen Mädchen. Und der Hölle unter dem Kellerboden.